Kapitel sechsundsechzig- Schule oder daheim bleiben?

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Tobi war auf Spaß ausgelegt. Dieser Tobi gefiel ihm eindeutig besser. Die Idee mit den Matten war aber ganz gut. So konnten sie beide einen Blick auf Tobi haben und er konnte sich weiter ausruhen. Ne mündliche Entschuldigung von Veni reichte schließlich. „ Komm dann iss du deinen Toast. Extra mit Kräuterfrischkäse für dich. Probierst du bitte wenigstens ein klein wenig was zu essen?" Tobi jetzt zu zwingen würde nichts bringen. Bitten konnte er ihn trotz allem mal. Wenn nicht würde er den Toast einpacken für ihn. „ Ich weiß ich hab's versprochen, aber mir ist nicht nach essen. Ich spuck's in ner halben Stunde wahrscheinlich eh wieder aus. Mir ist immer noch schlecht." Okay das war ein Argument, was er hin nahm. Stegi öffnete den Kleiderschrank und sucht Tobi die Klamotten raus, die er haben wollte. Ein dunkelblaues schlichtes Shirt, Boxershorts und Socken, sowie eine lockere Jogginghose. Die Klamotten reichte er Tobi und setzte sich dann wieder zu Tobi aufs Bett. „ Warum noch mal quäl ich mich für sechs Stunden in die Schule, von denen drei Sport sind? Ich sollte daheim bleiben. Andererseits will ich nicht verpassen, wie du dein Tattoo bekommst. Wird schon schief gehen." Tobi fing an, wenn auch langsam sich seine Klamotten im sitzen überzuziehen. Deswegen ließ Stegi seinen Blick im Raum schweifen. Zwar war es ihnen herrlich egal, wenn sie den jeweils anderen nackt sahen, aber Stegi wollte nicht starren. Den so kam es zumindest ihm vor, wenn er Tobi beim Umziehen zusah. Irgendwann erhob Tobi sich dann schwerfällig aus dem Bett. Stegi sah zu ihm und stützte ihn, als er ein wenig taumelte. „ Mir ist schlecht. Ich glaub, ich muss." Hastig nahm Stegi den Großteil von Tobis Gewicht auf seine Schultern und brachte ihn ins Bad. Die letzten Meter stürzte Tobi alleine zur Toilette und übergab sich. Veni kniete sich ebenso wie Stegi zu dem Omega runter und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „ Kotz einfach mal alles raus. Danach wird's dir besser gehen." Mehr als Magensäure brachte Tobi aber schon gar nicht mehr hoch. Wenn er sich mehrmals die Nacht übergeben hatte, war das auch kein Wunder. Wieso hatte ausgerechnet jetzt, wo alles zum besseren wurde das passieren müssen. Nicht das es zu einem anderen Zeitpunkt besser gewesen wäre, aber das hatte echt nicht sein müssen. Tobi sackte vor ihnen zusammen. Sie konnten ihn gerade nich darin abhalten, mit dem Kopf voran auf den Fliesen zu laden. „ Sag mir bitte nicht in dem Zustand bist du heute Nacht die Treppe rauf und runter." Tobi hätte sich wer weiß was tun können. Vor allem im Dunkeln. Zu seiner Erleichterung schüttelte Tobi den Kopf. War es jetzt schlimmer, als heute Nacht noch? Zwar lieferte Tobi ihm eine Erklärung, die ihm etwas erleichterte, gleichzeitig aber das Schuldbewusstsein in ihm aufstiegen ließ. „ Ich hab die meiste Zeit im Bad verbracht, weil ich kaum mehr alleine hoch kam, geschweige denn nach Hilfe rufen konnte. Izzy ist nach mir gucken gekommen und hat mich zwei drei Mal wieder runter auf die Couch gebracht." Tobis stimme war so dünn und zerbrechlich. Man konnte meinen, er läge schwer krank im Krankenhaus. Und Stegi fühlte sich noch schuldiger. Er hätte etwa merken müssen. Der Arme hatte die halbe Nacht nur in Boxershorts auf dem kalten Fliesen verbracht. Bestimmt auch noch im Dunkeln. Fest nahm er Tobi in den Arm. Arme kleine Maus. Tobi musste vollkommen erschöpft sein. „ Reden wir noch mal über Schule Tobi. Ich will dich hier nicht alleine lassen, ich will aber ebenso wenig, dass du in die Schule gehst." „ Ich hab eine Lösung für dich Veni. Hier Schatz da beruhigt den Magen. Damit solltest du den Tag überstehen. Ich hab dir auch einen Tee gemacht." Hinter ihnen stand wie aus dem nichts aufgetaucht Izzy. In der einen Hand eine große Tasse Tee, in der anderen Medikamente. „ Komm Joch mit dir. Wir spülen dir den Mund aus und bringen dich dann rüber aufs Bett.", meinte Veni und half Tobi hoch. Stegi rappelte sich geschwind selbst auf und stützte dann Tobi wieder, der sich kaum mehr auf den Beinen halten konnte. Stegi nahm den Becher vom Waschbecken, wo die Zahnbürsten drin waren und drehte ihn um. Den nun leerem Becher füllte er mit Leitungswasser und hielt ihn Tobi an die Lippen. Der verweigerte jedoch auch nur einen Schluck zu trinken. Was machten sie dem jetzt mit Tobi. „ Bitte Tobi, trink wenigstens einen Schluck. Mein Gott spül dir wenigstens den Mund aus Tobi." Veni saurer zunehmend verzweifelt, dass merkte man ihm nicht nur an der Stimme an. Tobi war am Ende und Veni riss es zunehmend mit runter. Scheinbar wirkte es ein bisschen, denn Tobi nahm einen Schluck zu sich, bevor er den Rest in den Becher spuckte. Stegi leerte das Wasser ins Waschbecken, während Veni Tobi vollkommen hoch hob und ihn rüber brachte. Stegi stellte die Zahnbürsten zurück in den Becher, bevor er den dreien folgte. Veni hatte Tobi mehr oder minder aufrecht auf das Bett gesetzt, mit der Wand im Rücken gestützt und aufrecht gehalten. Hier mein Schatz trink das. Ist rein pflanzlich.", forderte Izzy ihren Sohn auf und hielt ihm einen kleinen Becher mit einer gelb grünen Flüssigkeit hin. Stegi kannte das Zeug. Das hatte er selbst mal nehmen müssen, als er fast drei Tage lang gekotzt hatte. Ihm hatte es unglaublich geholfen. Nur nahm Tobi nichts davon an. „ Komm schon, das wird dir helfen. Nimm es bitte an. Wir wollen dir doch nicht schaden." „ Verdammt lass mich doch einfach in Ruhe. Ich will nichts." Tobi hätte wohl geschrien, wenn ihm nicht die Kraft fehlen würde. Der Arme brauchte dringend Hilfe. Tobi machte sich ganz klein und fing dann an zu weinen. „ Haut ab in die Schule. Ich bleib bei ihm und Versuch ihn zu beruhigen. Macht euch keine Sorgen." Stegi fühlte sich echt nicht wohl Tobi jetzt alleine zu lassen. Auch wenn seine Mutter bei ihm war. Er konnte und durfte nicht. Tobi war die letzten Monate immer für ihn da gewesen. Jetzt wurde es Zeit ihm etwas zurückzubegeben. „ Ich bleib bei ihm. Geht schon. Es wird Zeit ihm was zurückzugeben für alles, was er für mich getan hat."

Teil 2 Bis zum letzten Atemzug// Aufblühende LiebeTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon