20.Kapitel

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Wesley:

Verletzt sah ich meiner Gefährtin hinterher, die zurück in die Holzhütte gelaufen war. Ich konnte nicht glauben, dass wir uns geküsst haben. Jedoch verletzte es mich sehr, dass sie der Ansicht war, dass dies ein Fehler war. Ich schwamm zum Ufer und zog mir meinen Pyjamahose über. Als ich die Hütte betrat hörte ich mein Mädchen in der Küche. Zögernd trat ich ein. Ally stand am Herd und kochte sich etwas Milch. Als sie mich wahrnahm spannte sie sich an. Sie füllte sich eine Tasse mit heißer Schokolade und setzte sich zu Tisch. Dabei starrte sie ins Leere, ohne mich anzusehen. Ich setzte mich ihr gegenüber auf den Stuhl und sah sie abwartend an. Ally senkte ihren Kopf. 

„Alles okay?", fragte ich sie vorsichtig und ergriff ihre Hand, die auf dem Tisch lag. Hastig zog Ally diese zurück. „Nicht.", brachte sie leidend hervor. Verletzt zog ich meine Hand zurück. „Was ist los, Ally?", fragte ich sie leise. Ally schnaubte und erhob sich abrupt. „Wir können uns nicht leiden, Wesley! Das ganze hier...", versuchte sie zu erklären und rang hilflos ihre Hände. „...das ist nur das verdammte Mate-Band! Ich meine ich kenne dich doch gar nicht!", fügte sie verzweifelt hinzu. Ich erhob mich ebenfalls. „Dann lass uns besser kennenlernen, Ally. Ich weiß, ich war ein Arsch und das Mate-Band ist für das alles hier verantwortlich, aber die Mondgöttin hat uns nicht ohne Grund zusammengeführt!", hielt ich entschlossen dagegen. 

Ally wandte sich von mir ab und starrte stur aus dem Fenster. Ich trat hinter sie. Ich wollte meine Hand auf ihre Schulter legen, hielt mich jedoch zurück, als ich an ihrer Reaktion dachte, als ich ihre Hand ergreifen wollte. Langsam ließ ich meine Hand wieder sinken. „Wir können uns nie richtig kennenlernen Ally, wenn du es nicht zulässt.", flüsterte ich ihr zu. Meine Stimme klang genau so verzweifelt, wie ich mich fühlte. Als Ally weiterhin schweigend aus dem Fenster starrte seufzte ich ergeben und trat zurück. „Denk darüber nach.", murmelte ich noch, ehe ich die Küche verließ.

Alice:

Stur starrte ich weiterhin aus dem Fenster. Ich konnte spüren, dass Wes die Küche verließ. Erschöpft sank ich auf einen der Küchenstühle. Hatte er recht? Sollte ich ihm wirklich eine Chance geben. Ich hob meinen Kopf und starrte den großen Vollmond an. „Warum?", flüsterte ich ratlos. Warum musste die Göttin Wes zu meinem Gefährten wählen? Warum konnte es nicht jemand anderes sein? Jemanden, den ich vertrauen konnte. Aber Wes hatte mich zu sehr verletzt. Ich wusste nicht, wie ich meine Vergangenheit hinter mir lassen sollte. Sollte ich ihm wirklich alle seine Taten verzeihen? Sollte ich ihm ablehnen? War ich dazu in der Lage? Konnte ich das Wes wirklich antun? Der Mond strahlte hell vom Himmel. Doch Antworten bekam ich keine. Ich ließ meinen Kopf sinken und begann leise zu weinen. Ich wusste nicht, wie es weitergehen sollte. 

Never stop loving me_Band 3Where stories live. Discover now