Kapitel 50: Die Folgen des Attentats

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• Delian •

Mit meiner engen Vampirfamilie sitze ich nun schon den halben Tag in der Hafentaverne und genieße die Yara-Cocktails des Hauses. Isajah lächelt mir auch wohlwissend zu, denn die sind allesamt alkoholfrei.

Der Tag ist jetzt nichts hoch besonderes, trotzdem genieße ich die Zeit und erlaube mir, an meinem Vampirgeburtstag Spaß zu haben.

„Scheiße, das war mindestens Eins zu viel", stöhnt Lucia und hält sich den Kopf.

Sorin sitzt direkt neben ihr, seinen Arm halb um sie geschlungen und er massiert sanft ihre Schläfen.

„Das habe ich doch schon betont, Kleines. Du wolltest ja nicht hören, immerhin hast du die Gene deiner Mutter und Großmutter, ganz gleich, wie trinkfest du dich trainierst", setzt Sorin schmunzelnd einen nach.

Wesentlich breiter ist allerdings meine Mutter, die liegt bereits halb auf dem Tisch und ist nicht mehr ansprechbar.

„Ira, nun komm schon her, ich bin doch immer gemütlich", raunt Isajah ihr liebevoll zu.

Nach ein paar Überredungsversuchen tut meine Mutter endlich das, was Isajah will. Und zack, pennt die weg.

Val hält mir nun das fünfte Glas hin, auch er trinkt heute alkoholfrei und grinst verstohlen zu Lucia herüber.

„Das hat auch so seine Vorzüge", raunt Val mir zu. Auch Fenix stoßt nun mit einem ebenfalls alkoholfreien Cocktail an.

„Platz da! Komm her, Delian!", ertönt Alessias Stimme. Mit breitem Grinsen steht sie nun zusammen mit Nathan neben unserer Nische. Val macht auch sofort Platz und die zwei Kumpanen gratulieren mir ebenso herzlich.

Eine Weile geht das so weiter, bis die Sonne demnächst untergehen wird. Wir beschließen nun zurück zum Schloss zu gehen, für heute neigt sich der Spaß allmählich dem Ende zu.

Isajah trägt meine schlummernde Mutter mit sich herum, wirkt dabei aber hoch glücklich. Ich muss Fenix da direkt einen Kuss auf den Lippen lassen, so sehr fühle ich da mit.

Orangen.

„Trägst du mich, Großvater?", fragt Lucia leicht fertig mit der Welt.

Die Gute kann weder gerade gehen, noch überhaupt stehen. Immerhin scheint sie mitdenken zu können.

„Natürlich, Kleines", erwidert der belustigt und hebt Lucia in seine Arme.

Nathan und Alessia verabschieden sich aber nun wieder, es wartet wohl noch das heiß begehrte Abendtraining der beiden für die Rekruten. Selbst ich höre schon von den Gerüchten des berühmt berüchtigten Trainings, was reihenweise für Staunen sorgt.

Der Rest von uns springt zurück zum Schloss, auf dem Balkon des Regierungszimmer kommen wir alle an und wollen uns auch gerade aufteilen, jeder eben in sein Gemach oder so.

Dann ertönt aber ein lauter Knall, bei dem wir ordentlich zusammen zucken. Außer meine Mutter, die pennt eiskalt weiter. Aus dem Inneren stürmen gerade Taavi und Daryun hervor, die Zwei schauen auch schockiert in die Richtung des botanischen Gartens.

„Ganz ruhig, Soraya. Keiner lässt dich alleine", höre ich Sorin sofort sagen.

„Ich bin ruhig", erwidert Lucia gelassen.

Vermutlich beruhigt Sorin sich selbst damit, seine Nerven sind momentan sowieso zum zerreißen gespannt. Jetzt steht auch Mikul in der Tür, er hält Shade in seinen Armen, der das nicht so toll findet. Murrend windet er sich aber Mikul ist knallhart.

„Drin bleiben, Kronprinz Silas!", betont Mikul streng ins Innere des Regierungszimmers.

„Eine Explosion! Daryun, du holst Verstärkung aus dem Quartier. Mikul, du gehst mit Silas und den Zwillingen rein. Bring sie zu Valerie und Derya, die warten in der Wohnhalle. Val, du passt auf Lucia, Delian und Fenix auf. Isajah, du bleibst bei Ira. Und Sorin, wir holen jetzt unsere Medizintaschen, ich hole schnell Mattheo und wir leisten dann die Versorgung!", spricht Taavi nun seine Befehle aus.

Kronprinz Silas IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt