Kapitel dreiundsechzig- Verheimlicht

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Erste Tränen tropften auf ihr Shirt. „ Nicht weinen Stegi Schatz. Ist doch alles gut.", versuchte Izzy ihn zu beruhigen, doch je mehr sie redete, desto mehr Tränen kamen ihm. „ Es ist wunderschön. Danke Izzy.", schluchzte er. Izzy löste sich von ihm und fuhr ihm noch mal durch die Haare. „ Nu geh hoch Tobi ein wenig aufmuntern. Schaut euch gerne auch das Album an. Sind Fotos von euch allen drin." Mit einem nicken und einem grinsen das breiter hätte nochmal sein können, verschwand Stegi nach oben. Das war echt so ein tolles Geschenk. Er könnte wahrscheinlich die Nacht durch heulen. Stegi versuchte mit dem Handrücken seine tränennassen Wangen zu trocknen. Doch im liefen sofort wieder Tränen nach. Er war viel zu sentimental in letzter Zeit. Veni war scheinbar noch im Bad, denn er hörte das Wasser plätschern, als er am Bad vorbei zu Tobis Zimmer lief. Er sparte sich das klopfen und ging einfach ins Zimmer. Der Omega war gerade dabei sich sich umzuziehen, denn er trug nur Boxershorts. Und er war ein bisschen geschockt, als er ihn so sah. Tobi war dünner geworden. Deutlich dünner noch, als er selbst. Vereinzelt standen jetzt sogar bei ihm die Knochen leicht raus. Sein Rücken war voller blauer Flecken -was höchst wahrscheinlich Knutschflecken von Veni waren. Die leuchtend rote Schramme, die quer über seine linke Schulter verlief, war aber neu. Mit etwas mehr Druck als nötig legte er das Buch auf die Kommode. Das dumpfe Geräusch ließ Tobi zusammen fahren und ihn sich sofort umdrehen. Stegi schlug die Hand vor den Mund, als er die Bisswunde ebenfalls an der linken Schulter entdeckte. Das war sicher nicht Veni gewesen. „ Tobi wer hat dir das angetan?" All die Freude über das tolle Album war hin. Stattdessen machte sich Sorge in ihm breit. Ihn hatte definitiv ein anderer angepackt. Was wenn... oh Gott daran wollte er gar nicht denken. Hatte Tobi ihn vielleicht sogar angelogen. „ Tobi wer war das?", fragte Stegi erstickt. Bitte lass es nicht das sein, was er vermutete. „ Wer wohl Stegi." Nein, das durfte nicht sein. Bitte nicht. „ Was hat er getan Tobi? Sag mir bitte, dass er dich nicht." „ Scheiße nein. Veni ist zum Glück rechtzeitig gekommen. Das Kind ist wenn von Veni. Keine Sorge, ich lüg dich nicht an." Aber er hatte ihm was verheimlicht. Und das machte ihm Angst. „ Keine Geheimnisse mehr ab jetzt. Du weißt, dass du immer zu mir kommen kannst." „ Weiß ich doch. Es war an dem Tag, wo du im Krankenhaus warst. Ich wollte dich nicht noch mehr belasten, als eh schon. Es ist kaum was passiert. Mit ner Bisswunde und ein paar Knutschflecken komm ich schon klar. Fang bitte nicht an dir sorgen zu machen. Das hab ich in den letzten Monaten zu genüge mit dir getan. Ich hab's nicht als wichtig erachtet. Außerdem hast du selbst genug um die Ohren." Na hoffentlich log Tobi ihn wirklich nicht an. Andernfalls wäre das eine Katastrophe. Doch so wie Tobi ihn im Moment ansah, log er nicht. Zumal Tobi ihn fast nie angelogen hatte. Sorgen musste er sich trotzdem noch machen. Das er abgenommen hatte, okay, das war verständlich, nach allem was in letzter Zeit passiert war. Aber Tobi sollte noch mehr auf den Rippen haben. Wieso hatte er nicht mitbekommen, dass Tobi so extrem abgebaut hatte. „ Was ist denn bitte mit deinem Körper passiert? Ich mein Fett warst du nie. So Spargeldünn wie ich es gerade bin aber auch nicht. Änderst du das bitte? Ich muss mich wegen Tim auch zusammen reißen." „ Ja. Ich nehm nur leider nicht genug zu. Dank dir hab ich mehr ab als zugenommen. Mach dir keinen Vorwurf, ich hatte genug eigenes, was mich runter gezogen hat." Und wieder mal war er an einem Problem in seinem Umfeld schuld. Hörte das den nie auf? Mit ein paar Schritten war er bei Tobi und umarmte ihn. Das brauchte er jetzt einfach und Tobi anscheinend auch, denn er zerquetschte ihn halber mit seiner Umarmung. Tobi ging es nicht gerade gut, wenn er so anhänglich war. „ Macht es dir immer noch zu schaffen?", fragte Stegi flüsternd nah an seinem Ohr. Es brauchte zwei drei Sekunden, bis Tobi ehrlich zu sich sein konnte und in seine Halsbeuge nickte. „ Hey selbst wenn du wirklich schwanger bist, Kinder sind ein Geschenk. Und du bist stark. Sieh es nicht also Zerstörung deiner Träume, sieh es als Herausforderung." Denn das war es. Und Tobi würde das meistern. Wenn nicht alleine, dann mit Veni zusammen. Der Arme brauchte selbst eine Auszeit. Stegi manövrierte sie zu Tobis Bett und setzte sich mit ihm hin Tobi drückte ihn jedoch relativ schnell weg. Gerade als Stegi protestieren wollte, zog Tobi die Decke über seinen zierlichen Körper. „ Entweder du legst dich dazu, oder du gehst auf die Couch." Stegi ließ sich das nicht zwei mal sagen. Schnell schlüpft er aus seiner Jeans und zog seine Socken aus, bevor er sich neben Tobi auf die Bettkante setzte. Der Omega rutschte etwas in die Mitte, um ihm Platz zu machen. Stegi kuschelte sich neben ihn und schlüpfte unter die Decke. Tobis Arme klammerten sich um seinen Körper, zogen ihn dichter. „ Halt die Klappe, ich brauch das." „ Ich sag doch gar nichts.", kicherte Stegi. Zugegeben ihm war ein Kommentar wie kuschelbedürftig schon auf der Zunge gelegen. Doch er ließ es sein, weil Tobi gerade nicht in der Stimmung für Spaß war. „ Schlaf schön.", murmelte Tobi und vergrub sein Gesicht in Stegis Halsbeuge. War Tobi wirklich so müde? Klar es war schon etwas später, aber nicht die Zeit, zu der Tobi normal ins Bett ging. Er ließ Tobi einfach schlafen. Und das tat Tobi auch keine fünf Minuten später, sodass er nicht mal mitbekam, dass Veni wieder ins Zimmer kam. Die Haare noch feucht von der Dusche. „ Ist er schon?", fing Veni leise an. Stegi nickte und ließ den Satz damit unausgesprochen im Raum stehen. Veni griff sich nur schnell sein Handy und legte sich dann auf die andere Seite von Tobi. Mit einem griff zum Lichtschalter wurde es dunkel im Raum. Nur das Handydisplay spendete noch etwas Licht.

Teil 2 Bis zum letzten Atemzug// Aufblühende LiebeWhere stories live. Discover now