Kapitel sieben- Rückfahrt

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„ Schon sweet. Glaub mir, selbst bei Stegi war's da immer noch ein wenig was, egal wie finster er dich angesehen hat. Sonst hätte er sich nie so schnell auf dich eingelassen." Irgendwie war es schön zu wissen, dass Stegi, wenn auch nur mit einem kleinen Funken seines Herzens immer nich an ihm gehangen war. Tim erwärmte das wirklich das Herz. Nach all dem Mist wieder den Omega zu haben, für den er sein Leben geben würde. Dem er damals geschworen hatte ihn immer zu beschützen. Wenn er aber ehrlich mit sich war, hatte er geahnt, dass der blonde entweder ihn nahm oder gar keinen. Wobei es die meiste Zeit ihres Streits gar nicht war. Er war der erste Alpha, den Stegi näher an sich ran gelassen hatte und auch der letzte, bei dem er irgendwas zugelassen hatte. Stegi ging auf keine Alpha zu und wenn eine auf ihn zuging, blockte er. Egal mit welcher Absicht. Sein kleiner Omega war schon was besonderes. „ Bist du froh, dass es Stegi ist?" Was sollte die Frage den jetzt. Natürlich war er froh, dass sie beide die Kurve bekommen hatten. Für ihn hätte es keinen anderen Omega gegeben. „ Sagen wir es so, och bin dankbar, dass es Stegi ist. Er war und wird der einzige Omega in meinem Leben sein, für den ich was empfinde. Also ja." Für Stegi war er schließlich auch der einzige Alpha. Sollte Stegi jedoch jemals einen anderen finden, würde er ihn schweren Herzens ziehen lassen. Er wollte einzig und allein, dass Stegi glücklich war. Dennoch war da etwas, was sie immer verbinden würde, wenn auch lange nicht so tief, wie mit Tobi. Dagegen würde er auch nie ankommen. Tim legte seinen angewinkelten Arm auf dem Streifen, den das Fenster frei ließ, stützte seinen Kopf auf der Handfläche ab. Er beschloss einfach die Augen zu schließen und die Fahrt über zu schlafen. Daraus wurde aber erstmal nichts, da langsam Leute in den Bus stiegen und es zunehmend lauter wurde. Konnte das nicht leise von statten gehen? Wenn jetzt einer der beiden aufwachte, würde die Rückfahrt nicht unbedingt angenehm werden. Für keinen von ihnen. Doch als er kurz die Augen einen Spalt breit öffnete und zu den beidem rüber sah, schliefen sie tief und fest. So schnell bekam wohl keiner die beiden wach. Zufrieden und mit der Musik von Ed Sheeran auf den Ohren schlief er über den Lärm hinweg ein. Die Ruhe hielt jedoch nicht lange an. Etwa auf der Hälfte der Strecke rüttelte jemand an ihm. Eigentlich wollte er weiter schlafen, drehte sich sogar leicht auf die Seite. Doch es wurde nur noch stärkere an ihm gerüttelt. „ Ich bin wach.", grummelte er und öffnete langsam die Augen. Es war Veni, der ihn so unbedingt in einem wachen Zustand wissen wollte. „ Was ist los?" „ Setzt du dich rüber zu Stegi? Ihm geht's nicht so gut." Nickend rieb Tim sich über die Augen und rutschte dann aus der Reihe raus. Mit einem Poltern landete sein Handy, welches auf seinem Schoß gelegen war auf dem Boden. Veni bückte sich und hob es ihm auf. Dankend nahm Tim es an sich und steckte es ein. Wenigstens schlief Tobi noch. Der hatte wohl am wenigsten schlaf die Nacht bekommen. Behutsam hob Veni Tobi auf seinen ehemaligen Platz. Er ließ sich bei Stegi nieder, der sich sofort an ihn kuschelte. Tim legte einen Arm um ihn, drückte ihn somit näher an sich. Er konnte bereits erahnen, warum Stegi wach war. In seinem Kopf liefen die verschiedensten Horrorszenarien ab, wie das alles verlaufen würde. Dabei musste er sich keine Sorgen machen, fand Tim. Stegis Eltern supporteten ihn in so ziemlich allem, was er tat. „ Hör auf dir Gedanken zu machen. Deiner mutter geht es gut. Sie ist schon wieder aus dem Krankenhaus raus. Du entspannst dich jetzt mal. Und mach dir keine Gedanken, wie du es ihnen sagst. Planen kannst du das sowieso nicht. Sie akzeptieren uns. Haben sie damals auch. Wir stehen hinter dir und helfen. Du bist nicht alleine." „ Ich weiß.", seufzte der blonde resigniert. Sanft gab er Stegi einen Kuss auf den Schopf. Das alt bekannte Gefühl Stegi vor allem und jedem beschützen zu müssen stieg in ihm auf. Stegi traurig zu sehen tat ihm weh. Es zu ändern wäre so leicht und doch konnte er nicht. Und das machte ihn fertig. „ Tim ist das meine Schuld?", fragte der blonde ein wenig verzweifelt. Tim seufzte. Sein Herz schmerzte, wenn er Stegi so hörte. Wann verstand Stegi bitte, dass er nicht am allem Unheil schuld war, was in seinem Umfeld passierte. „ Nein. Hör bitte auf das zu denken. Es ist doch nichts passiert. Komm leg dich nochmal hin und ruh dich aus." Lediglich ein verzweifelter Versuch Stegi von allem abzulenken. „ Weckst du mich bitte zehn Minuten bevor wir da sind?", kam es zaghaft von dem blonden. Tim nickte nur und küsste ihn noch mal auf die Stirn. Wenn er Stegi unter der Bedingung das Denken ersparte, würde er es manchen. Dicht an ihn geschmiegt, schloss der blonde die Augen wieder. Hoffentlich schlief er wenigstens noch ein bisschen von der Fahrt. Er konnte es nicht gebrauchen, dass Stegi sich noch weiter fertig machte. Irgendwann machte sein Herz das nicht mehr mit. Vielleicht merkte Stegi es noch nicht, aber von seiner Seite war der Bund sehr stark. Er könnte an Stegis Leid zerbrechen. Könnte eines Tages sogar daran streben, wenn sich ihr Bund beidseitig weiter festigte. Es war ein normales Phänomen, den Schmerz des Bundpartners zu spüren. Eine innere Unruhe. Je stärker dieser Bund war, desto mehr hielt man aus. Gleichzeitig wuchs aber auch die Gefahr daran zu zerbrechen. „ Ich hab dich lieb Tim.", nuschelte Stegi in sein Shirt. Das es kein ich liebe dich war, störte Tim nicht. Stegi sagte es von sich aus und er meinte es von herzen. Nur das zählte. „ Ich dich auch kleiner. Mehr als die dir vorstellen kannst.", hauchte Tim in seinen Schopf. Er hatte sich wirklich den besten und süßesten Omega rausgesucht. Sanft fing er an Stegi über den Arm zu streichen. Auch er versuchte noch mal einzuschlafen. Wirklich gelingen tat es ihm nicht. Wenigstens fand Stegi Ruhe.

Teil 2 Bis zum letzten Atemzug// Aufblühende LiebeTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang