Fans sollten Fans bleiben

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Geschickt lenkte Jeremy seinen Porsche auf den relativ kleinen Parkplatz vom Paradise.
Das etwas abseits auf einem Privatgrundstück gelegene Restaurant war bei allen Stars in LA ein beliebter Treffpunkt, denn ohne VIP-Status kam man hier einfach nicht rein und so hatten Paparazzis und Fans nicht eine Spur einer Chance und die Stars und Sternchen konnten sich frei entfalten. Jeremy war gerne hier und das schon seit Jahren und er zählte bereits zu den Stammkunden zumal er auch für gutes Trinkgeld bekannt war.
Er stieg aus, griff nach seiner Tasche und ging zum Eingang, wo er von einem großen, dunkelhaarigen Mann freundlich begrüßt wurde.
„Hallo George."
„Hey Jeremy... Paul und deine Frau sind schon da!" sagte der Mann freundlich.
„Super, ich hab es mir fast gedacht."
„Findest du sie selber? Sie sitzen in der Nähe der Bar."
„Bestimmt! Danke dir."
Jeremy ging durch den Eingang und dann eine Holztreppe hinunter die ihn direkt zum Außenbereich des Restaurants brachte. Die kleinen Sitzgruppen waren schon gut besetzt und Jeremy schaute sich kurz um, bis er Poldi und Paul entdeckte, die es sich bereits gemütlich gemacht hatten und sich angeregt unterhielten.
„Na anscheinend haben ihre Planungen am Ende doch Früchte getragen!" sagte Jeremy mehr zu sich und ging zu ihnen. „Einen wunderschönen guten Abend!" begrüßte er die Freunde, beuge sich dann zu Poldi und gab ihr einen sanften Kuss mit einer Spur Leidenschaft. Sanft strich Poldi ihm über die Wange. Dann setzte sich Jeremy zu ihnen und griff nach Poldis Hand.
„Na fertig?" fragte Paul und Jeremy nickte.
„Und wie... war super anstrengend heute mit vielen Stuntszenen. ... Hab den blöden Bogen voll vor den Arm bekommen. ... Wird wohl blau werden." Erzählte er und deutete auf seinen Oberarm wo eine deutliche Schürfstelle zu sehen war, die bereits rot unterlaufen war.
„Autsch...!" sagte Poldi und verzog kurz das Gesicht.
„Halb so schlimm... ich werde es überleben!" lächelte Jeremy.
„Und genau das ist das schlimme daran!" grinste Paul.
„Arschloch!" konterte Jeremy und Poldi lachte.
„Oh man, ihr zwei..." lachte sie und lehnte sich mit den Kopf gegen Jeremys Schulter und dieser grinste.
„So, aber jetzt will ich alles wissen. Wie weit sind eure Planungen." Neugierig schaute er von Poldi auf Paul und wieder zurück.
„Wir wären weiter, wenn alles kostenlos wäre!" sagte Paul und Jeremy lachte.
„Du bringst ihn zur Verzweiflung, Honey!" sagte er dann und schaute auf Poldi.
„Sorry, aber ich kann den Kopf nicht einfach so ausschalten, aber ich hab mein Bestes versucht."
„Das hat sie wirklich. ... Die Gästeliste war nach eurem Telefonat relativ einfach. Du musst nur noch mal drüber schauen, ob wir bei deinen Gästen jemanden vergessen haben." Erzählte Paul und Jeremy nickte. „Das bekomme ich hin." Antwortete er.
„Und die Karten haben wir auch schon fast fertig."
„Das hat Spaß gemacht.... Erst hatten wir ganz kitschige, haben uns dann aber doch auf die klassische Variante geeinigt." Sagte Paul.
„Hast du eine Ahnung wie teuer Karten sein können?" fragte Poldi jetzt und schaute Jeremy fassungslos an.
Dieser lachte und schaute auf Paul. „Am Besten zeigst du ihr am Ende keine Preise mehr!"
„Hab ich versucht, aber dieses blöde Programm hat es am Ende ausgerechnet. Ich hatte keine Chance." Verteidigte sich Paul.
Jeremy lachte. „Also sind die Karten fertig?"
„Ja ich hab mich geschlagen gegeben und sie abgesegnet. Aber sie werden wirklich toll sein. Ich bin schon sehr gespannt wie du sie findest." Sagte Poldi und wirkte wirklich begeistert.
„Sie sind aber noch nicht ganz fertig." Sagte Paul jetzt.
„Ach so, ich dachte ihr habt sie direkt bestellt." Sagte Jeremy verwundert.
„Nein, das ging noch nicht, da du noch mal auf die Gästeliste schauen musst und... wir noch kein Datum haben!" sagte Poldi jetzt und Paul setzte sich etwas auf.
„Genau... und genau das diskutieren wir jetzt."
Jeremy lachte. „Ernsthaft?"
„Ja! Sonst können wir nicht weiter planen und es muss noch verdammt viel geplant werden. Poldi sagte, sie will hier im Paradise feiern, das bedeutet wir müssten den Schuppen hier komplett mieten, sprich nur geladene Gäste. Du weißt aber selber, wie schwierig das ist, da hier teilweise die Wochenenden schon Monateweit ausgebucht sind." Sagte Paul und Jeremy nickte.
„Das stimmt schon!" bestätigte er.
„Eben... dann gibt es, meines Wissens, nicht soviele Priester die Hochzeiten am Strand durchführen."
„Das ist ne Geldsache...mehr nicht!" winkte Jeremy ab.
„Dann können wir keine Karten drucken lassen, wenn da kein Datum drauf steht. Außerdem müssen eure Gäste auch eine gewisse Zeit haben ihren Trip nach LA zu planen, auch wenn du Flug und Hotel übernimmst. ... Dann die Torte... oh Himmel die Torte. Es gibt tolle Torten, aber auch die kannst du nicht 2 Tage vor der Hochzeit bestellen, geschweige denn die Blumen und all das... Dann das Kleid... wenn Poldi eins gefunden hat, muss das sicherlich angepasst und geändert werden. Die Blumenmädchen brauchen zusammenpassende Kleider."
Jeremy schaute ihn fasziniert an.
„Wie lange denkst du schon über diese Hochzeit nach. ... Du erwähnst Sachen, da hätte ich nicht im Traum dran gedacht!" sagte Jeremy dann und Paul grinste.
„Ich wußte du brauchst einen Weddingplaner."
„Und er ist wirklich gut!" fügte Poldi noch hinzu und Jeremy nickte.
„In der Tat. Könntest du beruflich machen, wenn Marvel dich mal nicht mehr braucht."
„Mal sehen, darüber reden wir, wenn ihr am Ende zufrieden seid."
„Also brauchen wir jetzt ein Datum, damit du weiter planen kannst?" fragte Jeremy und Paul nickte sofort.
„Wäre hilfreich."
Jeremy schaute auf Poldi. „Dann wird's wohl wirklich ernst... was wäre denn dein Vorschlag?" frage er dann.
„Ich bin da flexibel." Antwortete diese.
„Ich auch!" sagte Jeremy.
Paul stöhnte leise. „Oh man, Leute. ... So kommen wir nicht weiter."
„Dann schlag du doch einen Tag vor!" sagte Jeremy jetzt und Paul schaute verwundert auf.
„Ich?"
„Klar, wenn wir uns nicht einigen können!" grinste Poldi.
„Ihr überfordert mich und zwar gewaltig!" sagte Paul jetzt und Poldi und Jeremy lachten.

„Oh hier haben aber einige gute Laune!" sagte plötzlich eine weibliche Stimme hinter ihnen. Verwundert schauten sie auf und vor allem Jeremy und Paul erkannten Hailee, aber auch Jacky, die mit einem Lächeln hinter Hailee stand und vor allem auf Jeremy schaute.
„Oh Hi Hailee, alles klar?" fragte Paul und sie nickte.
„Immer, weißt du doch. ... Wir haben Hunger und hier kann man bekanntlich am Besten essen!" sagte sie.
„Damit hast du Recht!" sagte Paul und nickte.
„Oh Hailee, darf ich dir jemand vorstellen?" fragte Jeremy und stand auf. Dabei zog er Poldi mit hoch. Diese lächelte die beiden Frauen freundlich an. Hailee kannte Poldi von Fotos, mit Jacky konnte sie allerdings nichts anfangen.
„Ich vermute das du Poldi bist!" sagte Hailee und reichte ihr die Hand.
„Und ich vermute, dass Jeremy dir das verraten hat!" lachte Poldi und Hailee nickte.
„Hat er... er erzählt viel von dir."
„Na ich hoffe nur Gutes!"
„Also zu mir auf jeden Fall."
„Das andere verrate ich nicht jedem!" lachte Jeremy und Poldi verdrehte die Augen.
„Spinner!" sagte sie lachend und piekte ihn in die Seite.
„Ach... und das ist Jacky." Sagte Hailee jetzt und deutete auf diese.
Poldi lächelte und reichte Jacky die Hand. „Hej, ich bin Poldi."
„Jacky!" sagte diese kann und drückte nur wiederwillig die Hand von Poldi. Diese wunderte sich zwar über die kühle Art, sagte dazu aber nichts weiter. Immerhin gab es scheue Menschen und anscheinend war Jacky eine davon.
„Okay, wir lassen euch dann mal wieder allein. Ich sterbe vor Hunger!" sagte Hailee dann. „Man sieht sich!" Sie winkte der Gruppe noch mal zu und ging dann mit Jacky weiter. Weit kamen sie aber nicht, denn viel war nicht mehr frei und so setzten sie sich in die Nähe der Freunde in eine Sitzgruppe. Jacky setzte sich so hin, dass sie einen freien Blick auf Jeremy hatte.
„Wer war die Frau bei Jeremy?" fragte sie dann und tat unwissend.
„Seine Verlobte." Sagte Hailee und griff nach der Speisekarte.
„Ach... ich wußte gar nicht das der Renner auf Rockerweiber steht!"
Hailee lachte. „Wie kommst du da denn drauf."
„Naja... die ist tätowiert, die kurzen bunten Haare, die zerrissene Jeans... irgendwie passt sie voll nicht zu Jeremy."
Hailee schaute noch mal kurz über die Schulter und zuckte mit den Schultern.
„Soll er, wenn er sie glücklich macht, ist das doch seine Sache. Wir wissen ja nicht wie sie sonst ist."
Jacky schaute zu Hailee. Sie schien unwissend zu sein.
„Naja... sie hat einen Hawkeye auf dem Arm tätowiert. Ich denke wir wissen wie sie sonst ist."
Hailee lachte. „Du glaubst also diese Fangeschichte?"
„Du nicht?"
„Naja, es wird viel erzählt oder? Gerade Jeremy steht seit Monaten ständig in der Presse wegen seinem Leben. Ich würde nicht alles so glauben, was erzählt wird."
„Kiwi sagte es stimmt und sie weiß es von Robert."
„Du meinst also echt das Jeremy so blöd ist?"
„Keine Ahnung aber wenns stimmt ist es mutig von ihm."
„Verdammt mutig. ... Fans sollten Fans bleiben."
„Eben und in meinen Augen macht sie sich als Fan ziemlich in unserem Leben breit. ... Aber ich hab da so oder so nicht mitzureden. Auf mich würde er niemals hören."
„Ich werde ihn mal ansprechend. Aber nicht hier und jetzt, das wäre zu auffällig. Aber wenn du wirklich Recht hast, werde ich ihm da schon was zu sagen. Meine Einstellung bleibt. Fan sollte Fan bleiben, egal ob man sich verliebt hat oder nicht. Wenn so eine Beziehung mal kaputt geht, kann das ganz schön ins Auge gehen. Das könnte für ihn das Ende der Karriere bedeuten!"
„Mein Reden... Oh Gott endlich hört mir mal jemand zu."
„Ich werde auf jeden Fall mit Jeremy sprechen."
„Du kannst mir ja dann erzählen, was er dazu sagt."
„Mache ich. ... So und jetzt hab ich echt Hunger!"
„Oh ja, ich auch!"
Jacky griff nach der Speisekarte und schaute hinein. Innerlich triumphierte sie. Hailee auf ihrer Seite zu haben war schon mal sehr gut und sie versprach sich eine Menge davon. Und wenn Hailee wirklich deutlich zu Jeremy wurde, könnte sie auch ihn vielleicht verunsichern. Der Stein kam ins Rollen, soviel stand schon mal fest.

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