Kapitel dreiundneunzig- Zu erschöpft

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Fünf Uhr war ihm einfach noch zu früh, obwohl er von sich selbst behauptete Frühaufsteher zu sein. Manches war dann doch zu früh. „ Kann ich verstehen. In der Medizi wirst du aber auch mal so früh raus müssen." Wusste er. Das war aber nicht jeden Tag, worüber er unheimlich froh war. Jeden Tag hielt er das nicht aus. „ Na dann geh mal rüber zu deinem Teddybär und ruh dich noch ein wenig aus. Essen gibt's erst in ner halben Stunde und ich glaub die anderen schlafen schon.", lächelte Izzy, wobei sie Tims Spitznamen betonte. Tim hatte halt diese großen braunen Knopfaugen, genau wie ein Teddybär. Zumindest Stegi erinnerten sie daran. Stegi löste sich aus der Gruppe und ging wieder rüber zu Andrea, die Tim mittlerweile auf einem Kissen abgelegt hatte. Stegi überlegte einen kurzen Moment, ob er sich verwandeln sollte, oder nicht und entschied sich dann dafür. Als Wolf kringelte er sich neben Tim zusammen, legte den Kopf bei Tim auf den Körper und schloss dann ein wenig die Augen. Nach zwölf Stunden tat das einfach unheimlich gut. Zumindest so lange, bis jemand an ihm rüttelte. Stegi knurrte und schmiegte sich näher an die Wärmequelle neben sich. „ Hey so funktioniert das nicht Schatz. Komm hoch, es gibt essen. Und weck deinen Alpha mal. Er schnarcht doch ein wenig laut." Müde hob Stegi den Kopf und blickte zu Izzy hoch. Erst da fiel ihm das schnarchende Geräusch auf, welches ziemlich nah bei ihm war. Eigentlich schnarchte Tim nicht. Zumindest nicht in menschlicher Form. Doch der Laut kam eindeutig von ihm. Da Stegi in Klamotten dort lag, brauchte er sich nur zurück verwandeln, was er etwas schleppend tat. Kurz zupfte er nich mal seine Kleider zurecht, bevor er eine Hand an Tims Kopf lebte und ihm sanft durchs Fell fuhr. Tim hob nicht mal den Kopf. Er öffnete nur einen Spalt breit das rechte Augen schloss es aber sofort wieder. Sturkopf. Selbst war er auch nicht besser. Er war sogar noch sturer als Tim. „ Komm schon Timi, beweg dich wenigstens in Richtung Tisch. Alle warten schon.", versuchte Stegi mit sanfter Stimme Tim dazu zu bewegen, mit ihm an den Tisch zu kommen. Anstalten mitzukommen, machte Tim allerdings nicht. Er musste ja nicht reden, essen, oder auch nur wach sein. Tim sollte einfach nur mit an den Tisch kommen. Und wenn er nicht lief, trug er Tim eben rüber. Stegi schob seinen flachen Hände unter Tims Körper und hob ihn dann hoch. Eine Reaktion bekam er nicht. Bis zum mündlichen würde er wohl durchschlafen. Sofern es nicht die Termine früh morgens waren. Stegi würde es nicht als mündliche Prüfung bezeichnen. Eher als Wissensabfrage unter extremen Bedingungen. Seine erste Prüfung war leider eine der ganz ersten. Um fucking fünf Uhr morgens. Das gute, bis acht war er schon drei mal fertig und dann hatte er den ganzen Tag frei. Nach den zwölf Stunden um fünf wieder anzutanzen schafften manche einfach nicht und die wollten sie nach dem Abi anfangen. Nachtermine gab es nur bei Krankheit. Als Omega eine Krankmeldung vom Arzt zu bekommen, ohne krank zu sein war unmöglich. Stegi setzte sich mit Tim auf dem Schoß auf einen der bequemsten Stühle, die es gab. „ Kriegst du ihn nich wach? Dann lass ihn schlafen. Er muss morgen um vier raus." Hatte er es fast schon geahnt. Ob Tim das packte und dann gut rauskam, fraglich. Doch er würde Tim da durch helfen. Und wenn das hieß ihn mit in die Schule zu schleppen und ihm Kaffee oder Energy einflößen. Kaffee würde er sich morgen eh machen und n Energy bekam er von Tobi. Der hatte sicher noch einen über, den er nach dem Abi eh nicht mehr trinken würde. Irgendwie hatten sie das aber aushalten müssen und ohne Kaffee und Energy ging da einfach nichts. „ Also ehrlich, welcher Idiot hat sich gedacht, ach komm wir fangen um fünf Uhr an, nachdem die Schüler vorher zwölf Stunden Abi geschrieben haben. Das war weder damals gut, noch heute. All zu schlimm ist es nicht. Sobald ihr wach seid und n bisschen Koffein intus habt, müsst ihr nur noch euer wissen abrufen. Danach geht's ab ins Bett und ihr schlaft mit Sicherheit komatös bis in die Nacht." So wirklich kaufte er das Louis nicht ab. So ein bisschen Kaffee machte ihn kaum wach und sein wissen so früh abzurufen eher schwer. Irgendwie musste es gehen und danach konnten sie wirklich so lang schlafen, wie sie wollten. „ Gibt mal jemand Stegi ne Apfelschorle und mir ne Scheibe Brot? Je schneller wir fertig sind mit essen, desto eher können wir ins Bett." Aufgrund von Tobis Aussage brach Gelächter am Tisch aus. Er musste Tobi da zustimmen. So lieb gemeint es auch war mit dem Abendessen, sie wollten alle schnell ins Bett. Sie würden wohl hier schlafen. Bis nach Hause kam er nicht. Wollte er auch nicht. Er beneidete Veni, der erst eine Stunde später ran musste. Wir gerne er tauschen würde. Leider wurden die extrem schlechten und extrem guten direkt morgens geprüft. Alles in den mittleren Bereichen durfte zu humanen Zeiten kommen. Wobei acht nicht gerade humaner war. Wenigstens war der Spuk dann endlich zu Ende. „ Dann haut mal rein und dann wird geschlagen. Ich hol euch dann morgen ab, damit ihr nicht laufen müsst." Mit diesen Worten war das Essen offiziell eröffnet. Grillgut und Salatschüsseln wurden herum gereicht und jeder nahm sich, was er wollte. Stegi fühlte sich unendlich wohl. In dieser großen Konstellation saßen sie noch nie zusammen, aber sie kannten sich alle. Endlich mal alle auf einem Fleck zu haben, war einfach nur toll. Stegi beschränkte sein essen auf Brot, Nudel- und Kartoffelsalat. Sonnst wurde ihm noch schlecht. Währen dem Essen wurde viel geredet, wodurch es natürlich später wurde, als sie alle wollten. Reden machte sie jedoch für einen Moment wach und es war auch ganz lustig. Und ehrlich, das mündliche zählte eh kaum. Wenn sie das verhauten, war es nicht schlimm. Solange ein Punkt bei rum sprang, hatten sie bestanden und das reichte ihm zumindest aus. Sie wurden alle ziemlich schnell jedoch wieder müde.

Teil 2 Bis zum letzten Atemzug// Aufblühende LiebeWhere stories live. Discover now