2.4. ASHER

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Gray und ich verbrachten das gesamte Wochenende im Bett, aber am Montag musste ich leider wieder zur Arbeit.
Weil Gray erst in einer Woche wieder Training hatte, fuhr er mich mit seinem Camaro. Ich hatte ihm versichert, dass er es nicht tun musste und ausschlafen sollte, aber er wollte es so und ich war froh, wenn ich jede freie Sekunde mit ihm verbringen konnte.

Vor dem größten Gebäude in der Stadt hielt Gray an und wir stiegen aus.
„Ich komme immernoch nicht drauf klar, dass du da arbeitest. Man denkt, da arbeiten nur Snobs und fette alte Säcke“, meinte er, ging um den Wagen herum und lehnte sich an die Beifahrertüre.
Ich lehnte mich gegen ihn und zog seinen Duft tief in meine Lungen, schloss die Augen, um es besser genießen zu können. „Die meisten, die da arbeiten, sind auch voll die Snobs, aber in meiner Abteilung sind auch ein paar coole Leute“, meinte ich beiläufig und seufzte, weil ich ihn nicht mehr loslassen wollte. Er roch einfach so gut!
Er strich mir über den Rücken und vergrub schließlich seine Hände in meinen Pottaschen. „Ich bin mir sicher, du bist der coolste von allen“, flüsterte er und küsste meine Wange. Ich nickte. „Klar, niemand ist cooler als ich“
Er lachte daraufhin und kniff mir mit beiden Händen in den Hintern, wodurch ich keuchen musste. „Deshalb steh ich so auf dich“, hauchte er mir entgegen.

Ich ließ ihn wieder aus der Umarmung, aber nicht, ohne unsere Körper voneinander zu lösen, nur soweit, dass ich ihn küssen konnte. Seine Hand lag nun in meinem Nacken und fuhr über die kurzen Stoppelchen meines Haaransatzes. Ich wusste, dass er sich meine langen Haare wieder herbeiwünschte, damit er damit spielen konnte, doch ich hatte eben mal etwas Neues ausprobieren wollen. Außerdem sah ich mit meinem Undercut viel erwachsener aus.

„Ich kann nicht glauben, dass wir verlobt sind“, murmelte er irgendwann. Ich lächelte glücklich. „Ich auch nicht. Vor mehr als einem Jahr haben wir uns noch täglich gegenseitig verprügelt und jetzt wollen wir heiraten“
Er grinste. „Wir haben uns schon ewig nicht mehr geschlagen. Das letzte Mal war, nachdem du krank gewesen bist“
Ich stieß einen Lacher aus. „HA! Von wegen. Ich weiß, was du meinst, aber da hab ich dich nicht geschlagen, weil ich krank gewesen bin, sondern weil du mit Ashley in meinem Bett rumgemacht hast.“
Er verdrehte die Augen. „Erinnere mich bloß nicht daran“
Ich musste kichern und küsste ich nochmal. „Ist ja auch egal, wenigstens schlagen wir uns jetzt nicht mehr. Ich will dein Gesicht ja nicht noch schlimmer aussehen lassen“, neckte ich ihn.
„Idiot“, brummte er daraufhin. „Das ist nicht der Grund, warum wir uns nicht mehr prügeln“
Ich lächelte. „Stimmt. Ich liebe dich, deshalb könnte ich dir nichts mehr tun, Baby.“ Er lächelte ebenfalls und die Welt war perfekt.
Zumindest bis ich die Stimme meiner Arbeitskollegin hörte.

„Asher, bist du das?“, fragte sie verblüfft.
Ich riss meinen Blick also aus den blauen Augen meines Verlobten los und drehte den Kopf zu Kile. „Was gibt’s, Kile?“, fragte ich sie. Eigentlich konnte ich sie ganz gut leiden, doch dass sie mich nur durch ihr Erscheinen daran erinnerte, das ich zu spät zur Arbeit kam, nervte mich.
„Ähm, kommst du mit hoch?“, fragte sie, während sie zwischen Gray und mir hin und her sah.
Gray wirkte belustigt. „Jetzt frag schon“, meinte er zu Kile.
Sie sah uns aus roten Wangen an. „Seit ihr... Also ich meine... Seit ihr ein Paar?“
„Verlobt“, grinste Gray stolz, nahm meine Hand und zeigte auf den Ring.
Ich musterte sein Gesicht dabei und bekam automatisch noch mehr Glücksgefühle. Er war einfach perfekt.

„Wow, Ash ich wusste gar nicht, dass du auf Männer stehst“, meinte Kile dann verblüfft.
Ich sah wieder zu ihr. „Du weißt so einiges nicht über mich. Gray ist der einzige, der alles über mich weiß“ Ich spürte ihn förmlich lächeln, sah wieder zu ihm.
Er küsste mich daraufhin, schob mich dann aber von sich. „Jetzt geh arbeiten, irgendwer muss ja genügend Geld verdienen, damit ich mir coole Sachen kaufen kann“
Ich verdrehte die Augen, schlug ihm, als er sich umdrehte, auf den Hintern und ging dann zu Kile. Bevor Gray einstieg, zwinkerte er mir noch zu und war dann auch schon weg. Ich sah ihm lächelnd hinterher, bis Kile mich zurück in die Realität zog.

„Das ist ja mal richtig süß“, schwärmte sie, während wir zusammen in das große Gebäude und den Aufzug gingen. „Aber ich hätte dich echt nicht für schwul gehalten“ Sie sah mich mit einem seltsamen Blick an, ich zuckte mit den Schultern.
„Ich mich 19 Jahre meines Lebens auch nicht, aber dann hab ich mich halt in Gray verliebt und jetzt sind wir seit fast einem Jahr zusammen“
„Und er ist auch schwul?“, fragte sie nach.
Ich neigte abschätzend den Kopf. „Naja, ich bin mir da nicht so sicher. Also ich weiß, dass er mich liebt und so, aber ich glaub, er findet Frauen schon ganz geil“
„Du nicht?“ Sie sah zu mir hoch, wir gingen aus dem Aufzug und in unseren Forschungsraum.
„Ich finde Frauen hübsch und hab früher auch mit vielen geschlafen, aber seit ich weiß, dass ich auf Männer stehe, verstehe ich, warum sich das nie richtig angefühlt hat“
Sie nickte verstehend und ging wie jeden Morgen zuerst mal zur Kaffeemaschine. „Dann weiß ich jetzt wenigstens, warum du nie auf meine Flirtversuche eingehst“
Ich lächelte entschuldigend und somit war auch dieses Thea erledigt.

Wir machten uns an die Arbeit, wobei ich mich diesmal weniger konzentrieren konnte als die letzten Wochen, weil ich wusste, dass Gray heute zuhause auf mich warten würde.

Niemand kennt uns wirklich (BoyxBoy)Kde žijí příběhy. Začni objevovat