22. Grayson

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Ich war gerade dabei, auf Isaac loszugehen, als Ash plötzlich zusammen sackte. Glücklicherweise hielt ich ihn bereits im Arm, sonst hätte das sehr böse für ihn ausgehen können.

Ich hob ihn hoch, so richtig Brautstylemäßig, obwohl er sehr groß und schon etwas schwer war, und verfrachtete ihn in sein Zimmer.

Isaac folgte mir, sah seinen Freund besorgt an. „Was jetzt?“, fragte er. Keine Ahnung. Was jetzt? War es gefährlich Drogen und Medikamenten zumischen? Ich wusste ja nicht mal was das für Drogen waren, nur dass ich der Vollidiot gewesen war, der den Tee zubereitet hatte. Doch das würde ich vor Isaac bestimmt nicht zugeben. Er würde mir noch unterstellen,
sich hätte das mit Absicht getan.

„Gray“, murmelte Ash dann und drehte sich auf die Seite. Naja, wenigstens lebte er noch.

„Wieso steht der plötzlich so auf dich?“ Isaacs Stimme klang nicht mehr angreifend, sondern ehrlich interessiert, während ich noch immer an Ashs Bettkante saß. „Ich weiß nicht, wovon du redest“, gab ich bloß zurück. Immerhin hatte Ash heute nur mit mir geredet, weil er high gewesen war, ansonsten ging er mir aus dem Weg. Er war der, der den Kontakt vermied, nicht ich.

„Willst du was von ihm?“, fragte Issac weiter. Ich riss meinen Blick von Ash los. Ja, ich wollte etwas von ihm. Ich wollte, dass er aufhörte, mich zu ignorieren und mich anlachte, Zeit mit mir verbrachte und ich wollte seine Lippen kosten. Aber das würde ich bestimmt nicht zugeben.
„Ich will nur meinen Titel und die Position im Team zurück.“

Isaacs Miene verfinsterte sich wieder etwas. „Dann gehst du jetzt besser“ Ich wusste, dass es keinen Sinn hatte, mit ihm zu diskutieren, also strich ich Ash noch kurz über den Arm und ging dann wortlos an Isaac vorbei.

Am nächsten Morgen versuchte ich in das Haus zu kommen, aber Isaac ließ mich nicht rein, also versuchte ich es am Montag wieder. Doch nicht an der Tür, sondern an Ashs Fenster. Ich könnte Isaac dafür schlagen, dass er das Fenster über Nacht offen gelassen hatte, immerhin war Ash schon so krank genug, aber trotzdem feierte ich den Umstand. So konnte ich mich unbemerkt in Ashs Zimmer schleichen.

Ich legte mich aber nicht wie beim letzten Mal zu ihm ins Bett sondern setzte mich davor und wartete. Ich wartete und wartete und wartete, bis er schmerzerfüllt stöhnte. Ich setzte mich sofort an seine Bettkante und musterte ihn.
Er versuchte gerade die Augen zu öffnen, was ihm nur schwer gelang, doch als er mich erblickte, riss er sie auf und kroch erschrocken in seinem Bett zurück. „Was machst du hier?“, fragte er leicht panisch. Seine Stimme klang schon viel besser als die letzten Tage. Also nicht, dass mich dieser raue Ton nicht total angemacht hätte, im Gegenteil, aber jetzt klang er gesünder.

„Ich bin hier, um unsere Kinder zu zeugen“
Ash zog verwirrt die Augenbrauen zusammen und schüttelte den Kopf. „Du spinnst doch total“ Er tippte sich an die Stirn und sah mich grimmig an.
Ja, nicht nur seine Stimme war wieder die alte. Er sah zwar immer noch blass aus, doch die Augenringe waren verschwunden und er wirkte wieder kraftvoller als die Tage zuvor. Allerdings hatte er vergessen, was er auf seinem Trip gesagt hatte.
Ich wusste nicht, ob das gut oder schlecht war, dennoch entschied ich mich dann aber dafür, es ihm zu sagen. „Erinnerst du dich an Samstag?“
Er schien kurz nachzudenken, schüttelte dann den Kopf. Ich konnte nicht aufhören zu grinsen, während ich ihn ansah. Seine braunen Augen waren zu schmalen Schlitzen  verzogen, seine etwas längeren Haare standen wirr in alle Richtungen ab und ich fand ihn einfach zum abbeißen.
Noch besser wurde sein Blick aber, als ich begann von Samstag zu erzählen. „Du hast mir ne Liebeserklärung gemacht, hast aber darauf bestanden, dass du nicht schwul bist, dann hast du noch gesagt, du willst mich heiraten und drei Kinder mit mir und schließlich meintest du zu Isaac, du liebst mich wie die Mutter deiner Kinder“
Zuerst zeigte er keine Reaktion, sondern starrte mich nur ungläubig an, doch dann warf er sich mit dem Gesicht voraus auf sein Bett und schrie in die Matratze.

Niemand kennt uns wirklich (BoyxBoy)Where stories live. Discover now