Bist du wirklich echt

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Der Abend wurde ein voller Erfolg.
Die Freunde feierten und lachten, hatten sich viel zu erzählen und es gab mindestens genauso viel zu diskutieren. Dabei war natürlich Thema Nr. 1 die große Hochzeit am Wochenende.
Die Bar 20 war bereits brechend voll und man merkte, dass sich hier gerne auch die High Society traf. Amrei erkannte einige Models, die in der Nähe sassen und anscheinend auch einen guten Namen hatten.
Wie spät es mittlerweile war, wußten sie nicht, aber man merkte, dass vor allem die Gäste aus Deutschland langsam aber sicher müde wurden.
„Jetzt aber noch mal eine Frage... Wann wird das alles aufgedeckt?" fragte Jay und schaute auf Bina und Poldi.
Diese sahen die Freundin verwundert an.
„Was meinst du?" fragte Poldi verwundert.
„Komm schon... wann wird gesagt, dass das hier alles von der Versteckten Kamera inszeniert wurde?" sagte Jay. Kay grinste nur.
„Du glaubst das alles immer noch nicht oder?" fragte Bina lachend.
„Ganz ehrlich... Nein... Es ist alles sehr unglaubwürdig, wenn auch gut gemacht. Der Laden hier ist schon klasse. Die Einladungskarte war auch super gemacht, der Flug und das Hotel sind auch super... aber trotzdem... keiner hier hat Jeremy mit dir zusammen gesehen, außer auf Fotos, aber jeder weiß, wie gut du mit Photoshop umgehen kannst."
Bina lachte. „Ich hab die Beiden mehr als einmal zusammen gesehen." Sagte sie dann.
„Das zählt nicht, du spielst das Siel schließlich mit." Sagte Kay.
„Und ich? ... Ich kenne Jeremy durch Robert und Poldi wohnt bei ihm." Sagte Kiwi jetzt und schmunzelte.
„Du bist bestimmt auch bezahlt." Grinste Sabrina.
Poldi lachte. „Er kommt gleich. ... Ihr müsst nur warten bis er hier ist, dann lernt ihr ihn alle kennen. ... Und nein, keine versteckte Kamera." Sagte sie dann.
„Ich glaub das erst, wenn er vor mir steht." Sagte Jay entschlossen.
Poldi sah grinsend zu ihr. „Mir war klar, dass du skeptisch sein wirst, das warst du schließlich schon immer, aber glaubst du echt, ich verarsche euch alle?"
„Komm schon," sagte Kay. „Es ist schon alles irgendwie komisch... Du bist mit einem Hollywoodschauspieler zusammen und bist bis zum Schluss in Deutschland mit einem alten kaputten Auto rumgefahren, hast gearbeitet und in einer kleinen Wohnung mit seltsamen Nachbarn gewohnt."
„Weil ich es nicht anders wollte." Sagte Poldi und grinste noch immer.
„Du bist eine schlechte Schauspielerin!" sagte Jay jetzt. „Beim Flunkern sollte man weniger Grinsen."
„Ich grinse weil ich das Lustig finde. ... Was glaubt ihr wer euch das Hotel und den Flug bezahlt hat?" fragte sie dann.
„Die Leute von Versteckte Kamera? ... Die haben bestimmt einen bekloppten Film-Fan gesucht, der da mitspielt um deren Freunde zu verarschen. Der bekloppte Fan bist du, die verarschten Freunde sind wir." Sagte Jay.
„Coole Geschichte." Lachte Kiwi jetzt. „Aber wirklich sehr gut Inszeniert, wenn sogar Renner und Co mitspielen. ... Wird das im TV live übertragen?"
„Der Renner ist doch nur rein retuschiert." Sagte Bina.
„Ach so... wer ist dann der Typ?" fragte Kiwi und stellte sich dumm. Dann deutete sie Richtung Tür, wo Jeremy und Chris gerade auftauchten.
„Doppelgänger." Sagte Poldi mit einem Grinsen.
„Aber... verdammt Gute..." sagte Amrei und wirkte auf einmal etwas schüchtern, als Jeremy und Chris zu ihnen kamen.
„Einen wunderschönen guten Abend!" begrüßte Jeremy die Gruppe, beugte sich dann zu Poldi runter und gab ihr einen sanften Kuss. „Hey Honey." Sagte er dann liebevoll. Auch Chris begrüßte Bina mit einem Kuss.
Jeremy schaute in die Runde. „Ihr seit also die Freunde von Poldi. ... Schön euch kennenzulernen."
„Ähm... äh danke..." stotterte Amrei.
„Schön dich kennenzulernen." Sagte Viola jetzt.
„Danke!" sagte Jeremy. „Seit ihr denn zufrieden mit dem Hotel? Ich war mir erst nicht sicher, da Poldi meinte, es sollte schon recht zentral liegen."
„Das Hotel ist der Hammer und wir haben eine Megatolle Aussicht." Sagt Nora begeistert und auch die Anderen nickten.

„Sehr gut!" sagte Jeremy und setzte sich jetzt neben Poldi. Sanft legte er einen Arm um sie und sah sie kurz lächelnd an.
Chris setzte sich zu Bina.
Grinsend schaute Kiwi zu Jay und Kay. „Und? Immer noch im Glauben, dass ihr verarscht werdet?" fragte sie dann frech.
Jeremy zog die Stirn kraus. „Wer verarscht wen?" fragte er dann verwundert und Poldi schmunzelte.
„Jay glaubt nicht, dass das hier alles echt ist." Sagte Poldi dann.
„Es ist einfach alles etwas... surreal." Verteidigte Jay sich sofort.
„Du bist also der Meinung, ich bin ein Doppelgänger?" fragte Jeremy und schmunzelte leicht. Er wartete aber nicht die Antwort ab und zog sein Ausweis aus der Hosentasche. Diesen legte er dann Jay vor die Nase. „Ich denke, das beantwortet deine Frage oder?" Er grinste noch immer.
Ungläubig nahm Jay den Ausweis in die Hand und sah ihn an. Dann schaute sie auf Kay und dann auf Jeremy. „Oh man... das ist jetzt gerade echt etwas peinlich." Sagte Jay verlegen und alle lachten.
„Ich bin auch kein Doppelgänger!" grinste Chris. „Möchtest du meinen Ausweis auch noch sehen?"
„Nein, schon okay... sorry, echt... aber wenn man sowas noch nie erlebt hat und plötzlich mitten drin ist, ist es schon sehr unglaubwürdig." Sagte Jay.
„Alles gut...dir ist niemand böse!" sagte Jeremy lächelnd. „Eigentlich hab ich damit gerechnet, deswegen wollte ich auch Poldi heute abholen."
„Du warst nur neugierig, Renner!" sagte Chris jetzt.
„Ja gut... etwas schon. Ich muss schließlich wissen, mit wem sich Poldi so rumtreibt, wenn ich nicht da bin."
„Seit wann bist du so kontrollbedürftig?" fragte Bina überrascht.
„Ist doch normal?! Nicht das hier anstatt Freunde aus Deutschland, viele nette hübsche junge Männer angekommen wären." Sagte Jeremy sofort.
„Liegt da so etwas wie Eifersucht in deiner Stimme?" grinste Poldi.
Jeremy sah sie an. „Etwas Eifersucht darf jeder haben und bevor mir einer gefährlich werden kann, kontrolliere ich lieber."
„Du brauchst keine Angst haben, Sweetheart." Lächelte Poldi.
„Genau Renner... obwohl... wenn was Hübsches kommt, sollte Poldi es sich doch noch mal überlegen." Sagte Chris und grinste.
„Bitte?" Jeremy zog eine Augenbrau hoch.
„Naja, komm schon, der Jüngste bist du nicht mehr und Hübsch...." Chris wich Jeremy aus, der gerade mit einem Stohhalm nach Chris warf.
Die Anderen lachten.
„Ich mag ältere und reife Männer... Kann nicht jeder so ein Milchbubi Gesicht haben wie du!" sagte Poldi und lehnte sich an Jeremy.
„Eben... Milchbubi...!" wiederholte Jeremy.
„Opi!" konterte Chris.
Wieder lachten die Anderen.
„Seit ihr immer so?" fragte Sabrina lachend.
„Wir?" fragte Chris. „Wir sind ganz normal."
„Normal schon, und witzig." Lachte Viola.
„Ich hab euch doch gesagt, es sind ganz normale Menschen. ... Nur weil man sie aus dem Kino kennt, heißt es nicht, dass sie etwas Besseres sind." Sagte Poldi.
„Ich bin schon was Besseres." Sagte Jeremy, grinste aber dann doch.
„Oh Renner....!" Chris verdrehte die Augen.
„Wieso.... Poldi sagt immer ich sei der Beste.. also muss da auch was dran sein." Sagte Jeremy sofort und streckte Chris die Zunge raus.
„Versteht ihr jetzt, warum ich mich hier so wohl fühle? Alles Idioten hier!" lachte Poldi und schaute zu ihren Freunden.
„Es gibt nur einen Idioten in Hollywood,... und das ist Paul!" sagte Jeremy jetzt.
„Naja... und wenn Paul und Jeremy zusammen sind, ist das Chaos komplett!" fügte Chris hinzu.
Jeremy schaute zu seinem Freund. „Du willst heute nach Hause laufen, oder?" fragte er dann.
„Es ist doch nur die Wahrheit, die Chris da sagt." Lachte Bina.
„Sind in Hollywood alle so lustig?" fragte Amrei jetzt neugierig.
„Nicht alle.... Es gibt auch welche, die überhaupt keinen Spaß verstehen... und dann gibt es noch Robert Downey jr. .. Der setzt allen die Krone auf." Sagte Chris.
Kiwi lachte. „So schlimm ist er gar nicht."
„Er hat eine Hüpfburg." Sagte Chris.
„Zwei." Konterte Kiwi.
„Robert hat ne Hüpfburg? ... Können wir die Hochzeit bitte da feiern?" fragte Sabrina jetzt begeistert und alle lachten.

Der restliche Abend wurde noch lustig und schnell hatten sich die Gäste aus Deutschland daran gewöhnt, dass Jeremy und Chris mit am Tisch sassen. Die zwei Männer wurden bald auch nicht mehr so nervös angeschaut und gehörten schnell mit dazu.
Dennoch merkten alle langsam die Müdigkeit und so beschlossen sie, nach Hause bzw. ins Hotel zu fahren.
Poldi bezahlte die Rechnung mit ihrer neuen Kreditkarten unter den Blicken von Jeremy. Anschließend nickte er zufrieden.
„So, dann auf nach Hause!" sagte Chris und stand auf.
Auch die Anderen standen auf und gemeinsam verließen sie die Bar.
„Euer Hotel ist sehr nah oder?" fragte Jeremy und schaute zu den Freunden. Diese nickten.
„Ja, nur die Straße runter und dann links." Antwortete Kay.
„Super!" antwortete Jeremy und nickte.

„Dann habt noch einen tollen Aufenthalt in LA... wir sehen uns spätestens auf der Hochzeit." Sagte Chris jetzt und verabschiedete alle mit einem festen Händedruck.
„Werden wir haben... Morgen erst einmal shoppen!" sagte Amrei entschlossen.
„Frauen..." sagte Chris und alle lachten.
Dann verabschiedeten sie sich endgültig voneinander. Kiwi ging zu ihrem Auto und Jeremy und Poldi stiegen bei Chris und Bina ein und dann fuhren sie gemeinsam zurück in die Berge von Hollywood.
Die deutschen Gäste sahen den Autos kurz nach und setzten dann auch ihr Weg Richtung Hotel fort.
„Und? Glaubst du ihr jetzt?" fragte Nora grinsend und schaute auf Jay.
„Ja... langsam kommt es auch bei mir an!" grinste Jay und die Anderen lachten.
...

Nach einiger Zeit blieb der schwarze Audi von Chris vor dem Haus von Jeremy stehen.
„So ihr zwei... dann habt noch einen schönen Abend!" sagte Chris und schaute zu Jeremy und Poldi.
„Euch auch und danke fürs mitnehmen!" sagte Jeremy und stieg aus.
„Vergiss deine Sachen nicht!" sagte Chris.
„Stimmt!" Jeremy ging an den Kofferraum und holte seinen neuen Anzug, der fein säuberlich in einer Schutzhülle eingepackt war aus dem Kofferraum. Die Schatulle mit dem Collier ließ er aber im Kofferraum liegen. „Das Andere gibst du dann Scarlett." Sagte er dann leise zu Chris und dieser nickte. „Mach ich... wie versprochen!" sagte Chris dann und zwinkerte Jeremy zu.
Dann verabschiedeten sich die Freunde von einander.
Chris fuhr wieder vom Grundstück und Jeremy und Poldi gingen ins Haus.
„Endlich zu Hause!" sagte Jeremy und legte den Kleidersack über einen Stuhl.
„Darf ich den sehen?" fragte Poldi neugierig und deutete auf den Anzug.
Jeremy grinste. „Nein!" sagte er dann entschlossen.
„Och warum... das ist gemein."
„Ich durfte dein Kleid auch nicht sehen. ... Wie du mir, so ich dir."

„Du bist gemein, Renner!"
Jeremy ging zu ihr und legte die Arme um ihre Hüfte. „Vier Tage musst du dich noch gedulden... und dann hab ich keine Geheimnisse mehr vor dir." Lächelte er sie dann an.
Poldi seufzte und strich ihm über die Brust.
„Na gut..." Sie sah ihn an.
Jeremy legte den Kopf schief. „Was ist?" fragte er dann lächelnd.
„Irgendwie freue ich mich schon die ganze Zeit auf deinen Bogen." Sagte sie leise.
Jeremy schmunzelte. „So?"
„Ja... meine Freunde haben mir nicht geglaubt, dass du echt bist... also muss ich jetzt herausfinden, ob du wirklich du bist!" Sie schmunzelte und schaute ihn frech an.
Jeremy schaute sich kurz in seinem Wohnzimmer um. „Reicht das Haus nicht aus um herauszufinden, ob ich echt bin?" fragte er dann, drückte sich aber leicht an sie.
„Ein Haus bauen kann jeder."
Jeremy lachte.
„Aber mit Pfeil und Bogen umgehen nicht." Flüsterte sie ihm dann ins Ohr.
Jeremy strich ihr sanft über den Rücken. „Dann finde heraus, ob ich echt bin." Flüsterte er dann und strich ihr sanft, aber bestimmend über den Rücken.
„Nichts lieber als das." Sagte Poldi und löste langsam die Schnalle an seinem Gürtel.
Jeremy sprang sofort darauf an und küsste sie sanft über den Hals. Dann griff er nach ihrer Hand und zog sie in Richtung Schlafzimmer.

Spirit of the Hawk - The main attractionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt