Kapitel 81: Zerstörerische Folgen

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• Silas •

Mittlerweile sind Mutter und ich offiziell wieder fit genug, um auch an der Besprechung teilzunehmen. Dennoch sitzen wir Zwei am Rande und lauschen, wie alle anderen Vampire auch, der kurzen Ausführung von Vater.

Systematisch geht er ein paar wichtige Eckpunkte des Krieges durch und beim Auftauchen von diesem Vample geht ein Raunen durch die Menge.

„Leider muss ich sagen, dass wir viele Vampirkrieger auf unserem Weg verloren haben und ich ihnen zu Ehren eine besondere Trauerfeierlichkeit abhalten werde, die aber erst in den nächsten Tagen stattfinden wird. Meine Vampirsöhne und die Hauptmänner haben ihre Formationen tadellos angeführt und überlebt. Und durch die tatkräftige Hilfe und Unterstützung haben wir das Blatt auf unsere Seite gewandt bekommen. Die Stadt von Lucan ist nun aber überwiegend zerstört, auch die Küstengebiete leiden unter den Folgen. Wir nehmen uns nun noch die Zeit, um die Schäden grob gesagt für circa drei Tage wieder aufzubauen. In dieser Zeit werdet ihr weiter hier versorgt und geht hier euren Aufgaben nach. Atmet aber durch, es ist geschafft", verkündet Vater ruhigen Wortes.

Er sieht durch die anwesenden Offiziere, unter anderem auch Tinon, die erleichtert nicken und aufatmen.

„Leider ist es aber so, dass Nicolai nicht auf einem der feindlichen Schiffe war, die wir versenkt haben. Wo er ist, wissen wir nicht, vorerst ist er aber keine Bedrohung mehr", berichtet Vater verhalten.

Ein paar weitere Details enthüllt Vater noch, er berichtet dann auch von einigen Kampfszenen, um die neugierigen Augen und Ohren fürs Erste zu besänftigen.

Enya sabbert nebenbei voller Begeisterung ihren Beißring zu und sieht gespannt in Vaters Richtung. Shade hingegen starrt da einfach nur hin, ohne Regung in der Miene. Übrigens sitzt er wie ein fast Erwachsener junger Vampir direkt neben mir und nirgends auf dem Schoß.

Und er ist noch kein Vampirjahr alt ...

Am Ende der Ansprache entlässt Vater die Vampirkrieger, die nun ihrem Alltag hier im Kriegslager nachgehen. Mit einem Satz steht er auch bei uns und bequatscht Enya, kurz mit ihr kuscheln zu dürfen. Ich lasse Vater schmunzelnd gewähren, was Enya nicht so toll findet. Sie sieht sich in seinen Armen unruhig um und streckt wieder ihre Hände nach mir aus.

„Meine kleine Enya, ich bin doch dein toller Großvater! Warum nur willst du immer zu deinem Vater?", redet Vater nun auf Enya ein, die kein Deut zuhört.

Ich kriege meine Kleine dann schneller wieder, als ich gucken kann. Mutter beobachtet uns schmunzelnd und auch Shade starrt zwischen uns hin und her.

Vater löst sich nun aber von uns und fängt Derya ab, bevor sie mit Valerie und Ira das Zelt verlässt. Clarissa, Runa und Lucia sind schon los, um sich die Beine zu vertreten. Meiner besten Freundin fällt nämlich die Decke auf den Kopf und sie hasst Zelte neuerdings.

Was genau Vater mit Derya bespricht, bekomme ich nicht so im Detail mit. Mit einer Handbewegung befiehlt Vater einem Soldaten jedenfalls ihre Tasche zu packen, während Vater die arme Derya nun tröstet.

• Lucia •

„Ihr seid doch die beste Mutter und die beste Großmutter, die die Welt je gesehen hat, oder?", hake ich mit Hintergedanken nach.

„Aber natürlich, Kleines", erwidert Mutter sofort voller Liebe.

„Was willst du?", durchschaut Großmutter mich direkt und mustert mich mit vielsagendem Blick.

Ich komme den Zweien näher, um leise und heimlich zu sprechen. Dann beginne ich zu grinsen.

„Ich muss ganz unbedingt viel Kuchen essen! Solange Valorian nicht da ist, muss ich das ausnutzen!", betone ich nun.

Kronprinz Silas IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt