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«Jungkook«

Ich blinzelte, geblendet von den hellen Lichtstrahlen, die durch die komplette Glasfront des Zimmers ins Innere hineindrangen. Noch halb verschlafen setzte ich mich langsam auf und rieb mir den Schlaf aus den Augen. Ein Schauer erstreckte sich durch meinen gesamten Leib, und dann realisierte ich auch, warum mir plötzlich so kalt war, denn als ich an mir herunterblickte, bemerkte ich, dass ich nichts anhatte, nicht einmal meine Unterwäsche, und die Decke von meinem nackten Körper gerutscht war.

Wie erstarrt bewegte ich meinen Kopf zögerlich zu meiner rechten Seite. Neben mir lag ein schwarzhaariger Mann mit dem Rücken zu mir gerichtet, er hatte mir die Decke im Schlaf weggezogen. Mit einem Schlag tauchten vor meinem inneren Auge all die Erinnerungen an den gestrigen Abend auf. Die Tabletten von Manager Kang, die Produzenten, mit denen ich mich treffen sollte, der namenlose Mann...mit dem ich diese Dinge getan hatte.

Oh verdammt. Ich hielt meine Hände vor mein gerötetes Gesicht. Ich musste sofort von hier weg, bevor er wach wurde.

Mehr oder weniger stolperte ich unbeholfen aus dem Doppelbett der Suite und schaffte es gerade noch so mich aufzustellen, ohne vor Schmerzen wieder zu Boden zusammenzubrechen. Meine Beine fühlten sich an wie Pudding, mein Rücken schmerzte und von meinem Unterteil wollte ich erst gar nicht anfangen. Auch wenn ich die Details an letzter Nacht nicht vollständig und wahrscheinlich auch nicht in der richtigen chronologischen Reihenfolge aufzählen konnte, wusste ich noch ganz genau, was ich mit diesem Mann praktiziert hatte.

Vor Scham hetzte ich mich durch das Zimmer und suchte meine Kleidung zusammen, wobei ich das Hemd entsetzt in dem kleinen Mülleimer vorfand. Ich fischte es heraus, warf mir alles über, riss die Tür, ohne zurückzuschauen, auf und rannte hinaus in den Flur. Ich stürmte an dem Personal vorbei, das mich in der Eingangshalle komisch beäugte und rannte unbeirrt zum Ausgang, doch bevor ich die Treppe hinunterlief, blieb ich auf der Stelle stehen und beobachtete das Geschehen, das sich vor mir ergab.

Die Stufen hinunter, am Ende der Treppe, parkte bereits der schwarze Van mit Manager Kang an der Stelle, wo er mich auch gestern herausgelassen hatte. Jedoch war er nicht allein. Denn vor ihm standen drei eher kleine, etwas kräftiger gebaute Männer mit langsam ausfallenden Haaren. Sie waren zu ihm gewandt, sodass ich lediglich ihre gekrümmten Rücken bestaunen konnte. Zumindest ihre wütenden Stimmen hörte ich von hier aus.

„Manager Kang, Sie können Ihrem CEO sagen, dass wir bitter enttäuscht sind. Ihr Schützling sollte gestern Abend bei uns auf der Matte erscheinen, aber niemand ist aufgetaucht. Wir dachten, er sei verzweifelt. Anscheinend ist sein Traum, ein erfolgreiches Idol zu werden, nicht groß genug", ließ der in der Mitte stehende Mann herablassend heraus.

Manager Kang schien ihn besänftigen zu wollen und wedelte überfordert mit den Armen vor sich her. „Es tut mir wirklich leid. Ich habe den Jungen gestern hier abgesetzt, und er ist auch hineingegangen. Und eigentlich sollten die Pillen ihn zur Vernunft gebracht haben, aber ich weiß wirklich nicht, was mit ihm passiert ist. Wir werden die Sache intern klären, und uns wieder bei Ihnen melden. In der Zwischenzeit können wir uns nur aufrichtig entschuldigen und trotzdem noch auf eine zukünftige Zusammenarbeit hoffen." Er verbeugte sich mehrmals vor den älteren Herren, die kopfschüttelnd seufzten und davongingen.

Mein Manager blieb erschöpft zurück, stieß einen Seufzer aus und lehnte sich, die Arme vor der Brust verschränkt, gegen den Van. Seine Augen huschten herüber zum Eingang des Hotels, sodass er sofort mich sichtete. Sein Gesicht verzerrte sich zu einer aufgebrachten Miene, die Augenbrauen waren zusammengezogen, während er beobachtete, wie ich zögernd auf ihn zulief.

„Jungkook! Verdammt, wo hast du die ganze Zeit gesteckt??"

Ich sah ihn mit großen Augen an, sichtlich irritiert von seiner Frage. „W-Wie meinst du das Hyung...? Ich habe doch das getan, was ich-"

„Getan, was du tun solltest? Scheiße, weißt du eigentlich, dass diese Männer mich, nein, unser Entertainment gerade niedergemacht haben? Weißt du, wenn du kein Bock auf diesen ganzen Mist hast, dann solltest du direkt aufhören!", sein Gesicht wurde mit jedem weiteren Wort, das er mir gegenüber äußerte, vor Zorn rötlicher.

„A-Aber ich habe es doch getan, sieh mich doch an!", rief ich frustriert und deutete auf meine zerzausten Haare, meine angeschwollen Lippen und die zerknitterten Kleidungsstücke an meinem Körper. „Ich musste es mit diesem Mann tun, Hyung! Was hätte ich denn noch machen müssen?" Kleine Tränen der Verzweiflung bahnten sich ihren Weg aus meinen geröteten Augen und flossen meine Wangen hinunter.

Manager Kang stockte, erwiderte kein Wort und betrachtete meinen aufgelösten Zustand. Er knöpfte das Hemd ein wenig auf und sah sich meinen Hals an, woraufhin er schockiert die Luft einsog.

„Fuck, was hast du bloß gemacht?" Eine Frage, auf die er anscheinend keine Antwort wollte, denn er drehte sich schnell von mir weg, öffnete die Tür des Wagens und schob mich kurzerhand hinein. Ich bekam nicht einmal die Chance zu fragen, was denn hier überhaupt los war, und warum er offensichtlich nicht zufrieden war, mit dem, was ich gemacht oder angeblich nicht gemacht hatte.

Stattdessen knallte er die Tür zu, stieg selbst in den Beifahrersitz und forderte den Fahrer dazu auf loszufahren. Verwirrt und im Unklaren gehalten, griff ich nach einem kleinen Handspiegel aus der Rücksitztasche des Fahrersitzes. Meine Augen wurden erneut groß, als ich die rötlichen Flecken an meinem Hals erkannte.

Es waren die Knutschflecken, die mir der namenlose Fremde bei unserem Akt zugefügt hatte, und diese zierten meine helle Haut wie eine besitzergreifende Markierung.

Love Affair ᵛᵏᵒᵒᵏ [✔]Onde histórias criam vida. Descubra agora