2.2. ASHER

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Ich kam erschöpft nachhause und hätte mich am liebsten sofort ins Bett gelegt. Ich liebte meine Arbeit, aber sie war eben auch ziemlich anstrengend, vorallem, weil ich um 5 Uhr morgens aufstehen musste, um die Lieferungen abzufangen.
Ich gähnte einmal lustlos, warf meine Sachen in eine Ecke und stockte, als ich meine Schuhe auszog und ein bestimmtes paar Jordans erblickte.

„Gray!“, schrie ich durch das ganze Haus.
Meine Müdigkeit war verflogen.
In nächsten Moment kam er aus der Küche.
Ich starrte ihn kurz an, machte dann kurzen Prozess, rannte auf ihn zu und sprang ihn an.
Er fing mich lachend auf, musste aber ein paar Schritte zurückgehen, weil ich so viel Schwung gehabt hatte.

Ohne viel nachzudenken verteilte ich Küsse auf seinem ganzen Gesicht, während mein Herz drohte zu explodieren. Das Ganze war so unerwartet gewesen. Ich freute mich unbeschreiblich und ja verdammt, ich hatte sogar Tränen in den Augen. Er war nur sechs Wochen weg gewesen, aber ich hatte ihn vermisst. Und jetzt war er endlich wieder hier.

Irgendwann wurde ich ihm wohl zu schwer, oder es war ihm einfach zu blöd, mich zu tragen, denn er ließ mich wieder auf eigene Beine stehen, zwang mich, von ihm abzulassen, nahm ein Gesicht in die Hände und presste im nächsten Moment seine Lippen auf meine.
Ich zog ihn näher zu mir und erwiderte den Kuss mit all meiner Sehnsucht. Er sollte gefälligst spüren, wie sehr ich ihn vermisst hatte.

Irgendwann löste er seine Lippen wieder von meinen und lehnte seine Stirn gegen meine. Er sah mir einfach nur in die Augen, bis er dann zu sprechen begann. „Kann es sein, dass du größer geworden bist?“ Er schmunzelte. Keine Ahnung, war ich das denn?
Ich zuckte nur mit den Schultern und zog ihn schließlich in meine Arme, legte den Kopf auf seiner Schulter ab und küsste seinen Hals leicht.

Vielleicht musste ich in diesem Moment etwas sagen, doch ich wollte nicht. Worte konnten sowieso nicht beschrieben, was ich fühlte.
Leider musste irgendein Idiot irgendwann reden und das war Issak. „Oh wie süß. Wiedersehen von zwei verliebten. Das muss ich gleich mal dokumentieren“ Dann hörte ich ein Klick und wusste, Isaak hatte mal wieder ein Foto von uns gemacht.
Irgendwie war er sowas wie unser Fotograf geworden, denn er tauchte immer in romantischen Momenten auf, meistens, wenn Gray und ich einfach alleine sein wollten, und machte dann Fotos von uns.
Ich ließ ihn machen, weil er dann zumindest eine Aufgabe hatte, bis seine Uni losging.

Gray ließ aber leider wieder von mir ab, um sich das Bild anzusehen. Idiot. Ich wollte kuscheln und er sah sich lieber an, wie er auf dem Fot aussah.
„Hey, Schatz komm her, das ist echt gut geworden“ Er streckte die Hand nach mir aus, ich ergriff sie und ließ mich zu ihm ziehen, wo er sich dann hinter mich stellte, damit ich in Isaaks Handy sehen konnte. Das Bild war echt süß geworden.
Ich musste lächeln, drehte mich zu Gray um.

Sein Finger strich über meinen Kiefer, er lächelte. „Du bist noch schöner als in meiner Erinnerung“, flüsterte er. Mein Lächeln wurde breiter. Natürlich wusste ich, dass ich gut aussah, doch ich liebte es, sowas von ihm zu hören. Auch wenn es vielleicht nicht gerade männlich war, aber was Solls.

Als ich bemerkte, wie ich ihn wieder mal anstarrte, biss ich auf meine Unterlippe, doch so schnell wie es passiert war, zog Gray meine Lippe mit dem Daumen aus meinen Zähnen hervor. „Wie oft soll ich dir denn noch sagen, dass du das nicht machen sollst? Deine Lippen gehören mir und du hast darauf aufzupassen“
Ich verdrehte die Augen. „Mein Arsch gehört schon dir, lass mir doch meine Lippen“
Er grinste dreckig, ich grinste dreckig.
Ich ahnte schon, was heute Abend auf uns zukommen würde.
Früher hatte ich immer darauf bestanden, dass wir sie Positionen wechselten und ich nicht immer Bottom war, mittlerweile stritten wir uns darum, er es sein durfte. Verrückt, ich weiß, aber so waren wir nun mal.

„Ihr seid ziemlich ekelhaft“, meinte Isaak dann abschätzend und steckte das Handy wieder ein.
Ich sah zu meinem blonden Freund. „Du kannst ja mal mitmachen, dann siehst du schon wie ekelhaft das ist“
Gray lachte, Isaak zog die Augenbrauen hoch. „Nein danke, mir reicht es schon, dass ich zuhören muss“
Die ewige Diskussion- Isaak behaupte, Gray und ich wären total laut, doch ich war mir sicher, er übertrieb einfach nur.

Irgendwann erklang ein Piepen aus der Küche und Gray bat Isaak, den Auflauf aus dem Backofen zu holen.

In dem Moment als wir wieder alleine waren, wanderten seine Hände in meine Pottaschen und meine um seinen Nacken. „Ich hab dich so unglaublich vermisst, dass es schon fast wehgetan hat“, meinte er leidend.
Ich lächelte und küsste ihn. „Ich dich auch. Ich hab mich echt unnötig angestellt“
Gray lachte kurz, ehe er seine Lippen auf meine legte. „Ich habe sechs Wochen darauf gewartet, dir etwas sagen zu können“, meinte er dann wieder ernster. Ich sah ihn fragend an.
„Ich liebe dich, Asher Sutton.“
Ich lächelte, mein Herz hüpfte für einen kurzen Moment, sowie immer, wenn er das sagte. Doch jedes Mal war es etwas Besonderes. Wir hatten schon so viel zusammen durchgemacht, ich war endlich glücklich mit ihm, aber leider würden noch schwerere Zeiten auf uns zukommen, von denen ich bisher nichts geahnt hatte.

Niemand kennt uns wirklich (BoyxBoy)Where stories live. Discover now