Zurück in den Alltag

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Donnerstag,
Noch 10 Tage bis zur Hochzeit

Poldi hatte die Nacht wieder bei Scarlett geschlafen, hatte aber schon mit Jeremy am Vorabend besprochen, dass sie zurück in die Renner-Villa ziehen würde. Immerhin gehörte sie dort hin.
Als sie am anderen Morgen mit dem Frühstück fertig war, packte sie ihre Sachen und Scarlett half ihr, auch die Katzen wieder in die Transporter zu verladen.
„Kommst du allein klar oder soll ich noch mitkommen und beim Ausladen helfen?" fragte Scarlett, als sie den letzten Koffer ins Auto packte und Poldi den Kofferraum schloss.
„Nein, das geht schon allein. ... Mach dir keine Umstände. Ich hab frei und hab alle Zeit der Welt, alles ins Haus zu bringen." Antwortete Poldi.
„Alles klar... aber wenn was ist, sagst du Bescheid. ... Du warst heute früh wieder so blass."
„Ach was, das bildest du dir nur ein. .... Ich leg mich nachher etwas hin und dann ist alles wieder gut."
„Okay... sonst beschwer ich mich bei Jer und der schimpft mit dir."
„Der schimpft nicht... er versucht im Moment alles wieder gut zu machen."
„Er soll erst mal wieder gesund werden und dann kann er alles wieder gut machen."
„Ich werde es ihm noch mal sagen! ... Aber jetzt lass ich dich endlich in Ruhe... Danke noch mal, dass du mich aufgenommen hast und du dich auch so eingesetzt hast."
Poldi umarmte Scarlett und diese erwiderte die Umarmung.
„Jederzeit gerne wieder. ... Du bist eine Sillvenger und wir halten doch zusammen."
„Das stimmt."
„Also.... Dann melde dich wenn was ist."
„Das mache ich, versprochen!"
Die Zwei verabschiedeten sich voneinander, Poldi stieg in ihr Auto und fuhr vom Grundstück.

Nach nur wenigen Fahrtminuten kam sie an der Renner-Villa an. Sie fuhr durch das Tor und parkte auf dem hauseigenen Parkplatz.
„Endlich zu Hause!" sagte sie dann mit einem Lächeln und stieg aus. Sie holte die Transporter aus dem Auto und ging damit zur Haustür. Sie schloss die Tür auf und trat ein. Im Wohnzimmer angekommen, ließ sie die Katzen aus dem Transporter, die sich direkt im Haus verteilten. Anschließend holte sie ihre Koffer und brachte diese hoch ins Schlafzimmer. Sie packte ihre Sachen in den Kleiderschrank und verstaute die Koffer anschließend im Abstellraum.
Dann ging sie hinunter, öffnete die Terrassentür und schaltete die Musik an. Sie ging raus in den Garten und fütterte die Fische. Erst dann holte sie sich eine Cola und setzte sich auf die Terrasse. Tief atmete sie durch. Es war wirklich so, als wäre sie hier endlich angekommen. Es war alles wieder perfekt und sie konnte sich kein besseres Leben mehr vorstellen. Jetzt fehlte nur noch Jeremy und sie hoffte, dass er bald entlassen werden würde.
...

Zur selben Zeit kam Kiwi gerade auf der Arbeit an.
Gut gelaunt betrat sie die Maske und blieb überrascht stehen.
„Guten Morgen!" flötete ihr ein fremder Mann entgegen. Er war so groß wie sie und sehr schlank gebaut. Seine hellbraunen etwas länglichen Haare mit den blonden Strähnen hatte er gekonnt nach hinten gestylt und seine Klamotten waren perfekt aufeinander abgestimmt. Im ersten Moment glaubte Kiwi, er wäre ein Model.
Neuer Schauspieler? Schoss es ich durch den Kopf.
„Gute Morgen!" sagte Kiwi und schaute sich kurz um. „Wo ist Jacky?"
„Jacky..?" verwirrt schaute der Mann sie an. Doch dann machte er eine abfallende Handbewegung. „Ah... du meinst die Kleine, die hier gearbeitet hat? ... Gekündigt...! ... Hi... ich bin Dean." sagte er dann in einem ziemlich tuntigen Ton und reichte ihr die Hand.
Kiwi musste etwas grinsend, drückte die Hand aber. „Hi ich bin Kiwi." Sagte sie dann. „Du bist also mein neuer Kollege?"

„Genau." Flötete er und lächelte. „Bin schon richtig aufgeregt. ... Bin ganz neu an einem Filmset."
„Was hast du vorher gemacht?"
„Ich war in einer Maske bei einer Musical-Show. ... Aber ich wollte mich weiterentwickeln, habe eine kleine Umschulung gemacht und jetzt bin ich hier. ... Ich hab mich so richtig gefreut, als Kevin mich gestern anrief."
„Das kann ich verstehen... War wahrscheinlich sehr kurzfristig."
„Ja, Kevin meinte meine Vorgängerin hat wohl ziemlich Mist gebaut und er könnte dir nicht die Arbeit allein zumuten. ... Also bin ich jetzt hier!" grinste er, wobei fast sein gesamtes Gesicht strahlte wie ein Honigkuchenpferd.
„Ja... Jacky hat wohl richtig Scheiße gebaut, wodurch sie fast einen unserer Darsteller hier in den Tod getrieben hat!"
„What?" Dean legte deutlich geschockt seine Hand auf den Mund. „Ehrlich? Wie schrecklich!"
Kiwi nickte.
„Ja... sie war in ihn verliebt und hat sich da in was verrannt, was fast nicht so toll ausgegangen wäre. ... Aber ich freu mich das du hier bist und mit helfen möchtest."
Dean lächelte. „Oh wie lieb... ich glaube wir werden uns richtig gut verstehen!"
„Das hoffe ich auch... aber direkt eine Frage... Bist du Single? Oder der Meinung du müsstest dich hier schwer verlieben?"
Dean lachte leise. „Liebchen... ich bin glücklich vergeben. ... Ich bin mit John schon 8 Jahre zusammen und er ist die absolute Liebe meines Lebens. Nie mehr ohne ihn! ... Und... ich würde niemals... absolut niemals etwas mit jemanden von der Arbeit anfangen. Kein Sex im Büro. Never!"
Kiwi lachte. Sie mochte ihren neuen Kollegen definitiv.
„Gut... Dank Jacky bin ich jetzt etwas vorbelastet."
„Verständlich... Aber bei mir brauchst du keine Sorgen haben! ... Kucken werde ich, weil es gibt hier sicherlich den ein oder anderen sexy Mann, aber gegessen wird nur zu Hause."
„Super! Dann bist du hier herzlich willkommen."
„Und ich bin so aufgeregt. ... Ich hab gerade mal über die Arbeitsliste geschaut. ... Da kommen so viele die ich aus den Zeitungen oder aus Filme kenne. ... Das ist eine völlig neue Welt."
Kiwi lachte. „Und doch sind es nur Menschen wie du und ich."
„Ja aber trotzdem... Gott ich bin so nervös. ... Die denken bestimmt ich spinne voll."
„Nein, tun sie nicht, solange du ihnen nicht an den Hals springst."
„Das werde ich nicht... Ganz natürlich und lieb. ... Das ist mein Markenzeichen."
„Hach ich mag dich jetzt schon. ... Also... was darf ich dir jetzt als erstes zeigen, bevor es los geht."
„Alles... einfach alles. ... Wo ich was finde und so weiter!"
„Okay,... dann los!"
Kiwi war so froh einen solch lockeren und vor allem normalen Arbeitskollegen bekommen zu haben. Natürlich tat ihr Jacky in einer Art leid, da sie hier schon lange gearbeitet hatte und den Job eigentlich immer gerne gemacht hatte. Aber am Ende war es ihre eigene Schuld. Sie hatte Jeremy in Gefahr gebracht und eine ziemliche Unruhe verbreitet. Kevin duldete so etwas nicht und das wußte hier jeder. Und diese Konsequenzen musste Jacky nun einfach verstehen und vor allem akzeptieren.

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