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«Taehyung«

„Also, wieso hast du uns so dringend hier beisammen gerufen?", fragte Namjoon mit erhobener Augenbraue, soweit er durch die Haustür hereinkam, hinter ihm folgte Jin, der seine Sonnenbrille herunternahm.

Ich ging zunächst nicht auf die Frage ein, sondern fragte stattdessen zurück: „Wo ist Yoongi Hyung?"

Jin und Namjoon zogen ihre Schuhe und Jacken aus und liefen bereits in Richtung des Wohnzimmers, da sie sich bestens bei mir auskannten. Ich blickte noch einmal aus der Tür, um sicherzugehen, dass Yoongi nicht noch dazustoßen würde, ehe ich sie schloss und den beiden anderen folgte.

„Er kommt gleich nach. Meinte, er würde noch bei jemandem vorbeifahren", gab mir Jin die Antwort auf meine Frage. „Also, weshalb hast du uns hergerufen? Ist etwas passiert?"

Namjoon lehnte sich nach vorne, seine Ellenbogen auf seinen Oberschenkeln abgestützt, und die Hände ineinander verschränkt. „Du siehst nicht gut aus, Taehyung."

Der Blondhaarige neben ihm nickte zustimmend, ein besorgter Ausdruck legte sich auf dessen schönes Gesicht.

Ich stieß einen langen, wehmütigen Seufzer aus, fasste mir mit meiner Hand an die Stirn und rieb diese. Es waren schon zwei Tage vergangen, seitdem ich Jungkooks Fotos mit der ganzen Wahrheit veröffentlicht hatte, zwei Tage, nachdem Nanhee bei mir im Büro gewesen war. Es waren zwei schlaflose Nächte für mich gewesen.

„Erzähl uns, wieso du so fertig aussiehst. Ist nicht alles genau so verlaufen, wie du es dir erhofft hast?"

Ich schüttelte den Kopf und schloss die Augen, meine Hand legte sich wie so oft in den letzten Tagen automatisch auf die Stelle über meinem Herzen, das darunter schmerzlich gegen meinen Brustkorb schlug. Wie in meiner eigenen Welt gefangen, bemerkte ich nicht, dass Jin von seinem Platz aufgestanden und zu mir herüber gegangen war.

Plötzlich lagen Hände an meinen Wangen und ich schreckte aus meiner Starre heraus. Mit geweiteten Augen erwiderte ich den besorgten Blick des Älteren. Bei der fürsorglichen Berührung stieg mir ein Kloß in den Hals, ein Gefühl, das ich einfach nicht loswurde.

„Taehyung. Sprich mit uns. Deswegen hast du uns doch gerufen, nicht wahr?", redete Jin sanft auf mich ein.

Ich nickte zögernd, öffnete meinen Mund, um etwas anzusetzen, was mir unheimlich schwerfiel. Dabei sollte ich mich nicht so verhalten. Nicht mir wurde Unrecht getan...! Das wusste ich doch, und trotzdem konnte ich nicht anders, als mich selbst wie das Opfer zu benehmen. Wie tief wollte ich noch sinken? Ich wusste es doch!

„I-Ich... Hyung, ich habe...i-ich habe einen riesigen Fehler gemacht...!", kam es endlich schluchzend aus mir heraus.

Die Tränen flossen unaufhaltsam aus mir heraus, ich konnte gar nichts dagegen tun. Der Damm, den ich zwei Tage lang so sorgfältig aufgebaut hatte, war gebrochen.

Namjoon und Jin beobachteten mich hilflos, während ich dort saß und mich meinen elenden Emotionen hingab. Wie ein Kleinkind ließ ich alles heraus und weinte mir die Augen wund. Sie verstanden offensichtlich noch nicht, was mit mir los war, wie auch, wenn ich mich seit ihrer Ankunft so komisch verhielt?

„Was redest du da, Taehyung?", fragte Namjoon, seine Stirn lag in Falten, Verwirrung spiegelte sich in seinen Augen wider, während er immer wieder mit Jin Blicke auswechselte, der ebenso überfordert war.

Immerhin hatten sie mich noch nie in so einem gebrochenen Zustand gesehen, mich noch nie weinen erlebt, seitdem wir uns kannten, seitdem wir Freunde waren.

„Jungkook...!", schaffte ich es schließlich herauszupressen.

Augenblicklich verfinsterte sich Jins Gesichtsausdruck. „Was hat er jetzt schon wieder getan?" Der Ältere wirkte wütend, er hatte mich vollkommen missverstanden.

Love Affair ᵛᵏᵒᵒᵏ [✔]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt