Kapitel dreißig- Fertig machen

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Veni ließ von ihm ab. Mit der Nase stupste er Tobi an. Sein Atem ging heftig und seine Augenlider flatterten. Sanft küsste er Tobi auf die Nasenspitze und richtete sich dann auf. Von der Ablage griff er sich Duschgel und Shampoo und kniete dann wieder zu Tobi runter. Das Wasser stellte er ab. Sie waren nass genug. Er gab einen Klecks Shampoo auf seine Handinnenfläche und begann dann Tobis Harre einzuschäumen. Tobi brauchte immer zwei, drei Minuten zum runter kommen und die ließ er ihm auch. „ Bist du ok kleiner?", wisperte er sanft und betrachtete Tobi, um auf nonverbale Signale zu reagieren. Angestrengt nickte Tobi und streckte eine Hand nach ihm aus. Veni ergriff sie und drückte sie beruhigend. „ Ich hallt es für keine gute Idee, dass die heute in die Schule gehst. Wir haben kaum Stunden zusammen und ich hab heute Sport. In der Pause sehen wir uns also auch nicht." Er hatte wirklich bedenken wegen Tobi. Sein erster Zusammenbruch wäre es nicht. „ Stegi passt auf mich auf. Zur Not weiß er mich ruhig zu stellen.", gab Tobi mit immer noch rasendem Atem von sich. Das hielt er nicht unbedingt für eine gute Idee. Aber er konnte Tobi nicht vorschreiben daheim zu bleiben. Leider ein großer Nachteil an ihren Abmachungen. Tobi war zwar sein Omega, sein Wille war aber frei und Veni durfte ihm nichts vorschreiben. Einzig konnte er Tobi um Vernunft bitten. „ Ich weiß, du heißt es nicht gut, aber Stegi braucht mich heute. Die werden ihn heute in die Mangel nehmen. Ihn alleine lassen ist nicht." Schön zu sehen, wie fest die Bindung der beiden doch war. Sie quälten sich sogar für den jeweils anderen. Veni gab es auf dagegen anzureden. Ankommen würde er dagegen eh nicht. In solchen Angelegenheiten zog er immer den kürzeren. Also machte er einfach weiter. Den Oberkörper ließ er Tobi selbst machen. Ansonsten konnten sie nochmal von vorne anfangen. Derweil seifte Veni sich geschwind selbst ein. Nachdem er fertig war, griff er Tobi unter die Arme und richtete ihn mit sich auf. Tobi gegen sich gelehnt und ihn mit einer Hand stützen, drehte er das Wasser wieder auf. Also endlich aller Schaum von ihren Körpern gewaschen war, schaltete er das Wasser aus und hob Tobi aus der Dusche. Er wickelte den Omega in ein großes Handtuch ein, damit er ja nicht fror. Tobi setzte sich auf den Klodeckel, zog das Handtuch fester um sich. Veni trocknete schnell seinen Oberkörper ab, dann schnell die Beine einzeln. „ Trockne dich schnell ab, ich hol was zum Anziehen. Du was von mir?" Tobi nickte hastig. Nackt beeilte er sich also in ihr Zimmer zu kommen und schaltete erstmal das Licht an. Er ging zu ihrem Kleiderschrank und öffnete die Tür. Für sie beide zog er frische Unterwäsche hervor. Kurze Sport Shorts, ein Sportshirt und Socken für ihn, Jeans und eines seiner Oberteile für Tobi. Damit ging er ins Bad zurück. Mittlerweile hatte Tobi sich dazu aufgerafft sich abzutrocknen. „ Hier ich hoffe das ist ok." Schlicht schwarz sollte eigentlich ok sein. Es gab wenige Shirts, die Tobi nicht mochte. Gewissermaßen lebte der Junge von seinem Kleiderschrankteil. „ Das ist das Shirt von Weihnachten." Damit war klar welches. Nicht schlicht schwarz wie vermutet, sondern mit nem blau lilanen Schriftzug. Venation forever <3. Hatten sie von Stegi bekommen. Jeder eins nur in unterschiedlichen Größen. Tobi liebte dieses Shirt. Wenn es noch einigermaßen nach ihm roch perfekt. Veni zog sich sein Shirt über den Kopf, schlüpfte dann in Boxershorts und Sporthose. Er hatte absolut keine Lust. Nachdem er auch seine Socken an hatte, hängte er ihre Handtücher schon mal auf. Als er sich umdrehte, saß Tobi fertig angezogen und mit ausgestreckten Armen auf dem Klodeckel. Seine Haare waren noch triefend nass. Daher nahm er nochmal ein Handtuch zur Hand und wuschelte damit durch Tobis Haare. Sie waren nun etwas trockener, aber total verwuschelt. Tobi hasste das, aber Veni liebte es. Er nahm Tobi auf den Arm, nachdem er das Handtuch wieder zurück gehängt hatte und trug ihn nach unten. Die Küche lag in Dunkelheit und Ruhe vor ihnen. Entweder seine Eltern schliefen noch, oder sie waren schon weg. Er setzte Tobi auf der Theke ab, damit er beide Hände frei hatte, um ihnen Frühstück zu machen. Für mehr als Toast reichte ihre Zeit nicht. Tobi war aber eh kein Frühstücksmensch, daher war das ganz ok. „ Was möchtest du drauf?", fragte er, während er einen Blick in den Kühlschrank warf. Für sich würde er ne Scheibe Käse rausholen. Bei Tobi vermutete er süß. „ Nichts. Ich ess trocken Toast. Du kennst das Dilemma mit zu viel Gewürz auf läufigen Magen." Das letzte Mal hatte Tobi sich übergeben. Daher meist nur Obst und Gemüse und Brot. Manchmal ignorierte er das aber. Also nahm er eine Scheibe Käse aus der Verpackung und legte sie auf den Teller, den Tobi rausgestellt hatte. „ Tee?", fragte er, zwei Tassen aus dem Schrank holend. „ Kaffee mit Milch und Zucker. Sonst schlaf ich wahrscheinlich im Unterricht ein." Veni wollte schon ansetzen und Tobi sagen, er solle doch bitte daheim bleiben, doch Tobis strafender Blick ließ die Worte auf seinen Lippen sterben. Er sagte nichts mehr dazu. Dennoch verdrehte er die Augen, als er Tobi den Rücken zugedreht hatte. Schnell machte er Tobi einen relativ starken Kaffee, streckte ihn aber mit Milch und Zucker. Der Toast wurde nun auch fertig. Er reichte Tobi beides rüber, nahm sich dann noch ein Glas Saft für sich selbst und setzte sich dann zu Tobi. Dieser gähnte gerade langgezogen. Unauffällig musterte er Tobi von der Seite. Total blasse Haut, tiefe Augenringe, abgesackte Haltung. Kurz um, Tobi war körperlich komplett am Arsch. Warum konnte er nicht einmal auf ihn hören. In der Hinsicht war tatsächlich nur Stegi schlimmer. Der hörte nur ungern auf ihn. War aber auch nicht sein Omega und sie wussten ja alle, wie Stegi so war. Die ganze Tobi Thematik schob er beiseite und aß jetzt erstmal seinen Toast, wie Tobi es bereits tat. Doch Tobi schwächelte schon nach einem halben. Merken tat er das, als Tobi ihm einen halben angebissenen Toast auf den Teller legte. „ Och Tobi. Das ist viel zu wenig. Es das bitte noch auf. Am Ende kippst du in der Schule um."

Teil 2 Bis zum letzten Atemzug// Aufblühende LiebeWhere stories live. Discover now