Von Eheringen und einem Verlobungsring

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Der schwarze Audi blieb genau vor dem großen Gebäude stehen, in dem der Juwelier war. Chris stieg aus und nahm seine Sonnenbrille ab. Auch Jeremy stieg aus.

„Du bist schon etwas verrückt, Renner, oder?" fragte Chris und sah sich kurz um.
Jeremy grinste. „Wieso?"
„Naja... ist nicht der günstigste Laden hier."
„Ich weiß ... Aber der Beste." Er zwinkerte ihm zu.
„Ich sag ja, du bist verrückt!"
Chris folgte seinem Freund in den Laden und sah sich kurz um. Auch Jeremy schaute sich etwas um, als Charly auf sie zu kam.
„Ah, Mr. Renner, schön dich wiederzusehen." Begrüßte Charly mit einem Augenaufschlagen.
Chris schmunzelte.
„Hey Charly. Ich wollte die Ringe abholen!"
„Sie sind traumhaft schön geworden. ... Einen kleinen Moment!" Charly drehte sich um und verschwand in einem Nebenraum.
„Steht der auf dich?" fragte Chris grinsend.
Jeremy sah ihn an und legte seine Stirn in Falten. „Genau DAS hat Poldi beim ersten Mal auch gesagt. ... Er ist einfach nur nett."
„Ich glaub der steht auf dich. ... Glaub mir ich seh sowas, mein Bruder ist auch schwul und ich war der Erste damals, der es gemerkt hat."
Jeremy schmunzelte.
„Wie gut das ich nicht schwul bin!" sagte er dann.
„Dann hätte ich dich nicht mit Poldi verkuppelt, sondern mit meinem Bruder."
Jeremy lachte. „Ach... du hasst mich mit ihr verkuppelt?"
„Ja... wäre ich damals nicht in das Auto...."
„Jajaja..." lachte Jeremy. „Wir werden dir auf ewig dankbar sein."
„Das wollte ich hören!"
Jeremy schmunzelte.
In diesem Moment kam Charly wieder. In seiner Hand trug er eine kleine schwarze Ringschatulle.
„Da wären die Schmuckstücke." Sagte er und legte es auf den gläsernen Tresen.
Jeremy und Chris kamen zu ihm und Charly öffnete die Schatulle und schaute erwartungsvoll auf Jeremy. Dieser nahm die Schatulle hoch und betrachtete sich die Ringe.
Chris pfiff durch die Zähne.
„Nicht schlecht... Aber im Übertreiben warst du ja schon immer gut." Sagte er dann.
Jeremy grinste und schaute sich die Ringe genauer an und auch ob die Gravuren richtig waren.
„Die sind nicht übertrieben, sie beschreiben nur eine unendliche Liebe zweier Menschen." Säuselte Charly mit einem Glänzen in den Augen.
„Siehst du Chris... er hat es verstanden." Grinste Jeremy und stellte die Schatulle wieder hin. Dann sah er auf Charly. „Sie sind perfekt geworden."
„Das freut mich wirklich sehr." Lächelte Charly.
„Hast du das Andere auch noch?" fragte Jeremy dann und Charly nickte.
„Aber natürlich!" sagte er.
Chris schaute verwundert zu Jeremy und Charly
Charly ging an einen Schrank und holte zwei weitere Schachteln heraus. Eine etwas Größere und eine etwas Kleinere, fast schon unscheinbare.
Zuerst öffnete er die große Schatulle, die von innen mit schwarzem Samt ausgekleidet war. Auf dem Samt lag ein Collier, das über und über mit Diamanten besetzt war. An der einen Seite bildeten die in Weißgold eingelegten Diamanten eine Ranke aus Blättern, auf der anderen Seite waren es lediglich 3 Reihen aneinander gereihte Diamanten.
Chris klappte der Mund auf. „Wow!" war alles was aus seinem Mund kam.
Jeremy lächelte und nickte zufrieden. „Super Arbeit, Charly. Genauso hab ich es mir vorgestellt."
Charly lächelte. „Das freut mich wirklich. Ich hatte ja nur deine Idee und musste sie umsetzen."
„Das hast du perfekt gemacht. Ich bi wirklich begeistert." Sagte Jeremy zufrieden.
„Sehr schön... und hier ist das Andere... was ich noch immer nicht verstehe!" sagte Charly dann und öffnete die 2. Schatulle.
In dieser lag eine Pistolenpatrone an der ein Schlüsselring aus Stahl befestigt war. Jeremy grinste.
„Auch perfekt!" sagte er zufrieden.
„Du verrätst mir wahrscheinlich nicht, was du damit vorhast oder?" fragte Charly neugierig. Auch Chris war nicht nur verwirrt sondern auch neugierig. Die Patrone verstand er jetzt auch nicht wirklich.
„Ein Geschenk für eine Bekannte, die einen einschlagenden Eindruck hinterlassen hat." Sagte Jeremy und schloss die Schatullen wieder. „Auf jeden Fall ist alles perfekt!"
„Okay... das freut mich, wenn ich den Geschmack getroffen habe." Sagte Charly.
Jeremy schaute zu Chris.
„Was ist mit dir?"
Verwundert schaute Chris ihn an. „Was meinst du?"
„Du wolltest doch einen Ring kaufen oder?"
„Wollte ich das?"
„Ja... es klang vorhin so!" grinste Jeremy und zwinkerte ihm zu.
„Was für ein Ring?" fragte Charly neugierig und schaut auf Chris.
„Ein Verlobungsring!" grinste Jeremy und Charly Gesicht strahlte sofort wieder.
„Oh noch ein Glücklicher. ... Was schwebt dir denn vor? Wir haben alles hier. Gelbgold, Weißgold, mit Stein, ohne Stein, Silber, Platin."
„Ähm... im Moment bin ich gerade sehr überfordert!" sagte Chris ehrlich und schaute auf Jeremy, der ihn einfach nur angrinste. Er wußte zwar, dass sein Freund immer offen für Spontanideen war, aber mit so einer Idee hatte er nun wirklich nicht gerechnet.
„Denk dran, Chris... wenn nicht du... dann vielleicht irgendwann jemand anderes und das willst du doch nicht, oder?" lächelte Jeremy.
Chris atmete tief durch. Ja Jeremy hatte Recht auch wenn er das nicht so gerne zugeben wollte.
„Okay...." Sagte er dann. „Zeig mir mal was du hast." Sagte er dann zu Charly.
Dieser lächelte sofort und ging los. Jeremy schaute auf Chris und klopfte ihm anerkennend auf die Schulter. „Du machst genau das Richtige." Sagte er dann.
„Oder sie erschlägt mich!"
„Das glaube ich weniger!" Grinste Jeremy.
„Aber mein Freund... das ist schon etwas übertrieben oder?" fragte Chris dann und deutete auf die große Schatulle.
„Wieso? Ich brauch ein gutes Hochzeitsgeschenk." Verteidigte sich Jeremy grinsend.
„Komm schon, Renner... Will ich wissen, was die Kette kostet?"
„Nein!" lachte Jeremy.
„Du bist unverbesserlich."
„Sie geht nach diesen typischen Hochzeitbräuchen... und einer davon heißt, dass sie auf der Hochzeit etwas tragen soll, was sie geschenkt bekommen hat. ... Scarlett weiß Bescheid und wird ihr die Kette am Tag der Hochzeit umlegen." Erzählte er dann mit einem leichten Glänzen in den Augen.
„Das ist schon eine süße Idee. ... Hätte nie gedacht, dass du so romantisch sein kann."
„Kann ich, wenn ich will!"
„Und die Patrone?"
„Das verrate ich noch nicht... aber du wirst es später erfahren!"
„Ich bin gespannt."
Charly kam wieder und stellte Chris zwei große Ringpalletten vor die Nase.
„Hier haben wir eine kleine aber feine Auswahl. Ich hab mir jetzt mal von allem etwas ausgesucht. ... Ich hoffe, dass da was dabei ist!" sagte Charly dann.
Jeremy und Chris schauten über die Ringe und Jeremy nickte. „Da sind einige Schöne bei!" sagte er dann.
„Das stimmt... aber es muss auch zu Bina passen. .... Es sind nicht alle so größenwahnsinnig wie du, Renner." Sagte Chris und betrachtete sich einige Ringe genauer.
Dann fand er einen in Rosegold mit mehreren Steinen. Einen runden Stein im Zentrum und seitlich daneben jeweils 3 kleinere Steinchen in Blätterform.
„Der würde passen!" sagte Chris dann lächelnd.
„Rosegold mit sehr reinen Diamanten. Eine sehr gute Auswahl!" lächelte Charly.
„Ist der Herr auch zufrieden?" fragte Chris dann und schaute auf Jeremy.
Dieser grinste. „Ja bin ich. Der ist perfekt für einen Antrag."
Chris nickte zufrieden. „Dann nehm ich den!" sagte er dann und gab den Ring an Charly weiter.
„Sehr gut. Ich pack ihn dir ein!" sagte dieser und holte eine weitere Schatulle, in die er den Ring steckte.
Dann ging er an die Kasse. Erst rechnete er bei Jeremy ab, wobei die Ringe schon bezahlt waren, dann bei Chris.
„Ich wünsche euch einen wundervollen Hochzeitstag." Sagte er dann an Jeremy gewandt.
„Danke dir... Mit den Ringen wird er perfekt sein." Antwortete dieser.
„Da bin ich mir sicher ... Und dir, alles Gute für den Antrag. Ich drücke alle meine Däumchen, das sie ja sagt!" sagte Charly dann zu Chris.
„Das wird sie, da bin ich mir sicher!" lächelte dieser.
„Sehr schön... Hach ich liebe solche tiefen Liebesgeschichten."
„Wer nicht." Grinste Jeremy und zwinkerte ihm zu.

Wenig später verließen Jeremy und Chris den Laden wieder und stiegen in Chris Auto ein. Langsam dämmerte es bereits.
„Ich hab Hunger!" sagte Chris dann und startete den Wagen.
„Ich auch... aber bevor wir irgendwo essen gehen, muss ich noch was abliefern!" sagte Jeremy.
„Okay? Wohin?"
Jeremy nannte die Adresse und Chris stutzte.
„Was willst du denn in dem Stadtteil?! Bist du dir sicher, dass du dahin willst?" fragte Chris dann skeptisch und Jeremy nickte.
„Ja bin ich mir!" sagte Jeremy entschlossen.
„Da wohnt aber nicht dein alter Dealer oder?"
„Nein, Gott bewahre, der wohnt da nicht.... Wenn wir da sind, wirst du erfahren was ich da will und wenn ich das erledigt habe, lad ich dich zum Essen ins Paradise ein!"
„Na das klingt nach einem Deal!"
Chris lenkte sein Auto auf die Straße und wenig später waren sie wieder in den Straßen von LA unterwegs.

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