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«Jungkook«

Von dem unglücklichen Ende des Treffens mit meinen Eltern hatte ich Taehyung nichts erzählt, um die Stimmung des Abends nicht unnötig zu ruinieren. Natürlich bemerkte er meine geröteten Augen und mein gezwungenes Lächeln, als ich ihm versicherte, dass es mir gut ging, aber er fragte mich nicht weiter aus, wofür ich ihm sehr dankbar war.

Wir verbrachen den restlichen Abend also entspannt auf dem Sofa vor dem Fernseher und schauten uns Filme an, bei denen ich gar nicht so richtig aufpasste. Ich hatte mich an ihn gekuschelt und versucht mir die Liebe von ihm geben zu lassen, die ich nicht von meinen Eltern erhielt. Der Druck in meinem Herzen blieb, aber Taehyungs Nähe heiterte mich ein wenig auf.

Ich war so dermaßen erschöpft von dem ganzen seelischen Schmerz, dass es nicht lange dauerte, ehe ich in seinen Armen einschlief.

• ❥ •

„Ich habe einen Termin bei Kim Taehyung", meldete ich mich an der Rezeption an, das Gesicht hinter einer schwarzen Kappe, einer Maske und einer dunklen Sonnenbrille versteckt.

Die Frau hinter dem Tresen starrte mich skeptisch an und schien mich offensichtlich verdächtig zu finden.

„Und Sie sind...?"

„Jeon Jungkook. Sie müssen nur Taehyung Bescheid geben, dass ich da bin." Ich hatte mich zu ihr nach vorne gelehnt und ihr meinen Namen zugeflüstert, meine Augen wanderten nervös umher.

Wäre ich sie, würde ich vermutlich genauso reagieren. Ich hatte es mir auch anders vorgestellt, aber die Situation ließ sich nicht ändern.

„Ich werde Herr Kim benachrichtigen. Warten Sie einen Moment..." Daraufhin drehte sie sich um und griff nach dem Hörer des Telefons.

Ich seufzte erleichtert auf und drehte mich ebenfalls von ihr weg, sodass ich mit dem Rücken am Tresen lehnte. Dies war das erste Mal, dass ich die Kim Financial Bank betreten hatte, und das Gebäude sah von innen noch prächtiger aus als von außen, was unvorstellbar war. Bis ich durch den Eingang gegangen war.

Heute Morgen wurde ich PD-nim zum Entertainment gerufen, weil er ein paar wichtige Angelegenheiten mit mir klären wollte, danach sollte Manager Kang mich eigentlich zu Taehyungs Bank fahren, aber durch einen Unfall war die Straße, auf der wir unterwegs waren, gesperrt, weshalb wir nicht vom Fleck kamen. Da der Weg nicht besonders lang war, entschied ich mich unter Manager Kangs Missbilligung aus dem Van auszusteigen und selbstständig zu Taehyung zu kommen.

Die Hälfte des Weges erwies sich als tatsächlich eine schnellere Möglichkeit, denn, während die Straßen voll waren, kam man auf dem Fußgängerweg deutlich zügiger voran. Außerdem tat es gut selbst zu laufen, statt immer gefahren zu werden.

Wer hätte gedacht, dass ich diesem Luxus mal entkommen wollen würde?

Die zweite Hälfte stellte sich dann jedoch als schwieriger heraus, denn plötzlich erkannten Leute mich. Wie im Restaurant wurde ich immer wieder angesprochen und nach Autogrammen und Fotos gebeten. Anfangs nur vereinzelt, gegen Ende versammelten sich eine ganze Gruppe um mich herum. Mir wurde es etwas zu viel, weshalb ich mich entschuldigend verabschiedete und davonrannte.

Auf dem Weg hierher hatte ich dann diese kleine Verkleidung aufgetrieben, um unentdeckt zu bleiben, solange ich draußen unterwegs war.

Ich seufzte. Was für ein Aufruhr, dabei kannten mich noch immer recht wenige Menschen. Vermutlich war es Gruppenzwang gewesen. Einige von denen hatten bestimmt noch nichts von mir gehört, aber es konnte ja nicht schaden mit einem Idol ein Foto zu haben.

Love Affair ᵛᵏᵒᵒᵏ [✔]Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu