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«Jungkook«

Taehyung und ich stiegen aus seinem Wagen aus und waren bereits auf dem Weg, das Gebäude zu betreten, als plötzlich zügige Schritte hinter uns zu hören waren. Ich drehte mich als erstes um und entdeckte zwei mir allzu bekannte Gestalten vor dem Eingang auf dem Boden niederknien.

Es waren die beiden Männer vom Sicherheitsdienst.

Sofort zog ich an Taehyungs Ärmel und suchte den Schutz hinter ihm.

„Herr Kim, bitte stellen Sie uns wieder ein", flehte einer von ihnen weinend, seine Handflächen aneinandergepresst.

Ich blickte verwundert zu Taehyung herüber. Er hatte die beiden gefeuert? Aber weshalb?

„Wir bitten Sie, Herr Kim. Wir brauchen diesen Job."

Taehyung guckte ausdruckslos auf die beiden herab, nichts in seinem Gesicht zeigte auch nur eine Spur an Mitgefühl. Und um ehrlich zu sein, schaffte ich es auch nicht besonders viel Sympathie gegenüber diesen Männern aufzubringen, nachdem sie mich dermaßen unhöflich und schroff behandelt hatten.

„Ich habe euch gefeuert und bin davon ausgegangen, euch nie wieder sehen zu müssen, aber hier seid ihr und vergeudet meine Zeit", gab der Schwarzhaarige kalt von sich.

„Bitte, wir haben doch nichts falsch gemacht. Sie haben uns einfach plötzlich entlassen, obwohl wir uns Sorgen um Sie gemacht haben."

Taehyung wandte sich verbittert zur Seite, sodass unsere Blicke sich trafen. Ich legte den Kopf schief und schaute ihn verwirrt an, ihm zeigend, dass ich nicht verstand, was vor sich ging.

„Ich habe sie gefeuert, weil ich ihren Anblick nicht ertragen habe. Sie zu sehen, hat mich daran erinnert, was ich dir angetan habe", gestand er seufzend.

Erst jetzt schienen den beiden Männern meine Anwesenheit wirklich bewusst zu sein. In Kombination mit dem, was Taehyung gerade gesagt hatte, reagierten sie geschockt und verzweifelt. Sie krabbelten mehr oder weniger von Taehyung weg, näher an mich heran und verbeugten ihren Kopf tief auf den Boden, leises Schluchzen war zu hören.

„B-Bitte, Herr Jeon, helfen Sie uns. Es tut uns leid, was wir getan haben. Helfen Sie uns, bitte."

„Du hast sie gefeuert...wegen mir?", fragte ich atemlos.

Taehyung nickte angespannt.

Dann...hatte er die Frau von der Rezeption auch gefeuert?

Aber hatte Taehyung überhaupt das Recht sie fristlos zu entlassen? Immerhin hatten sie nur das getan, was ihnen von dem höchsten Chef hier aufgetragen worden war. Taehyung hatte sie aus rein persönlichen Gründen gefeuert.

Ich mochte sie nicht, sie waren alles andere als freundlich zu mir gewesen, als ich am Boden war, aber trotzdem konnte ich nicht mitansehen, wie das Leben dieser beiden wegen so etwas ruiniert wurde.

„Taehyung, du solltest sie wieder einstellen. Sie haben nur auf dich gehört."

Die beiden Männer sahen hoffungsvoll zu mir auf, als wäre ich irgendein Gott oder so.

Wie drastisch sich das Blatt doch wenden konnte.

„Bist du dir sicher?", fragte er zögernd.

Ich nickte lächelnd. „Ich habe dir verziehen, dir eine zweite Chance gegeben, also schaffe ich es auch ihnen zu verzeihen, da sie wegen dir so gehandelt haben. Außerdem hast du das doch nur getan, um deinem schlechten Gewissen aus dem Weg zu gehen."

Etwas schuldbewusst kratzte er sich am Hinterkopf. „Da hast du wohl recht... Na gut, ich stelle euch beiden wieder ein. Den Lohn für die vergangenen Wochen entschädige ich euch auch. Tun wir so, als hätte ich euch nie entlassen."

Love Affair ᵛᵏᵒᵒᵏ [✔]Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz