Von Eiern und einem Ring

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Die Feier kam nach und nach zum Höhepunkt.
Der Sonnenuntergang färbte den Himmel zusätzlich in ein romantisches Orange und tauchte auch das Paradise langsam in ein entspanntes Licht.
Überall wurde gelacht, gefeiert und getrunken. Es war wahrscheinlich für alle hier ein einmaliges Erlebnis. Niemand schien sich fehl am Platz zu finden. Die Stimmung war ausgelassen.
Zusätzlich hatte die Band ihren Platz eingenommen und heizte die Stimmung noch weiter an. Von dieser Party würde man eindeutig noch lange erzählen.

„Wo ist Poldi?" fragte Bina und schaute sich suchend um.
„Such Jeremy, dann wirst du sie finden!" grinste Kiwi.
„Und wo ist Jeremy?" fragte Bina.
„Das weiß nur das Universum!" sagte Robert.
Bina schaute ihn an. „Wenn ich dich nicht so mögen würde, würde ich dich jetzt hauen."
Kiwi lachte. „War das jetzt ein Kompliment?" fragte sie.
„Möglich! Aber dein Mann ist manchmal etwas seltsam oder?" fragte Bina.
„Aber nur manchmal." Grinste Kiwi.
„Ich weiß nicht, was ihr meint." Flötete Robert. „Aber... überlegen wir doch mal... vor gut 2 Wochen war im Kopf von Renner noch einiges durcheinander. ... Einiges vieles... und jetzt stehen wir hier und trinken Wein und Champagner, essen Kaviar auf kleinen runden Toastscheiben und alles auf Renners Kosten. ... Dementsprechend hat er ein Universum in sich, das wir alle nicht ganz verstehen ... und dementsprechend kann auch niemand sagen, wo er sich gerade befindet."
Bina schaute auf Kiwi und diese erwiderte den Blick.
Robert beobachtete die Zwei. „Ihr haltet mich noch immer bekloppt!" stellte er dann fest.
„Spätestens seit dem Moment mit dem Kaviar... du isst das Zeug nicht wirklich oder?" fragte Bina leicht angeekelt.
„Schon mal probiert?" fragte Robert herausfordernd.
„Das sind Fischeier!"
„Du isst auch Hühnereier... Ei ist Ei... sie kommen immer aus dem Arschloch von irgendeinem Tier."
„Ähm...." Kiwi verzog das Gesicht, musste aber grinsend.
„Fischeier sind aber im Vergleich zu Hühnereier echt ekelig." Sagte Bina.
„Ja, aber die Eier von Chris packst du auch an." Verteidigte sich Robert.
„Das ist was anderes."
„Ei ist Ei!"
„Aber Chris Eier kommen nicht aus dem Arsch... sonst mache ich mir langsam Gedanken!" sagte Kiwi.
„Diskutieren wir hier gerade ernsthaft über die Eier von Evans?" fragte Robert ungläubig.
„Stopp, du hast angefangen!" sagte Bina.
Kiwi musste jetzt lachen.
„Ich möchte aber nicht über die Eier von Chris diskutieren! ... Mir reicht schon, das Paul ständig mit Renner Sex will." Sagte Robert.
„Seit wann das denn?!" Bina sah ihn verwundert an.
„Immer schon... oder wie erklärst du dir, dass er da immer reinplatzt."
„Er hat versprochen es nicht mehr zu tun."
„Weil Poldi ihm sonst die Augen auskratzen würde! ... Das sind jetzt ihre Eier." Sagte Kiwi lachend.
„Die von Chris?" fragte Robert.
„Nein! Die von Renner!" sagte Bina.
Kiwi lachte erneut laut auf.
„Ihr verwirrt mich... Reden wir jetzt von Fischeier oder reden wir von Renner Eier... oder die von Evans..." Robert schaute zwischen den Frauen hin und her.
„Naja... eigentlich hab ich Poldi gesucht." Sagte Bina.
„Such in der Küche!" sagte Robert.
„Was soll Poldi in der Küche."
„Eier holen?"
Jetzt musste auch Bina lachen.
In diesem Moment kam Chris dazu und schaute verwundert in die Runde.
„Na ihr habt gute Laune oder?" fragte er dann verwundert.
Robert sah ihn an. „Erkläre mir Evans... wieso haben wir uns noch mal für deutsche Frauen entschieden?"
Chris sah ihn verwundert an. „Weil sie besser sind, als die Amerikanischen?"
„Ja... aber seltsam."
„Auch das!"
„Hallo?" Bina sah ihn empört an und Chris grinste.
„Chris... sei einfach vorsichtig... Sie ist auf deine Eier scharf." Sagte Robert.
„Das weiß ich!" zwinkerte Chris ihm zu und Bina wurde leicht rot um die Nase.
„Oh man..." sagte Robert und schüttelte leicht den Kopf.
„Babe....hast du einen Moment für mich?" fragte Chris jetzt und schaute auf Bina.
„Für dich immer." Sagte diese und lächelte
„Gibt's jetzt Rührei?" fragte Robert neugierig.
„Wenn du so weiter machst, ganz bestimmt. Aber nicht bei Chris sondern bei dir!" sagte Bina.
Kiwi lachte. „Eins zu Null für Bina." Sagte sie dann.
Bina grinste Robert an und ging dann mit Chris weiter.
„Muss ich diese Eierdiskussion verstehen?" fragte Chris neugierig.
„Besser nicht... ich hab sie selber nicht verstanden." Grinste sie.

Sie gingen etwas weiter. Bina hatte sich bei ihm eingehakt und schaute sich lächelnd um. Das hier war tatsächlich wie ein Traum. Das ihre beste Freundin jemals Jeremy Renner heiraten würde, damit hatte sie niemals gerechnet, doch jetzt war sie genau auf dieser Hochzeit, und das sie einmal so nah mit Chris sein würde, damit hatte sie noch weniger gerechnet. Doch jetzt lebte sie diesen Traum und es fühlte sich richtig und gut an.
„Schau mal die Zwei!" sagte Chris in diesem Moment und deutete zu einer Sitzgruppe.
Bina folgte seinem Blick und sah Poldi und Jeremy Arm in Arm da sitzen. Sie wirkten so vertraut, so verliebt und vor allem wirkten sie durch und durch zufrieden. Bina sah, dass Jeremy etwas in den Händen hielt und erkannte es sofort. Anscheinend hatte Poldi die Bombe platzen lassen.
„Sie könnten glücklicher nicht sein." Sagte Bina.
„Das stimmt... Aber wir sollten sie nicht stören... es ist ihr Tag und den sollen sie genießen." Sagte er dann und Bina nickte.
Eigentlich wollte sie mit Poldi sprechen, doch das hatte Zeit. Chris hatte Recht. Die Zwei standen zwar heute völlig im Mittelpunkt, aber sie sollten auch Zeit für sich haben. Vor allem jetzt. Kurz sah sie noch mal zu den Zweien. Jeremy wirkte richtig stolz und glücklich und als er den Schnuller in den Mund nahm, und Poldi lachen musste, musste auch sie kurz grinsen.
Chris hatte das allerdings auch gesehen und schaute zu Bina.
„Muss ich das verstehen?" fragte er dann verwundert.
Bina lächelte. „Nun... Die Renners sind bald zu Dritt."
Chris schaute sie überrascht an. „Du meinst....?!"
Bina nickte. „Hawkeyes Pfeil hat getroffen."
„Wow... das ging schnell... aber sie scheinen sich zu freuen."
„Das tun sie.... Definitiv."
Chris sah sie an und lächelte. „Magst du mit mir etwas am Strand spazieren gehen?" fragte er dann und sah sie an.
Bina war etwas überrascht. Hier stieg eine riesen Party und er wollte mit ihr allein sein. Es war schon irgendwie schön und deswegen nickte sie.
„Gerne!" sagte sie dann.
Chris lächelte und gemeinsam gingen sie den keinen Holzweg hinunter, der sie direkt zum Strand führte. Dort zog Bina ihre hohen Schuhe aus um besser im Sand laufen zu können. Dann gingen gemeinsam weiter. Immer wieder schauten sie zum Horizont, wo die Sonne langsam aber sicher unterging und das Wasser in einen orangenen Ton verfärbte. Nur noch dumpf war der Bass der Band zu hören, soweit hatten sie sich schon von der eigentlichen Party entfernt, als Chris stehen blieb und sich mit Bina zum Meer drehte. Er legte einen Arm um sie und zog sie fest in seine Arme. Dann schauten sie schweigend zum Sonnenuntergang.
Bina atmete tief durch. Am liebsten würde sie jetzt die Zeit anhalten und einfach für die Ewigkeit mit Chris hier stehen und seine Nähe genießen.
Irgendwann schaute Chris zu ihr und lächelte.
„Bist du glücklich?" fragte er und Bina sah ihn an. Dann nickte sie.
„Das bin ich." Antwortete sie.
„Und das, obwohl es gar nicht deine Hochzeit ist?!"
Bina lächelte. „Meine beste Freundin hat die Liebe ihres Lebens geheiratet. Wie soll ich da nicht glücklich sein."
„Das stimmt." Schmunzelte Chris.
„Und an alledem bist du Schuld."
„Das wollte ich hören."
Bina lächelte und lehnte sich wieder an ihn. „Ich muss immer wieder daran denken... Ich hatte dich nicht erkannt und hab dich so zur Sau gemacht, dabei war es nur ein kleiner Kratzer."
„Und genau das hat mich damals an dich fasziniert. ... Du warst so voller Feuer und sahst dabei noch richtig niedlich aus. ... Da wußte ich, die muss ich kennenlernen."
„Ach... und deswegen die Karten?"

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