19.Kapitel

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Alice:

Am nächsten Morgen versammelten sich die Jungs, Dad und ich gemeinsam mit Steph, Hannah und Wes vor unserem Haus. „Können wir?", fragte Dad uns. Wir verwandelten uns in Wölfe. Behutsam packte ich Jan an seiner Weste und hob ihn vorsichtig hoch. In unserer Wolfsgestalt trabten wir los. Wesleys Wolf war hellbraun, beinahe weiß. Seine blauen Augen leuchteten. Steph hatte ein graues Fell, so wie meines. Jedoch war meines dunkler. Hannahs Fell war schneeweiß. Sie war auch in ihrer Wolfsform eine wahre Schönheit. 

Zur Hütte liefen wir nur wenige Minuten. Vor der kleinen Holzhütte verwandelten wir uns zurück. Wir teilten uns die Zimmer in ein Mädchen und ein Jungszimmer auf. Die Jungs bestanden darauf noch eine Weile Fußball zu spielen, während wir Mädels das Mittagessen zubereiteten. Am Nachmittag tollten wir gemeinsam in unserer Wolfsgestalt durch die Wiese. Spät in der Nacht lag ich wach in meinem Bett. Ich konnte nicht schlafen. Hannah schlief seelenruhig neben mir. Steph lag auf einem anderen Bett und döste friedlich vor sich hin. Seufzend schlich ich mich aus meinem Zimmer und verließ die kleine Hütte, um etwas Frischluft zu schnappen. 

Ich wanderte den See entlang, als ich plötzlich eine Gestalt im See wahrnahm. Der helle Vollmond erleuchtete die Nacht. Ich erkannte Wes, der im See schwamm. „Was machst du denn noch hier?", fragte ich ihm verwundert und trat näher. „Schwimmen. Und du?", fragte er mich und schwamm auf mich zu. Ich zuckte meine Achseln. „Ich konnte nicht schlafen.", gestand ich ihm. Wes nickte verstehend. „Komm doch rein. Das Wasser ist himmlisch!", schwärmte er. Ich zögerte. „Ich weiß nicht recht.", zögerte ich. Wes spritzte mich mit etwas Wasser nass. „Komm schon! Sei kein Spielverderber!", neckte er mich. „Ich habe keinen Badeanzug da!", hielt ich dagegen. Wes verdrehte seine Augen. „Ich auch nicht. Zieh einfach deine Unterwäsche an!", schlug er vor. Ich biss mir auf die Lippen. „Ich habe dich schon nackt gesehen, Ally! Also stell dich nicht so an!", neckte Wes mich. Ich schnaubte und zog mir mein T-Shirt über den Kopf. Anschließend schälte ich mich aus meiner Schlafhose und ging nur mit meiner Unterwäsche bekleidet in den kalten See. 

Ich fröstelte, als ich mich neben Wes gesellte. Dieser lächelte und ergriff meine Hand. „Komm her!", hauchte er mich kratziger Stimme und zog mich eng an seinen warmen Körper. Geschockt klammerte ich mich an seine nackte Brust fest. Ich konnte nur noch auf meinen Zehenspitzen stehen. Wes grinste. Seine raue Hand fuhr über meine Tailie zu meinen Oberschenkel und er hob mich sanft hoch. Automatisch schlang ich meine Beine um seine schmalen Hüften und klammerte mich an ihm fest. Wes schnurrte zufrieden. Meine Haut kribbelte angenehm. Schweigend starrten wir uns an. Unsere Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Mein Verstand setzte aus und es gab nur noch ihn und mich. Unsere Nasenspitzen berührten sich beinahe. Schließlich überbrückte ich den letzten Abstand und legte meine Lippen auf seine. Wes gab einen überraschten Laut von sich, ehe er mich fester an sich zog und den Kuss erwiderte. Mein Körper stand in Flammen. 

Plötzlich wurde mir schlagartig bewusst, dass ich gerade Wesley McCorner küsste! Geschockt löste ich mich von ihm und wich zurück. Schwer atmend starrten wir uns in die Augen. Ich legte meine Finger geschockt auf meine geschwollenen Lippen. „Ally-...", begann Wes und kam auf mich zu, aber ich schüttelte den Kopf und wich zurück. „D-das war ein Fehler.", stotterte ich. Verletzt sah Wes mich an. „Ally!", hauchte er und wollte meine Hand ergreifen, aber ich zog sie zurück und schwamm zurück ans Ufer. Dort schlüpfte ich in meinen Pyjama und rannte auf die kleine Holzhütte zu. Was habe ich mir nur dabei gedacht?! Wie konnte mir das nur passieren?!

Never stop loving me_Band 3Where stories live. Discover now