Kapitel 46: Wie soll es weitergehen?

252 28 45
                                    

• Silas •

„Ach Shade, du bist schon ein ganz besonderer Vampir", murmelt Taavi an Shades kleinem Babykopf.

Mein Sohn verharrt einfach so bei Taavi und lässt sich knuddeln. Und da Taavi wirklich sehr kinderlieb ist, tröstet es Taavi echt um einiges.

Schließlich steht Vater nun wieder bei uns am Sofa, kurz darauf steht auch Benedikt mit fragendem Blick bei uns.

Vater ergreift das Wort und sieht Benedikt in seine tiefroten Augen, die sich nun vor Überraschung weiten.

„Benedikt, du hast Fenjas Zustand ja bereits gesehen. Es muss jemand durchgehend bei ihr sein und dieser Jemand sollte dringend Jaron sein. Und er hat mich bereits darum gebeten, aber wir stehen auch vor einem Krieg. Jaron will dir sämtliche Befugnisse als Landesherrscher vorerst übertragen, bis Fenja wieder stabil ist", spricht Vater behutsam aus.

Der sonst so ruhige und gelassene Hauptmann wirkt nun alles andere als ruhig. Und das habe ich bei Benedikt noch nie erlebt, selbst Taavi und Lucan schauen mit großen Augen in Benedikts Richtung.

„Mein König, die Ehre ist sehr groß. Aber ich fürchte, die Aufgabe ist zu groß für mich. Ich bin mir nicht sicher, ob ich zeitgleich Hauptmann und Landesherrscher sein kann und dann auch noch mit voller Verantwortung für einen Krieg", spricht Benedikt nun ehrlich seine Bedenken aus.

Nun setzt Vater doch tatsächlich ein Lächeln auf, mit dem er Benedikt mustert und dann seine Hand auf Benedikts Schulter legt.

„Ich kenne dich, Benedikt. Und ich kenne dich wirklich verdammt gut. Meinst du, ich bemerke nicht deine ständigen heimlichen Taten, mit denen du unser Gefüge im Blick hast und zusammen hältst? Nur wenn du so unaufmerksam bist und dich dabei erwischen lässt, muss ich dich bestrafen. Nun und das kommt äußerst selten vor, wie wir beide wissen. Ja, die Aufgabe ist groß, aber wenn es jemanden gibt, dem ich diese Sache zutraue, dann bist du es, Benedikt. Du wirst es für Jaron und nun auch für Fenja tun können, die du ziemlich doll in dein Herz geschlossen hast", spricht Vater dem Hauptmann gut zu.

Gerade beim letzten Satz drückt Vater seine geballte Faust sanft auf Herzhöhe gegen den stählernen Brustpanzer von Benedikt. Der sieht ihn nur mit geweiteten Augen an.

Taavi und Lucan liegt nun tatsächlich ein Lächeln auf den Lippen, die Zwei sehen das genauso. Nun und ich bin zu jung, als dass ich das einschätzen könnte, aber bei Benedikt würde ich mich gut aufgehoben fühlen.

„Ich ... eure Worte ehren mich sehr, mein König. Natürlich nehme ich diese Aufgabe wahr", spricht Benedikt sich nun voller Ehrfurcht aus.

Diesen Respekt, den er noch immer davor empfindet, liegt aber noch deutlich im Raum.

„Komm jederzeit zu mir, falls du Redebedarf hast. Oder auch zu jedem meiner Vampirsöhne, ich denke, da kann ich locker für jeden sprechen", meint Vater mit einem Lächeln.

Benedikt nickt und erwidert das Lächeln.

• Delian •

Mittlerweile ist der 15.01 Anno Knack und bald steht sogar mein zweiter Vampirgeburtstag an. Normalerweise feiern wir momentan keine Geburtstage, aber Isajah besteht auf meinen.

„Ich warte, mein Sohn", betont Isajah streng und hält weiter mein Handgelenk umklammert.

Eigentlich will ich gerade zu Magnus, wir müssen uns dringend mal unterhalten. Es ist sowas von überfällig und ich vermisse es, ein paar entspannte Stunden am Lagerfeuer des Walddorfes zu verbringen. Fenix ist seit dem Streit mit Magnus nämlich immer zu mir gekommen, beziehungsweise habe ich sie teleportiert.

Kronprinz Silas IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt