Kapitel einhundert- Verschlafener Tag

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Tim ließ sich hinten auf einen Sitz drücken und war dann weg. „ Soll ich euch schon mal heim fahren und Veni und Tobi später abholen?", wollte Faye wissen, nachdem er sich neben Tim gesetzt hatte und sich an ihn lehnte. „ Ich halt noch ein bisschen durch und Tim hat schon an unbequemeren Orten geschlafen. Wir warten, bis die beiden da sind. All zu lang kann es nicht mehr dauern.", murmelte Stegi gähnend. Seit er saß könnte er an Ort und Stelle einschlafen. Von jetzt auf gleich war er unendlich müde und könnte selbst keinen Schritt mehr machen. Faye setzte sich ans Steuer und machte was an ihrem Handy, während er endlich die Augen schloss. Schlafen klang wie ein Segen, doch er konnte einfach nicht einschlafen. Warum wusste er selbst nicht. Vielleicht war es der Wunsch Tim zu überwachen, damit ihm nichts passierte. Momentan war er nicht im bester Verfassung. Auch wenn Tim nur unheimlich müde war, so hatte er ein bisschen Angst um ihn. Noch eine halbe Stunde, dann kamen endlich auch die anderen beiden. Tobi ließ sich bei ihm hinten fallen, Veni vorne. „ Also ich will ins Bett. Sofort. Und ich will bis um sieben schlafen. Wehe einer weckt mich.", murrte Tobi, bevor er gegen ihn sank. Stegi schloss seine Augen wieder, während im Hintergrund das Brummen des Motors ertönte. Das Geräusch wirkte beinahe schon einschläfernd. Und nur ein paar Minuten später schlief auch Stegi tief und fest. „ Sieh mal einer an. Alle am schlafen. Ich musste damals noch heim laufen, als ich Abi hatte." „ Lass sie Faye. Ich kann mich gut erinnern, dass du erst um neun dran warst. Und du hast abends anderthalb Stunden eher abgegeben. Mindestens." „ Halt die Klappe Louis. Bringst du Veni rein? Meinen Bruder bekomm ich noch alleine hoch und Tobi auch." Stegi spürte, wie sich etwas neben ihm bewegte, dann wurde es wieder ruhig. Zumindest für einen kurzen Augenblick. Dann war da wieder jemand und diesmal wurde er bewegt. Stegi quengelte und versuchte die Hände los zu werden, doch er wurde nur gepackt und hoch gehoben. „ Jetzt geht's ins Bett kleiner Bruder." Im Halbschlaf verstand Stegi die Worte nicht richtig und quengelte weiter. Versuchte irgendwie die Hände von seinem Körper zu bekommen. „ Jetzt hör auf zu strampeln. Sonst schläfst du im Flur.", sagte die Stimme streng. Stegi Verstand jetzt einzelne Worte, sein verschlafenes Gehirn konnte jedoch keinen Zusammenhang bilden. „ Lass mich.", quengelte Stegi müde. Endlich wurde er auf etwas weichem abgelegt und die Hände verschwanden von seinem Körper. Stegi kuschelte sich in das weiche und drehte sich auf die Seite. Träge registrierte er den Widerstand neben sich und schmiegte sich an diesen, bevor er wieder einschlief. Mit einem seufzen ließ sich auch Veni Sekunden später neben Tobi fallen. Louis hatte seinen Bruder schon fast hier rein zerren müssen, damit er auch nur einen Schritt ging. „ Alter bei Tim hilfst du mir gefälligst. Ich krieg ihn nicht mal mehr wach." Faye musste darüber lachen, stimmte dann aber zu. „ Kriegst der große, starke Alpha Tim nicht hoch?", neckte sie. „ Vorsicht, du bist immer noch ein Omega. Also werd nicht frech." Daraufhin streckte Faye ihm die Zunge raus und ging nach draußen zum Auto, wo nur noch Tim drin lag. Faye schob seine Beine zur Seite, sodass sie Tims Oberkörper zu sich kippen konnte. „ Versuch's erst gar nicht. Tim ist zu schwer. Jede Wette, dass du ihn nicht hoch bekommst." „ Was wenn doch?", provozierte Faye. Wenn man die richtige Technik hatte, ging das schon. Man musste nur wollen. „ Hundert Euro, das du's nicht schaffst." Louis schien sich sehr sicher zu sein. Faye lehnte Tim mit dem Oberkörper gegen sich, legte einen von Tims Armen Horizontal über seinen Oberkörper, packte ihn da und hievte ihn raus, das Gewicht auf dem Oberschenkel haltend, schleppte sie Tim langsam bis zur Tür. Klar seine Beine schliffen am Boden, doch das war gewollt. Louis hatte sich dann langsam mal gefangen und hob Tims Beine an, um ihr zur helfen. „ Du weißt, dass du mir jetzt n hunderter schuldest.", lächelte Faye, während sie Tim im Wohnzimmer neben Stegi betteten. Sie meinte es nicht hundert Prozent ernst und sie wollte das Geld auch nicht. „ Ich schick ihn dir mit der nächsten Grußkarten mit. Hab gerade kein Bargeld da." Faye war ein bisschen überrascht, dass Louis es ernst meinte. Aber Louis stand zu deinem Wort. Wohl auch, weil es ihm peinlich war, dass sie Tim hoch bekommen hatte und er als Alpha nicht. „ Und was machen wir jetzt?", wollte Louis wissen, als er einem Blick auf die tief und fest schlafende Gruppe warf. „ Wir machen nen Trip zum Supermarkt. Wir brauchen noch Snacks und Getränke für heute Abend. Außerdem hab ich Hunger." Faye klang enthusiastischer, als sie eigentlich war. Partys machten Spaß, aber der Aufwand davor und danach war schrecklich. „ Na auf dann, sonst kriegen wir nichts mehr. Wir sind sicher nicht die einzigen, die heute feiern."

Müde schlug Stegi die Augen auf. Er fühlte sich immer noch gerädert, obwohl es inzwischen Abend sein durfte. Vorsichtig zog er seinen Arm zu sich, auf dem ein Kopf lag, setzte sich auf und sah sich um. An ihn gekuschelt lag Tobi neben ihm Veni. Zu seiner anderen Seite lag ein wie versteinerter Tim, der sich wohl seit er hier lag keinen Millimeter mehr bewegt hatte. Stegi lehnte sich zu ihm rüber, um ihm einen Kuss auf den Hinterkopf zu geben. Mehr sah er von Tim nicht. Er wollte jetzt erstmal in die Küche, was essen und trinken und dann würde er sich wieder hinlegen. Scheinbar war er auch nicht der Einzige mit diesem Bedürfnis. Neben ihm regte sich Tobi. Im Gegensatz zu ihm jedoch quengelnd. „ Bleib liegen, du warst bequem." Langgezogen gähnte Tobi und sah ihn dann verschlafen an. Die Augen nur halb geöffnet, einen Hand nach ihm ausgestreckt. „ Sorry aber ich hab Hunger und der Tag ist eh schon wieder fast rum." „ Also gegen was zu essen hätte ich nichts. All zu viel hab ich die Tage nicht gegessen. Ich will aber nicht aufstehen." Hatte wohl keiner von ihnen. Tim erst recht nicht. Es war schon ein Wunder, wenn der für irgendwas Zeit hatte.

Teil 2 Bis zum letzten Atemzug// Aufblühende LiebeWhere stories live. Discover now