41.Kapitel

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Alice:

Gemeinsam betraten wir einen großen Saal. Der Saal wurde festlich geschmückt und mehrere Alphafamilien hatten sich bereits hier versammelt. Wes zog mich zu einem etwas größeren Tisch, den wir uns mit James und seiner Familie teilten. Laila, Kath und ich unterhielten uns leise über die bevorstehenden Kämpfe. Wes unterhielt sich währenddessen mit dem Vater von James. Da setzte ein langsames Lied ein. James forderte Kath zum Tanzen auf und zog sie auf die Tanzfläche. „Möchtest du mit mir tanzen?", fragte Wes mich. Überrascht nickte ich und ergriff seine ausgestreckte Hand. Mein Gefährte zog mich auf die Tanzfläche und wir bewegten uns gemeinsam zur ruhigen Musik. Ich hatte meine Arme in seinem Nacken verschränkt und Wes Hände lagen auf meiner Hüfte. „Bist du schon nervös wegen morgen?", fragte ich ihn unsicher.

Wes schüttelte lächelnd den Kopf. Ich seufzte und vergrub mein Gesicht an seiner Brust. „Ich möchte morgen dabei sein.", gestand ich ihm. Wes zog mich noch enger an sich. „Ich möchte nicht nur tatenlos zu Hause sitzen und mir Sorgen, um dich zu machen.", erklärte ich ihm. Wes seufzte. „Du kannst gerne morgen dabei sein, aber mir wird nichts geschehen.", schwor er mir. Ich hob meinen Kopf. „Versprochen?", fragte ich ihn unsicher. Wes lächelte und strich mir liebevoll eine Strähne hinter das Ohr. „Versprochen.", antwortete er. Ein kleines Lächeln breitete sich auf meine Lippen auf. Doch da trat plötzlich jemand neben uns. Überrascht blickten Wes und ich in das vertraute Gesicht von Richard. Richard musterte mich kritisch, ehe er sich seinem Sohn zuwendete. 

„Vater! Was machst du denn hier?", fragte Wes verwirrt. Richard grinste bloß. „Na meinen Sohn unterstützen, was denn sonst?", gab Richard lachend zur Antwort. Wes und Richard begannen sich angeregt über den Kampf zu unterhalten. Dabei blendeten sie mich völlig aus. Enttäuscht verließ ich die Tanzfläche und setze mich wieder zu Tisch. Wenige Minuten später setzten sich die beiden Männer zu mir. „Ich hole mir was zu trinken. Möchtet ihr auch was?", fragte Wes uns. Ich lehnte dankend ab. Richard bestellte ein Bier. Wes verschwand in der Menge und ließ mich mit seinen Vater allein zurück. „Du hast dich noch immer nicht markieren lassen.", stellte Richard unzufrieden fest. 

Ich zuckte kaum merklich zusammen, als mir seine Drohung wieder einfiel. Richards blaue Augen bohrten sich in meine. „Wenn Wes morgen den Kampf verliert, solltest du wissen, dass es deine Schuld ist. Wenn er sterben sollte, bist du daran schuld.", meinte er mit ruhiger Stimme. Ich schluckte hart und mein Herz schmerzte bei diesen Gedanken. „A-aber ich bin noch nicht so weit. Wir kennen uns doch kaum.", stotterte ich hilflos. Richard wank bloß ab. „Du bist selbstsüchtig und stellst dein Wohl über das deines Gefährten und deines Rudels. Du solltest dich schämen! Du wirst niemals eine gute Luna werden!", schimpfte er. 

Meine Augen begannen zu brennen und Schuldgefühlte nagten an mir. Plötzlich fühlte es sich an, als würde ich keine Luft mehr bekommen. Ich sprang auf und stolperte durch den Saal auf den Ausgang zu. In der frischen Luft schnappte ich keuchend nach Luft und stützte mich an die kalte Wand des Gebäudes. Hatte Richard recht? Sollte ich mich wirklich von Wesley markieren lassen, obwohl ich noch nicht bereit dazu war?! Ich legte meinen Kopf in den Nacken und blickte zu den Sternen hoch, die hell am Himmel strahlten. Ich wusste, dass ich Wes durch eine Markierung stärken würde. Aber ich wusste auch, dass ich noch nicht bereit dazu war. Ich vertraute ihm noch nicht. Des weiteren mochte ich Wes sehr, aber ich wusste nicht, ob ich ihn bereits liebte. Ich schloss meine Augen und versuchte meine Gefühle wieder unter Kontrolle zu bringen.

Never stop loving me_Band 3Where stories live. Discover now