Kapitel 82: Nach dem Krieg

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• Delian •

Die drei Tage sind schneller vorbei, als ich gucken kann. Es ist also mittlerweile der 16.03 Anno Knack, die Zeit rennt! Und jetzt stehe ich am frühen Morgen im Quartier, weil Vittorius mich herbestellt hat. Mit einem herzhaften Gähnen schaue ich durch das Büro von Sonan, der bereits mit Lucan in den Stadtplan vertieft ist.

„Guten Morgen, werter Delian. Ich ließ dich rufen, weil ich deine Teleportation brauche", erklärt Vittorius direkt drauf los, während er in das Büro herein gestiefelt kommt.

Der Aufbau wird noch ein paar Tage an Feinarbeiten in Anspruch nehmen, aber die überwiegende Funktion der Stadt ist wiederhergestellt.

Für die nächste Zeit sieht der Plan wie folgt aus: Vittorius' jetziges Anliegen, danach die große Teleportation von allen, eine kleine Trauerfeier und eine kleine Siegesfeier.

Und dann wäre alles Paletti und Tuttifrutti.

Mhh, Orangen! Ich muss Fenix noch besuchen!

„Daryun wird demnächst von Sorin und Taavi aus dem künstlichen Koma geholt, ich will aber Idris mit seiner Blutmagie dabei haben. Und du sollst auch da sein, falls die Mediziner ungeplante Medizin herbei teleportiert bekommen müssen. Sicher kann es direkt losgehen?", hakt Vittorius nun nach.

Er lehnt sich an dem Schreibtischstuhl von Sonan an und sieht mich fragenden Blickes an. Natürlich mich verschränkten Armen und der wichtigen Ausstrahlung des Königs.

Ich stimme dem natürlich zu und schon wird alles vorbereitet. Und ich teleportiere mich zu Idris, um ihn abholen zu können.

„Delian! Dein Kampf war unglaublich! Ich wäre gerne auf dem Schlachtfeld mitgeflogen!", platzt es aus Sharisa heraus, die mir eine enthusiastische Umarmung spendiert.

„Du solltest den Kampf doch nicht mit deinen Visionen verfolgen, meine Liebste", tadelt Idris sie nun erstaunlich streng.

Sie zieht direkt ihren Kopf ein und sieht ihn an, als würde sie gleich anfangen zu weinen.

„Nun hör schon auf mit deinen dreisten Versuchen, ich bin dir nicht böse", meint Idris mit einem Augenrollen und nimmt Sharisa sofort mit einem Kuss auf die Stirn in seine Arme.

Völlig verliebt und grinsend vergräbt Sharisa sich in Idris' Armen, der ihr nun liebevoll über den Kopf streicht. Dann sieht er mich fragend an und ich erfülle meinen Teil, in dem ich Bericht erstatte.

Die Miene von Idris wird daraufhin sehr ernst und er lässt sich sofort mitnehmen. Natürlich nicht, ohne vorher ausreichend Leibwachen Befehle an Sharisas Leibgarde zu verteilen.

Und so liefere ich Idris bei Vittorius ab, der ihm kurz seinen Dank ausspricht.

„Morgen halten wir die Trauerzeremonie ab, übermorgen dann das Fest für die, die hart gekämpft und überlebt haben. Du bist herzlich eingeladen, Idris", meint Vittorius auf dem Weg zu Daryun.

„Es ist mir eine Ehre, König Vittorius", erwidert dieser mit einem Lächeln.

Schließlich gehen wir so bis kurz vor Daryuns Raum. Idris wird nun im Nebenzimmer warten, falls was ist. Und ich stelle mich mit Vittorius nun an den Rand, für den Fall der Fälle.

Taavi und Sorin stehen bereit, Taavi tröstet nebenbei auch noch die arme Derya, die voller Sorge auf das noch entspannte Gesicht von Daryun sieht.

Er sieht wirklich besser aus, die Blessuren sind verheilt und das einzige Manko ist sein fehlendes rechtes Bein unterhalb des Knies.

Was aktuell noch von einer schweren Decke verhüllt ist, die ihm bis unter den Brustbereich gezogen ist. Sorin zieht derweil ein paar Mittelchen auf, die nun schon in der Armbeuge von Daryun landen.

Kronprinz Silas IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt