7.Kapitel

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Wesley:

Es war so weit. Die Uhr schlug Mitternacht. Noch immer saß ich am Lagerfeuer. Alle Blicke der Gäste lagen neugierig auf mir. Sally krallte ihre spitzen Nägel in meinen Arm. „Und?", fragte sie mich mit pipsiger Stimme. Ich ignorierte sie jedoch und spürte, wie sich ein Band in meinem Inneren bildete. Konzentriert schloss ich meine Augen. Mein innerer Wolf kratzte an meiner Oberfläche. Ein himmlischer Duft umwehte mich und machte mich beinahe verrückt! Ich riss meine Augen auf, die nun so schwarz wie die Nacht waren. 

Einige der Gäste wichen geschockt zurück. Mein innerer Wolf kämpfte um die Kontrolle. Sally und diese Hannah klebten an meiner Seite, aber ich ignorierte sie und sprang auf. Ohne auf die anderen zu achten, drängte ich mich durch die Menge, die sich geschockt teilte. Mein Ziel war, die Quelle dieses Dufts zu finden. Meine Gefährtin. Die Frau meines Lebens. Ich verwandelte mich in meinen Wolf und folgte der Fährte bis vor einem großen Haus. Das Haus kam mir bekannte vor, aber ich nahm meine Umgebung nur noch verschwommen war. Ich verwandelte mich zurück in meine menschlichen Gestalt. 

Ich musste sie finden. Das Einzige, was noch zählte war meine Gefährtin, die sich in diesem Haus befand. Zu meinem Glück war die Haustüre offen. Im Haus konnte ich diesen himmlischen Duft stärker wahrnehmen. Genüsslich atmete ich tief durch. Ich folgte einer stärkeren Duftnote, die mich die Treppe nach oben in den ersten Stock führte. Der Duft strömte aus einem Badezimmer. Ich rüttelte an der Tür, aber sie war verschlossen. Jedoch hielt mich dies nicht auf. Mit einem kräftigen Tritt trat ich die Tür ein und stürmte ins Bad. Mein Mädchen stand unter der Dusche und starrte mich mit weit aufgerissenen Augen an. Ihre Schönheit war atemberaubend! Ich konnte nicht anders und schloss sie fest in meine Arme. Ich vergrub mein Gesicht in ihrer Halsbeuge und atmete tief ihren berauschenden Duft ein. „Mate", schnurrte mein innerer Wolf zufrieden. Endlich hatte ich sie gefunden. Es war mir egal, dass mein Hemd durchnässt wurde und an meinem Körper klebte. Wichtig war nur, dass ich sie endlich in meinen Armen hielt. Das Mädchen, worauf ich jahrelang wartete.

Alice:

Sein Duft benebelte mein Gehirn. Mein Gefährte! Ich konnte nicht glauben, dass ich ihn vor meinem achtzehnten Geburtstag noch fand! Plötzlich wurde mir klar, dass ich nackt war und mich gerade von dem wohl größten Arsch der Welt umarmten ließ! Ich stemmte meine Hände gegen seine Brust und versuchte ihn von mir weg zu drücken. Leider ohne Erfolg. „Lass mich los!", befahl ich ihn. Wes knurrte und zog mich nur noch enger an sich. Na warte! So fest ich konnte hob ich mein Knie und trat ihm zwischen die Beine. 

Sofort wurde ich losgelassen. Wes krümmte sich vor Schmerz. Ich nutzte dies aus und schlang ein Handtuch um meinen nassen Körper. „W-was soll das?! Raus!", schrie ich hysterisch. Wesley stand noch immer unter den Wasserstrahl und richtete sich langsam wieder auf. Betroffen starrte er mich an. Ich umklammerte den Stoff meines Handtuches fester. Die Wassertropfen rannen ihm über das Gesicht. Sein nasses Haar, sowie auch sein Hemd klebte an seinem Körper. „Alice.", hauchte er beinahe erschrocken. „Raus!", wiederholte ich mit schriller Stimme. Langsam gehorchte der Alpha und verließ das Bad. Sofort schloss ich die kaputte Tür hinter ihm und lehnte mich schwer atmend dagegen. Das darf nicht wahr sein! Ich kann nicht die Gefährtin dieses Arsches sein! Was hatte sich die Mondgöttin nur dabei gedacht?! Ich fuhr mir durch mein nasses Haar. Was soll ich denn jetzt machen? Er möchte mich bestimmt nicht als seine Gefährtin und wird mich ablehnen. Alleine bei diesem Gedanken brach mein Herz. Verdammt! Diese blöde Mate-Verbindung. Die Mondgöttin hatte sich geirrt! Das musste so sein!

Never stop loving me_Band 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt