Kapitel 26: Delians unerwartetes Training

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• Delian •

Heute ist der 24.07 Anno Knack und mir steht ein sportlicher Tagesplan bevor. Durch meine Visionsmagie kann ich die Hauptstadt von diesem König Kai anvisieren und bin auch für die Teleportation von zehn Vampirkriegern pro Tag verantwortlich. Fünf am Morgen und fünf am Abend.

Jetzt stehe ich aber im Quartier in Vittorius' Stadt und warte auf Benedikt. Solange Jaron noch auf Mission ist, behält Vittorius die gute Fenja in seiner Stadt. Und Benedikt ist da, wo auch Fenja ist. Außer heute, denn ich habe Vittorius bequatschen können, dass ich dringend Benedikts Hilfe brauche.

Natürlich hat Vittorius direkt entschieden seine Ablehnung ausgesprochen, als ich ihm aber den Plan verraten habe, hat er doch zugestimmt. Aaru hat dann heute Fenja Dienst und geht ihr bereits wohl schon auf die Nerven.

„Benedikt? Können wir?", frage ich dann, als Benedikt endlich aus einer kurzen Übergabe an Aaru kommt. Fenja sehe ich im Hintergrund bereits schmollend in der Glut des Kaminfeuers herumstochern.

Benedikt nickt und kommt mir entgegen, er zieht dann schnell die Tür zu Aarus Büro zu.

„Fenja wirkt ja nicht begeistert", stelle ich fest.

„Fenja ist schon nicht begeistert, seid Jaron befohlen hat, dass ich sie mitnehmen soll. Nun, heute hat Aaru seinen Spaß mit ihr. Und ich lerne endlich mal dieses ominöse Walddorf kennen, wofür ich dich andauernd decke", erwidert Benedikt mit einem Lächeln.

Und schon ergreife ich Benedikts Hand, um uns direkt neben das Lagerfeuer zu teleportieren. Dort warten schon soweit alle Mitglieder des Stammes, verwunderte Blicke treffen auf Benedikt. Und Benedikt sieht wesentlich verwunderter auf das, was sich hier abspielt.

„Ich gehe noch Sonan holen", spreche ich meinen Plan aus.

Denn der fehlt noch und Mavie kann es kaum erwarten, ihn wieder hier zu haben. Magnus wendet sich derweil an Benedikt, um sich und den Stamm vorzustellen. Natürlich ohne das Wort „Tier" zu erwähnen, das vergessen wir alle aus Versehen!

Mit einem breiten Grinsen teleportiere ich mich dann zu Sonan in sein Stadthaus in Lucans Stadt, meine fröhliche Stimmung bekommt aber direkt einen Dämpfer. Sonan selbst steht in einer schwarzen Lederrüstung bereit im Eingang, neben ihm steht aber blöderweise auch Lucan. Und seiner schwarzen Lederrüstung nach zu urteilen, kommt der gleich mit irgendwas um die Ecke, was mir nicht gefallen wird.

„Schön dich zu sehen, Delian. Wie geht es dir? Freust du dich schon auf die Vermählungszeremonie meiner Tochter?", fragt Lucan echt freundlich nach.

Auf seinem Gesicht liegt ein sehr verdächtig freundliches Lächeln.

„Es geht mir gut und ich bin schon sehr gespannt darauf. Aber bitte, Lucan. Komm einfach direkt zur Sache, was auch immer dein Begehr ist", bringe ich knallhart auf den Tisch.

Für so kleine Späße habe ich keine Zeit!

„Wie du willst. Du bekommst Sonans Dienste heute nur, wenn du mich mitnimmst", stellt Lucan eiskalt seine Forderung.

Sonan steht verhalten daneben und sagt kein Wort, ich starre Lucan hingegen einfach nur wie versteinert an.

„Und weil du genau so reagierst, will ich wissen, wo genau ich einen meiner zwei besten Vampire regelmäßig hinschicke", betont Lucan und mustert mich eindringlich.

Ich habe echt keinen Schimmer, was ich dazu sagen soll. Ich kann Lucans Einwand verstehen, aber ihn direkt mitnehmen?

„Hab keine Bedenken, Delian. Ich kann dir versichern, dass es sehr praktisch sein wird Prinz Lucan einzuweihen", spricht Sonan sich in förmlichem Tonfall aus.

Kronprinz Silas IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt