2.5. GRAYSON

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Die darauffolgenden Tage verliefen wie der davor.
Ich stand morgens mit Ash auf, wir duschten, machten Frühstück ich brachte ihn zur Arbeit, ging dann auf den Basketballplatz, zum Mittag ging ich wieder nachhause und zockte die meiste Zeit mit Isaak.
Nachmittags kam Ashley von der Schule nachhause, ging dann aber meistens wieder.
Dann kam Ash nachhause, wir berichteten uns von unserem Tag und so weiter.

Eine Woche später begann dann auch mein Job und ich ging regelmäßig mit meinem Team trainieren.

Doch heute veränderte sich etwas.
Ash stand gerade in der Küche und machte Essen, ich deckte den Tisch, Ashley war in ihrem Zimmer.
Issak? Tja, Isaak holte seine Freundin vom Bahnhof ab.
Er meinte, wir würden sie aus der Schule kennen und er hätte sie vor ein paar Wochen auf einem Campusbesuch wieder gesehen und jetzt wollte er, dass sie mit uns zu Abend aß. Also bereiteten wir alles vor, während Isaak sie holte.

Nachdem der Tisch gedeckt war, ging ich zu Ash in die Küche. „Brauchst du noch Hilfe?“, fragte ich ihn.
ER drehte sich zu mir um und schüttelte den Kopf. „Aber ich brauch Streicheleinheiten“
Ich grinste, kam auf ihn zu und nahm ihn in den Arm. Er war total kuschelbedürfdig geworden, doch ich war glücklich darüber, weil ich nichts lieber tat, als ihn zu umarmen.

„Wie war´s heute im Training?“, fragte er nach einer Zeit. Er zog tief die Luft ein. Ich wusste, dass er an mir roch, doch ich hatte nichts dagegen. Im Gegenteil. Ich mochte das irgendwie. Doch was ich nicht mochte, war diese Frage.
„Also was das angeht...“, setzte ich an. ER hörte wohl an meiner Stimme, dass ihm das Kommende nicht gefallen würde, denn er löste sich von mir und sah mich ernst an. „Was ist passiert?“

„Es ist nicht der passende Zeitpunkt, um das jetzt mit dir zu besprechen“, meinte ich möglichst beruhigend, doch ihm gefiel das nicht.
„Sag es“
Ich wusste, eine Diskussion mit ihm war sinnlos, wenn er in diesem Ton sprach, also ließ ich es sein. „Es könnte sein, dass ich eventuell aus dem Team geworfen wurde“, gab ich dann zu.
Ash riss die Augen auf. „Was hast du schon wieder angestellt?“ Wieso schon wieder? Tja, weil ich schon zwei Verwarnungen gehabt hatte.

„Also da war Nico, der wegen dem ich die letzte Verwarnung bekommen habe, und der wollte, dass ich seine Drogen nochmal bei mir verstecke, aber weil ich beim letzten Mal erwischt worden bin, hab ich gesagt, ich mach das nicht mehr, und dann hat er mich beleidigt, ich hab ihn geschlagen, er ist ausgerutscht und hat sich den Arm gebrochen“
Ash schlug sich mit der Hand auf die Stirn und schüttelte den Kopf.
Ich sah ihm schuldbewusst dabei zu. Ich wusste, ich hätte ihn nicht schlagen dürfen, aber nachdem er angefangen hatte, mich eine Schwuchtel zu nennen, war ich einfach ausgerastet und das hatte ich jetzt davon. Ich war arbeitslos und hatte keine Perspektiven.

„Okay“, meinte Ash irgendwann und seufzte. „Geh einfach nochmal zu deinem Coach und erklär´s ihm, vielleicht gibt er dir nochmal eine Chance“ergreifen
Ich schüttelte den Kopf. „Vergiss es, ich komm doch da jetzt nicht angekrochen. Die sind selbst Schuld, immerhin haben sie jetzt zwei gute Spieler weniger, weil Nico für die gesamte Saison ausfällt.“
„Weil du ihm den Arm gebrochen hast!“, unterstellte Ash mir.
Ich verdrehte die Augen. „Er ist selbst Schuld, wenn er so dumm fällt und sich dabei was bricht. Außerdem, wäre es dir lieber gewesen, ich hätte seine Drogen nochmal bei mir versteckt?“
Ash seufzte und schüttelte den Kopf. „Nein, natürlich nicht.“
„Na siehst du“ Ich lächelte ihn leicht an.

Er seufzte ergeben. „Was soll ich nur mit dir machen, Gray? Du wirst niemals erwachsen, habe ich das Gefühl. Immer steckst du in der Scheiße“
Ich zuckte mit den Schultern und zog ihn an der Hand zu mir. „Ich hab ja dich, damit du dich um mich kümmerst“
ER nickte und legte die Hände an meinen Kopf. „Natürlich, das hab ich doch schon immer gemacht. Ich will doch nur, dass du besser auf dich aufpasst.“
Ich nickte. „Ist schon okay, ich werde morgen nochmal mit meinem Coach reden“
Daraufhin lächelte er und schien zufrieden, denn er küsste mich und es war alles perfekt.

Doch leider würden bald sehr schwere Zeiten auf uns zukommen.

Niemand kennt uns wirklich (BoyxBoy)Where stories live. Discover now