2.19. GRAYSON

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„Grayson!“ Ashs Stimme hallte durch das gesamte Haus.
Isaak sah mich mit einem seltsamen Ausdruck an, Ashley ebenfalls.
Ich zuckte mit den Schultern, stand auf und ging in Ashs Zimmer. Sofort, als ich reinkam, warf er mir Kleidung zu, obwohl ich eigentlich schon angezogen war.
„Was soll das werden?“, fragte ich ihn leicht überfordert.
„Wir gehen jetzt Basketball spielen“, beschloss er.
Ich zog die Augenbrauen hoch, sagte aber nichts dazu. Wenn er schon mal freiwillig Zeit mit mir verbringen wollte, musste ich das ausnutzen. Also begann ich mich umzuziehen, doch Ashs Blicke entgingen mir dabei nicht.

„Würde es dich verletzen, wenn wir aus der Freundschaft eine Freundschaft + machen würden?“, fragte er, als ich umgezogen vor ihm stand und er mich musterte.
Ich hätte ihm am liebsten ins Gesicht geschlagen. „Was denkst du wohl? Würde es mich verletzten, bedeutungslosen Sex mit dir zu haben, wenn du alles für mich bedeutest ich dir aber nichts?“ Ich zog vielsagend die Augenbraue hoch.
Er winkte ab. „Schon gut, dann halt nicht“ Dann ging er gut gelaunt an mir vorbei, ich konnte nur den Kopf schütteln. Dieser Junge machte mich einfach fertig. Ich

„Wo wollt ihr denn hin?“, fragte Ashley verwundet, als sie Ash und mich sah.
„Ich will sehen, ob ich wirklich Basketball spielen kann“, meinte Ash beiläufig, doch dann fiel ihm etwas ein.  „Ich hab gar keinen Basketball“
Ich musste lachen, ging zurück in sein Zimmer und holte unter seinem Bett meinen hervor. Grinsend kam ich wieder zurück und warf ihn ihm zu.
„Hab doch einen“, meinte er dann glücklich. „Also bis irgendwann. Und wenn Jules kommt und mir nochmal ein Kind anhängen will, dann sagt ihr einfach, ich wäre zeugungsunfähig oder so“

Nach dieser Aussage ging er aus der Tür und wartete gar nicht auf eine Reaktion.
Ich sah zu Isaak, der den Kopf in den Händen abstützte und deutete Ashley mit einem Blick, dass sie sich gefälligst um ihn kümmern sollte.
Sie verdrehte die Augen. Sie war mindestens genauso schlimm wie ihr Bruder.
Da ich den aber trotzdem lieber mochte, ging ich dann zu ihm.

Er hatte vor der Tür auf mich gewartet. Zusammen schlenderten wir dann ein paar Straßen weiter, wo sich in der Nähe von meinem alten Haus ein Spielplatz befand, wo man Basketballspielen konnte.

„Also...“, setzte ich irgendwann an. Er warf mir einen fragenden Blick zu. „Du hattest schon lange keinen Besuch mehr“
Er zog die Augenbrauen hoch. „Ach, das hast du mitbekommen?“
Ich unterdrückte einen überforderten Seufzer, sondern zuckte nur mit den Schultern.

„Ja, weißt du, ich hab irgendwie kapiert, dass der ganze Sex meine Erinnerungen auch nicht wieder zurück bringt. Mit den Frauen zu schlafen war sowieso die Hölle und die Männer waren alle so...“ Er suchte nach den passenden Worten. Ich sah ihn fragend aber auch auffordernd an. „...Keine Ahnung, das war eben auch nicht das Wahre. Aber das Leben besteht ja nicht nur aus Sex“ Er wirkte tatsächlich so, als meine er das. Das überraschte mich, denn erstens kannte ich niemanden, der so schnell hart wurde wie Ash und zweitens war er quasi er Mister Sex on legs. Trotzdem konnte ich nichts dazu sagen, da ich mehr als einverstanden damit war, dass er nicht weiter in der Weltgeschichte herumhuren wollte.

Als wir den Platz erreichten, nahm Ash mir den Ball ab, den ich mir zwischenzeitlich wieder angeeignet hatte, und drippelte ein paar Mal vorsichtig, dann sah es immer routinierter aus und je länger er den Ball führte, desto sicherer ging er damit um.
Als er dann auch noch ein paar Tricks machte, grinste er dabei.
Ich sah ihm einfach lächelnd zu.

Irgendwann setzte er zum Sprung an und warf einen Korb.
Danach grinste er noch breiter. „Wow, ich bin ja echt talentiert. Ich hab noch nie in meinem Leben einen Basketball auch nur abgefasst, außer um einen von deinen zu zerschneiden und plötzlich bin ich Profi“
Ich lachte, weil er damit teilweise recht hatte. „Du erinnerst dich vielleicht nicht daran, wie es ist Basketball zu spielen, aber deine Muskeln erinnern sich und sie machen die richtigen Bewegungen“, erklärte ich ihm.
Er nickte verstehend, fing dann den Ball auf, den ich ihm zu warf.

Niemand kennt uns wirklich (BoyxBoy)Where stories live. Discover now