67.Kapitel

1K 32 0
                                    

Alice:

Blinzelnd öffnete ich meine Augen. Wo war ich?! Ein lautes Piepsen ließ meinen Kopf brummen und ich blinzelte verschlafen in das grelle Licht. Ein ätzender Geruch nach Hygienemittel lag in der Luft. „Ally! Du bist wach!", ertönte plötzlich eine erfreute Stimme. Verwirrt drehte ich meinen Kopf. Wesley stand in der Tür des Zimmers. In der Hand hielt er einen kleinen Pappbecher mit Kaffee. Mit einem glücklichen Lächeln kam er auf mich zugelaufen und küsste mich sanft auf die Stirn. „Wie geht es dir? Hast du schmerzen? Soll ich einen Arzt rufen?", fragte er mich besorgt. Ich lächelte schwach. „Mir geht es gut. Aber was ich passiert?", fragte ich ihn mit schwacher Stimme.

„Steph hat uns gesagt, dass Hannah dir Silberextrakt eingeflößt hatte. Wir haben dich schnell zu einem Arzt gebracht und man konnte dir zum Glück noch helfen. Du hast mehrere Infusionen bekommen und über drei Tage geschlafen.", erklärte er mir mit zerknirschter Miene. Ächzend setzte ich mich etwas im Krankenbett auf. „Wo ist Steph?", wollte ich mit schwacher Stimme wissen. „Es geht ihr gut. Sie liegt im Zimmer nebenan. Sie wird morgen bereits wieder entlassen. Die Markierung hatte ihr das Leben gerettet. Ansonsten hätten wir sie verloren.", informierte Wesley mich mit ernster Miene. Ich seufzte erleichtert. Es ging ihr gut. 

„Was ist mit Hannah?", wollte ich unsicher wissen. Wesley spannte sich an. „Wir haben sie eingewiesen. Sie ist psychisch krank und benötigt Hilfe.", erklärte er mir mit schuldbewusster Miene. Erleichterung machte sich in mir breit. Hannah war noch am Leben und man würde ihr helfen. Auch wenn ich ihr niemals verzeihen werde, was sie mir und Steph angetan hatte, wollte ich nicht, dass man sie verletzte oder tötete. „Es tut mir so leid, Ally.", platzte es plötzlich aus meinen Gefährten heraus. Verwirrt zog ich meine Augenbraue hoch. Wesley fuhr sich durch seine kurzen Haare. „Zuerst der Verrat meines Vaters, dann hat sich das Rudel gegen mich gestellt und dann habe ich auch noch das Foto von dir und...irgendeinem Kerl gesehen. Ich war eifersüchtig und verletzt. Ich dachte...ich dachte du würdest mich auch noch hintergehen. Es tut mir so leid, dass ich dich so schlecht behandelt habe, Ally.", entschuldigte er sich mit Tränen in den Augen. 

Beruhigend strich ich ihm über die Wange. „Ich verstehe dich. Ich wäre auch durchgedreht, wenn ich ein Bild von dir und einem anderen Mädchen gesehen hätte. Und dass du durch den Verrat deines Vaters niemanden mehr vertrauen konntest, verstehe ich doch auch. Aber bitte Wes, versprich mir, dass du jetzt versuchst mir zu vertrauen und dass du mir in Zukunft zuhörst.", flehte ich ihn an. Eine Träne lief meinem Gefährten über seine Wange und er nickte eifrig. „Ich verspreche es.", schwor er und küsste mich sanft. Ein glückliches Lächeln schlich sich auf meine Lippen. „Wir müssen wirklich damit aufhören uns ständig in Gefahr zu bringen.", stellte ich mit einem Blick auf meine Krankenhausklamotten fest. Wesley lachte leise. „Stimmt. Auch wenn ich sagen muss, dass du in diesem Krankenhauskittel sehr heiß aussiehst.", witzelte er und zwinkerte mir anzüglich zu. Empört schlug ich nach ihm. Wesley lachte bloß und wich meinem Schlag geschickt aus.

Never stop loving me_Band 3Where stories live. Discover now