Kapitel siebenundvierzig- Lernen

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Stegi zog sich noch ein Stück zurück und legte sich ab. Zuhören, was soeben gesagt wurde, tat er nicht. Er betrachtete nur die Gruppe aus zwanzig Wölfen, die im Gegensatz zu im aufmerksam zuhörten. Wie wissbegierige kleine Kinder, die an den Lippen des Lehrers klebten. Nach zwei Minuten löste sich die Gruppe. Die ersten sprinteten direkt los, ein paar folgten eher etwas gelangweilt. Stegi merkte schnell, dass es nur im Kreis ging. Die mussten sich einlaufen. Ne Stegi wollte da doch lieber studieren und sich nicht abrackern. Das konnte Tim für sie beide übernehmen. Im Sport hatte er es immer schon gehasst, wenn sie sich einlaufen sollten. Bei den Alpha im Sport war es noch schlimmer geworden. Doch zum Glück hatte er das nur wenige Male mitmachen müssen. Über das Training hinweg beobachtete Stegi Tim genauestens. Er fügte sich gut in das Gesamtbild ein. Und er war gut. Verdammt gut. Zumindest beurteilte Stegi das so. Auch dem ganzen Lob nach zu urteilen, welches Tim bekam. Er spielte jedenfalls ganz oben mit. Ganz oben noch nicht, aber für die kurze Zeit durfte er den meisten Fortschritt gemacht haben. Nach fast zwei Stunden schleppte Tim sich zu ihm an den Rand, nachdem sie einen gemeinsamen Abschied gemacht hatten. Stegi erhob sich und schmiegte sich sofort an Tim. „ Kommst du bitte noch mal kurz her Tim." Schnaubend setzte Tim sich in Bewegung und Stegi folgte ihm. „ Du hast deine Stunden bald voll. Noch zwei Wochen. Danach möchte ich, dass du zwei Gänge runter schaltetet. Im Training ok. Fit hältst du dich bitte selbst. Auch außerhalb vom Training. Gut dann kannst du gehen. Viel Spaß euch beiden." Damit wurde auch Tim entlassen. Tim deutete mit einem Kopfnicken auf den Berg. Stegi nahm Anlauf und sprang den Berg wieder nach oben. Tim hatte nur seine Tasche geschnappt und war Stegi gefolgt. Tim stieß Stegi sanft in die Seite und sprintete dann los. Mit einem grinsen nahm Stegi die Verfolgung auf und jagte Tim hinterher. All zu viel alberten die beiden nicht rum, da sie langsam mal nach Hause kommen sollten. Immerhin hatte Tim viel Hunger durch das Training und wollte noch ein bisschen auf die Klausur morgen lernen. Natürlich hatte Stegi noch Zeit bis zur nächsten Klausur. Lucker. Naja bei Stegi würde es sich wohl auf wenige Wochen Staffeln. Da dann doch lieber jede Woche eine Klausur. Als sie nach Hause kamen, stand noch etwas zu essen in der Küche bereit. Bevor sie aber essen konnten, sollten sie sich zurück verwandeln. Stegi zog sich in das kleine Bad zurück, wo er vorhin seine Sachen hatte liegen lassen. Stegi verwandelte sich zurück. Nackt, wie Stegi nun mal war, richtete er sich auf und stieg in seine Boxershorts. Dem folgten Socken, seine Hose und zum Schluss zog er sich sein Shirt über. Fertig angezogen, zog Stegi die rangelehnte Tür auf und ging durch den Flur in die Küche. Scheinbar war Tim schon vor ihm fertig gewesen, denn er wärmte bereits ihr Mittagessen auf. Als Tim ihn registrierte, drehte er sich um und gab Stegi einen sanften Kuss auf die Stirn. Jedoch stellte Stegi sich auf Zehenspitzen, schob seine Hände hinten in Tims Harre, um ihn zu sich runter zu ziehen und ihn zu küssen. Sichtlich überrascht von der Initiative, die Stegi ergriff, brauchte Tim einen Moment, bis er den sanften Kuss erwiderte. Stegi steckte so viel Leidenschaft unf verlangen in den Kuss, dass er bald in eine hitzige Knutscherei ausartete. Tim griff Stegi irgendwann unter die Oberschenkel und hob ihn auf die Küchentheke, ohne den Kuss zu lösen. Jetzt da sie auf Augenhöhe waren und er saß, brauchte Stegi zwar nicht mehr mit den Beinen an Tim klammer, er tat es aber dennoch, um Tim nah bei sich zu behalten. Für einen kurzen Moment lösten sie sich, um Luft zu schnappen. Stegi zog Tim jedoch sofort wieder zu sich und vereinte ihre Lippen. Es war an Tim, den hitzigen Kuss in einen Zungenkuss zu verwandeln. Und Gott hatte Stegi Talent ihn um den Verstand zu bringen. Ihm schien es aber nicht besser zu gehen. Seine Hände rutschten von Tims Haaren nach unten und kratzten über Tims Schultern seine Arme nach unten. „ Tim bitte, kein sex in der Küche. Verzieht euch in euer Zimmer und seid leise." Hastig löste Stegi sich und grinste Tims jüngeren Bruder verwegen an. „ Wird nicht passieren. Rum knutschen ist aber erlaubt. Du wirst das verstehen, wenn du ne Freundin hast. Oder eben nen Freund." Stegi drückte Tim noch kurz einen Kuss auf und sprang dann wieder runter, als Tim einen Schritt zur Seite trat. So tuend, als ob er kotzen müsste, holte Finn sich eine Flasche wasser und verschwand dann wieder nach oben. Da die Mikrowelle jetzt eh piepste, konnten sie nicht mehr knutschen. Mit einem Tuch holte Stegi die Schale aus der Mikrowelle und stellte sie auf die Ablage. Stegi stieg der Geruch von Lasagne in die Nase. Sein absolutes Lieblingsgericht. „ Willst du nen Teller, oder nehmen wir das so mit hoch? Ich würde gerne noch ein wenig lernen. Im Gegensatz zu dir schreib ich morgen Klausur." Ja er müsste auch langsam anfangen. Nicht unbedingt für anstehende Klausuren, sondern allgemein für die Abschlussprüfungen. Langsam werde es nämlich knapp. Noch knapp vier Wochen, dann schrieb er die erste Prüfung. „ Du schriebst Kunst nicht? Hast du schon gelernt?" „ Ach Klappe, ich hasse dieses Fach. Nur weil ich noch weniger Ahnung von Musik hab." Stegi konnte ihn gut verstehen. Kunst war auch nicht das, was er sich vorgestellt hatte. Zu viel Theorie, zu wenig Praxis. Das hatte er sich wirklich nicht darunter vorgestellt. Da hätte er lieber Psycho oder Philo vierstündig gewählt. „ Ich helf dir. Jetzt lass und erstmal hoch gehen und essen. Ich hab Hunger." „ Danke." Tim nahmen für sie Besteck, während Stegi ihr Mittagessen nach oben trug. Sie ließen sich beide auf Tims Schreibtischstuhl nieder. Während Stegi sich über die überaus leckere Lasagne hermachte, zog Tim seine Unterlagen zu sich ran. Stegi warf einen Blick auf dass Blatt und könnte Tim erwürgen. Vier Seiten Geschmiere. Wie sollte man mit sowas gescheit lernen können?

Teil 2 Bis zum letzten Atemzug// Aufblühende LiebeWhere stories live. Discover now