Kapitel vierundneunzig- Zu früh

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Gerade Veni hing wie ein Schluck in der Kurve auf seinem Stuhl. Sonderlich besser ging es ihm und Tobi auch nicht. Er war fast pausenlos am gähnen. Tobi hielt die Augen länger geschlossen, als beim Blinzeln nötig. Als Veni fast der Kopf auf die Tischplatte fiel, war es deutlich Zeit ins Bett zu gehen. Fanden auch ihre Eltern. „ Auf ins Bett mit euch. Ihr müsst nur bis zur Couch." „ Izzy hat recht. Wecker ist gestellt und Frühstück richten wir euch noch." Stegi schaffte es als erster hoch zu kommen und mit Tim durch die Terrassentür zu taumeln. Veni und Tobi stützten sich gegenseitig, bekamen aber zusätzliche Unterstützung von Louis. „ Jemand noch ne warme Milch mit Honig zum besser einschlafen, oder macht ihr alle jetzt die Augen zu und schlaft tief und fest." „ Nichts zu trinken, sonst muss ich dauernd auf's Klo und dein Bruder kann sich selbst kaum auf den Beinen halten." „ Stegi du?", fragte er an ihn gewandt. Stegi schüttelte mit dem Kopf. Er brauchte echt nichts mehr. Das Wohnzimmer hatte sich in ein riesiges Bett verwandelt. Auf dem Boden lagen Matratzen, Decken und Kissen in schier unendlicher Anzahl. Tobi ließ sich vor Freude lachend in die Kissen fallen. „ Macht was ihr wollt, ich bin dann mal weg." Veni wahrscheinlich auch gleich. Zumindest sah er nicht so aus, als ob er heute noch auch nur einen Finger bewegen würde. Konnte er definitiv nachvollziehen. In fünf Minuten schlief er wahrscheinlich schon tief und fest. Er legte Tim sanft neben sich ab und breitete dann eine Decke über ihm aus. Stegi schlüpfte unter eine eigene Decke und ließ sich dann sanft zurück sinken. Sofort wurde er umgeben von weichen und flauschigen Sachen. Ihm fielen binnen Sekunden die Augen zu und er schlief ein. Für den Abend hatte er sich eigentlich vorgenommen noch ein klein wenig zu lernen. Das wurde dann ja wohl nichts. Trotzdem war er zuversichtlich, dass morgen zu schaffen. Morgen war nur leider viel zu schnell da. In unsanfter Form als schrilles klingeln eines Weckers. Sofort quengelte Stegi und tastete in Gewohnheit neben sich alles an. Bis ihm einfiel, wo er lag. Derweil hatte einer der anderen den Wecker gefunden und ausgeschaltet. „ Guten Morgen. Raus aus den Federn. Ihr habt zehn Minuten euch fertig zu machen." Die weibliche Stimme passte so gar nicht zu der Gruppe, im der er gestern eingeschlafen war. Zuordnen konnte er sie selbst nicht. Zumindest nicht, bis sie die nächsten Worte sagte. „ Bruderherz wach werden, oder Ich kitzel dich durch." Schwerfällig öffnete er die Augen, nur um sie Dank des Lichts sofort wieder zusammen zu kneifen. Was machte seine Schwester hier und vor allem, warum war sie wach. „ Bewegt ihr eure Hintern jetzt ins Bad? Sonst kriegt ihr alle ne kalte Dusche." Das zeigte zumindest mal Wirkung. Zumindest bei ihm. Murmelnd richtete Stegi sich auf, bis er zumindest mal saß und rieb sich dann Peer die Augen. Als er diesmal probierte sie zu öffnen, war das Licht gedimmt, sodass er seine Schwester ansehen konnte. „ Ihr habt das Maximum an Schlaf bekommen, was ihr kriegen konntet. Es ist vier Uhr dreißig. Geh geschwind ins Bad. In der Küche steht Frühstück, Kaffee und Energy. Klamotten liegen auch in der Küche." Noch total verschlafen, rappelte Stegi sich gähnend auf und stieß dann Tobi in die Seite. Zurück kam nur ein:„ Faggot.", und Tobi drehte sich auf die Seite. Den wach zu bekommen würde schwer werden. „ Zisch ab, ich kümmer mich drum.", versprach seine Schwester. Überhaupt nicht ausgeschlafen taumelte Stegi ins Bad und schöpfte such erstmal kaltes Wasser ins Gesicht, um wenigstens ein bisschen wacher zu werden. Aus dem Wohnzimmer drang plötzlich lautes fluchen und ein nicht minder genervtes grummeln. Das waren dann wohl Tim und Tobi. Begeistert schienen sie nicht. Stegi putzte nur grob seine Zähne. Gerade als er die Zahnpasta ausspucken wollte, kam jemand in den Raum. „ Deine Schwester ist die Hölle.", maulte Tobi und schöpfte sich ihn zur Seite drängend kaltes Wasser ins Gesicht. „ Ne aber wir hätten weiter gepennt, wenn dir nicht wäre. Sie hat uns um halb rausgeschmissen. Später geht nicht, wenn wir nicht zu spät sein wollen.", versuchte Stegi einigermaßen verständlich hervorzubringen und spuckte dann die Zahnpasta aus. „ Ja ich weiß. Nur bin ich absolut nicht ausgeschlafen." Aber er. Während Tobi doch schnell ebenfalls di3 Zähne putzte, ging er noch mal aufs Klo und wusch sich die Hände, ehe er auf Tobi wartete. Gemeinsam und in schweigen schlurften sie in die Küche, wo neben dem Frühstück und Louis auch vier Anzüge warteten. Schule und diese beschissene Etikette. Er musste um fünf Uhr das sein. Am liebsten. In Hoodie und Jogginghose, damit es bequem war. Aber nein, sie mussten sich in diese unbequemen Teile Zwängen. „ Na fit seht ihr nicht aus. Kaffee oder Energy?", fragte Louis und reichte ihnen je eine leere Tasse. „ Kaffee." „ Energy.", gaben sie beide gleichzeitig von sich. Louis kippte zuerst Tobi ne Dose Energy in die Tasse, bevor er mit der Kaffeekanne kam und ihm diese Tasse bis zum Rand voll machte. „ Zucker oder Milch?" Stegi verweigerte und kippte den Kaffee schwarz runter. Sofort verzog er das Gesicht, trank aber weiter. Sonst überlebte er den Tag nicht. Tobi stellte seine Tasse nur wenige Sekunden vor ihm leer auf die Anrichte und schüttelte sich. „ Nie wieder. Das Zeug schmeckt scheußlich." Allerdings ohne überlebten sie das aber nicht. „ Tim auch mal wach? Kaffee oder Energy?", stellte Louis ihm die selbe Frage, wie ihnen zuvor. „ Wasser und Aspirin. Bitte." Das hörte sich gar nicht gut an. So gar nicht. „ Ist alles in Ordnung Tim?", fragte Stegi besorgt und gab Tim einen Kuss auf die Stirn. Der Alpha bekam kaum die Augen auf und hing schlapp und gekrümmt da, als ob er gleich zusammen sackte. „ Ich bin durch Stegi. Was erwartest du? Nach ner Aspirin würde ich dann auch n Kaffee nehmen." Stegi schenkte Tim in seine Tasse Kaffee ein und stellte sie dann neben ihm auf die Anrichte. Von Louis bekam er ein Glas Wasser gereicht und Tobi stand wenige Sekunden später wieder im Türrahmen mit ner Aspirin, die er Tim reichte.

Teil 2 Bis zum letzten Atemzug// Aufblühende LiebeWhere stories live. Discover now