Kapitel fünfunddreißig- Fast zu spät

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Das schlimmste war aber, dass sie nun auch Tobi wieder mehr ins Visier nahmen. Der Alpha griff nun seine beiden Handgelenke und fixierte sie mit einer Hand gegen die Wand. Probehalber zog er leicht daran und zuckte zusammen, als sich die spitzen Kanten der rauen Steinwand in seine Haut bohrten. Den Griff konnte er lösen, ohne frage. Abe was brachte es ihm die anderen beiden Alpha würden ihn sofort festhakten. Und dann würde er ein paar ordentliche Tritte und Schläge abbekommen. Dann konnte Tim die nächsten zwei Stunden damit verbringen ihn in ein Krankenhaus zu bringen. Also wohl oder übel alles einfach nur hinnehmen. Die zweite Hand des Alphas wanderte unter sein Shirt und strich gierig über seine zierliche Brust. „ Wo ist denn der vorlaute Omega hin? Hat's dir die Sprache verschlagen? Oder hast du endlich verstanden, wo dein Platz in dieser Gesellschaft ist. Du wirst immer unter uns stehen." Damit landete eine Faust in seinem Gesicht. Ein lautes knacken war zu hören. Warme Flüssigkeit tropfte auf seine Lippen. Blut. Der Schmerz kam ihm eher wie ein nachträglicher Einfall. Ein zweiter Alpha rammte ihm den Ellenbogen in die Seite. Vor Schmerz keuchte er auf und krümmte sich so weit es ihm möglich war zusammen. Seine Handgelenke wurden losgelassen und in Überraschung fiel er zu Boden. Sofort wurde er an den Haaren wieder hochgezerrt, sodass er auf Knien vor den Alpha saß. Sie hofften ihn zu brechen, ihn dazu zu bringen aufzugeben. Doch da konnten sie lange warten. Er würde das ertragen. Stegi hielt dem herablässigen Blick stand. „ Auf jetzt. Je schneller du anfängst, desto sanfter werd ich mit dir umgehen. Für den Rest kann ich das allerdings nicht garantieren." Stegi wusste, was er wollte. Es war immer das selbe. Stegi wollte gerade die Hände an den Hosenbund des Alphas legen, da wurde er aufgehalten. Eine tiefe Stimme schallte über den Platz und ließ Erleichterung in ihm aufkochen. „ Scheiße Stegi!" Erleichtert atmete Stegi durch. Schnelle Schritte kamen auf sie zu. Stegi wurde losgelassen, stützte sich mit den Händen auf dem Boden ab, um nicht vollkommen zusammen zu sacken. Der Alpha, der ihn eben noch gepackt hatte, wurde jetzt von Veni gegen die Wand gedrückt. „ Was fällt die eigentlich ein. Erst mein Omega und jetzt Tims. Wag es Stegi auch nur ein Mal anzurühren und Andrea schmeißt dich hochkant aus dem Rudel. Und jetzt verschwinde, bevor ich dir noch eine mitgeb." Die Gruppe verzog sich schneller, als man gucken konnte. Erst als sie weg waren, kniete Veni sich zu ihm runter. Eine Hand stützte ihn, die andere griff unter sein Kinn und drückte es sanft nach oben. Veni musterte ihn zwei drei Sekunden prüfend, ehe er sein Kinn wieder los ließ. „ Tut mir leid. Das hätte nicht passieren dürfen. Danke das du Tobi raus geholt hast. Ich helf dir hoch und bring dich erstmals zur Toilette. Tim sollte gleich da sein." Veni ließ ihn die Arme um seinen Hals legen und zog ihn mit Leichtigkeit hoch. Zwar konnte er sich halbwegs selbst auf den Beinen halten, aber sein Kreislauf konnte trotzdem jede Sekunde zusammen brechen. Zumal er starkes Nasenbluten hatte. Sein auftreten brachte ihnen ein paar geschockte Blicke ein. Sie hatten ihn schon oft erschöpft und in gekrümmter Haltung gesehen. Jedoch hatte er nie offensichtliche Verletzungen gehabt, die so stark sichtbar waren. Den Blicken zufolge musste er ziemlich lädiert aussehen, doch das war ihm egal. Jemand kam auf sie zugestürmt und Sekunden später fiel ihm sein bester Freund um den Hals, Max nur ein paar Schritte hinter ihm. „ Es tut mir leid Stegi. Ich hätte dich nicht alleine lassen dürfen.", murmelte Tobi besorgt. Relativ schnell drückte er ihn von sich weg, hielt sich eine Hand unter die Nase. „ Was haben sie nur mit dir gemacht?" Stegi wank mit einem Kopfschütteln ab, welches ein unerträgliches pochen hinter seinen Schläfen verursachte. Er wollte nicht darüber reden. Sanft wurde er weiter in Richtung Toiletten gezogen. In seine Hand tropfte immer wieder neues Blut. Vieles musste schon auf den Boden tropfen. Sicher war seine Kleidung auch nicht verschont geblieben. Sie hatten ein wenig gebraucht, bis sie die Toiletten erreicht hatten. Veni ließ ihn erst los, als er mit dem Rücken zur Wand an den Waschbecken lehnte. Tobi griff sofort nach einem Papiertuch, hielt es unter das Wasser und drückte es ihm unter die Nase, damit er nicht weiter den Boden und seine Klamotten einsaute. Stegi unterdrückte einen Aufschrei. Gebrochen, schoss es Stegi durch den Kopf, der durch die neue Welle an schmerz heftig pochte. Um ihn herum wurde alles schwammig. Vage registrierte er, dass auch Tobi es merkte und sofort seine Finger zurückzog. „ Tut es arg weh?", wollte Tobi besorgt wissen und sah ihm in die Augen. Seine Stimme klang weit weg und in Watte eingepackt. Kurzzeitig hatte er sogar ein Echo von seiner Stimme. Stegi fasste sich an den Kopf, um das zu unterbinden. Schwach nickte er und taumelte dann ein paar Schritte nach vorne, als ein plötzlicher Schwindel ihn überkam. Schwarze Punkte tanzten vor seinen Augen. Er konnte sich kaum mehr aufrecht halten. Nur Sekunden später sackte er bewusstlos zusammen. Zwei drei Sekunden später kam er am Boden des Schulklos wieder zu sich. Tobi kniete vor ihm, hatte ihn wohl noch ein wenig abgefangen. „ Stegi du siehst gar nicht gut aus. Veni er muss ins Krankenhaus." Zustimmend nickte der Alpha. Dagegen hatte er eh keine Chance mehr. Seufzend schloss er die Augen und ließ sich von Tobi aufrecht halten. Er hatte einfach die Kraft nicht mehr. „ Versuch du das Blut von Stegi zu wischen. Ich ruf einen Krankenwagen und warte auf Tim. Am Ende baut der mir noch scheiße. Das erste Mal wäre es nicht." Veni verließ die Toilette, sie konnten ihn aber vor der Tür reden hören. Tobi lehnte ihn zurück, bis er mit dem Kopf gegen die kühlen Fliesen lehnte, griff dann erneut nach einem neuen Tuch und wischte mit bedacht das Blut weg. Stegi ließ es still schweigend über sich ergehen. Leider stoppte die Blutung nicht. So musste Tobi immer neue Tücher holen und Blut weg wischen. Somit flammte auch der Schmerz immer neu auf. Irgendwann schob er Tobi mit Tränen in den Augen von sich weg. Er hielt den Schmerz einfach nicht mehr aus.

Teil 2 Bis zum letzten Atemzug// Aufblühende LiebeWhere stories live. Discover now