2. Kapitel

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Das Restaurant war alt, aber eigentlich noch in guter Form

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Das Restaurant war alt, aber eigentlich noch in guter Form. Meine Schritte wurden mit jedem Meter langsamer, denn ich wusste direkt, welcher der Frauen am Tisch draußen meine Großmutter war. Ich hatte sie noch nie in meinem Leben gesehen, doch ich wusste es einfach. Sie sah meiner Mutter sehr ähnlich. 

Noè ließ meine Hand extra nicht mehr los und ging die nächsten Schritte für mich, denn ich fror fest. Irgendwie wollte ich das doch nicht mehr. «Noè, ich kann das noch nicht.» Sie drehte sich sanft lächelnd zu mir um, hielt aber nicht an. «Ich bin mir sicher, dass es okay sein wird. Plus, wir beide könnten echt mal ein bisschen Schatten und auch mal eine Dusche vertragen.» 

Ich war nicht ganz überzeugt, doch Noè blieb stur und zog mich zum Tisch voller älterer Leute. Größe Sonnenschirme waren über die Tische gespannt und oben am Restaurant stand groß Ristorante Corrado

Die Hausfassade bröckelte sich ab, doch das war bei einem Haus am Meer und dieser Wärme auch nicht anders zu erwarten. Mein Herz sank, als der Blick von der Frau auf meinen traf und sie aufhörte, mit den anderen zu reden. 

Mein Mund wurde ganz trocken und ich hatte das Gefühl, gleich kotzen zu müssen, doch Noè presste meine Hand dreimal und gab mir durch, dass sie hier war und ich nicht allein war. Auch, wenn sie wahrscheinlich nur Bruchteile verstehen konnte. 

Die ältere Dame schob ihre kleine Tasse zur Seite. «Dario?», fragte sich schwach nach und ich war eigentlich schon dabei, den Kopf zu schütteln, damit ich wieder von hier verschwinden konnte, doch Noè schob mich etwas an und ich musste dann einfach nachgeben und vorsichtig nicken. 

«Santo cielo.» Sie erhob sich langsam und kam mit angehobenen Händen auf mich zu. Noè ließ mich nicht los. Ich hatte noch nicht viele alte Hände auf meiner Haut gehabt, doch diese waren ganz weich und sie zitterten ein wenig. Sie trug einen Ehering, der ganz kalt auf meiner Wange aufkam. 

Sie war genauso sprachlos wie ich, doch sie begann dann zu lächeln und drehte sich zum Tisch um. «Questo è il mio nipote più piccolo. Il figlio di Samantha.» Alle Augen lagen auf mir und ich zog Noè etwas enger an mich heran, damit ich nicht gleich eine Kehrt machen und von hier verschwinden würde. Sie hatte mich als ihren jüngsten Enkel vorgestellt. Samanthas Sohn. 

«Il figlio di Samantha? Samantha si è sposata?» Anscheinend wussten hier alle, wer meine Mutter war, weshalb ich den Kopf schüttelte, um zu sagen, dass meine Mutter nicht geheiratet hatte. «Samantha ha due figli. Una ragazza di nome Giorgia e un ragazzo di nome Dario. Mi ha detto Amallia. E questo è Dario.» 

Noè biss sich nervös auf die Unterlippe. Schön, dass es ihr gleich ging wie mir. «È un piacere averti qui, Dario. Oh, e tu chi sei?» Sie schaute Noè an und diese verstand sogar, was sie fragte. «Noè.» Sie hielt die Hand hin und schüttelte sie sanft. 

«Ciao, mia bella. Sei qui con Dario?» Sie nickte und lehnte sich an meinem Oberarm an. «Sono Antonella. Potete chiamarmi entrambi Nella.» Ich musterte Noè und sie schien sie zu verstehen. Gut, denn ich konnte jetzt gerade kein Dolmetscher spielen. Ich wusste nicht einmal mehr, wer ich war und was ich wollte. 

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