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«Jungkook«

Mir war gar nicht aufgefallen, dass ich immer lauter wurde, während meine Augen immer größer wurden.

Als ich dies realisierte, seufzte ich frustriert und vergrub mein Gesicht in meine Hände. Ich verfluchte mich innerlich, dass ich wieder kurz davor war, mich auszuheulen, obwohl ich mir vorgenommen hatte, nicht vor Taehyung zu weinen. Vermutlich war es ohnehin von Anfang ein unmögliches Ziel gewesen, das ich mir optimistischerweise gesetzt hatte.

Taehyung erwiderte nichts, kein einziger Ton kam von ihm, weshalb ich irritiert aufschaute. Zu meinem Entsetzen war sein betrübtes Gesicht zu mir gewandt, das voller Trauer und Leid war. In dem gedämmten Licht der Straßenlaternen, die zudem nicht direkt neben uns standen, war ich dennoch in der Lage, all diese Emotionen in seinen Augen zu sehen.

„E-Es tut mir so leid, Jungkook. Ich weiß nicht, wie ich diese Entschuldigung erbringen soll, um dem gerecht zu werden, was ich dir angetan habe. Es ist unverzeihlich, ich hasse mich doch selbst dafür, aber ich kann nicht anders als jämmerlich vor dir aufzutauchen und darum zu bitten, mich anzuhören, weil ich es anders nicht ertragen kann..." Taehyungs Stimme war so tief wie immer, aber sie klang schwach und brüchig, jedes Wort schien ihm nur mit Mühe über die Lippen zu kommen.

„Du hast mir so weh getan, Taehyung... Du hast mir den Boden unter den Füßen weggerissen, mir das Herz aus der Brust gerissen wegen eines Vorwurfs, den du nicht verifiziert hast...! Hast du überhaupt eine Ahnung, wie sehr ich gelitten habe? Ich kann es ja kaum ertragen, dich anzusehen", schluchzte ich.

Er bemerkte die Tränen, die aus meinen Augen flossen, und wurde daraufhin noch bekümmerter. Wir waren zueinander gedreht, sodass wir weniger nebeneinandersaßen als eigentlich schon fast gegenüber voneinander, sodass wir keine andere Wahl hatten als uns anzuschauen.

„I-Ich war mir so sicher... Ich habe nur noch dich, Nanhee und diesen Scheck gesehen und da...da bin ich durchgedreht...! Plötzlich wurde mir alles so klar, ich hatte das Gefühl, dass ihr hinter meinem Rücken über mich lacht und euch lustig macht. Ich war davon überzeugt, Jungkook."

„Du hättest mich wie jeder andere normale Mensch zur Rede stellen können. Du hättest mich aufsuchen können. Du hättest mich nochmal schlagen können. Du hättest alles tun können, um deine Wut an mir auszulassen, wenn du gedacht hast, dass ich wirklich schuldig bin! Wieso musstest du nur so weit gehen? Huh? Wieso musstest du mit mir spielen? Wieso hast du dich als größte Stütze in meinem Leben ausgegeben, von der ich immer abhängiger wurde? Wieso hast du mir immer und immer wieder Hoffnung gegeben, dass ich es schaffen würde? Du hast mich benutzt und am Ende hast du mich weggeworfen...!" Die Worte strömten nur so aus mir heraus. Meine Seele fühlte sich um Tonnen leichter an, jetzt, wo ich all diese Gedanken und Fragen herausgelassen hatte.

Doch mein Herz war noch nicht befreit von diesen Schmerzen. Jeder Satz, den ich ihm entgegengeworfen hatte, der ihn treffen sollte, durchbohrte mich selbst wie tausende Dolche. Es tat so weh. Ich brach vollständig in Tränen aus und verwandelte mich zu einem erbärmlichen Wrack, das sich nicht mehr zusammenreißen konnte.

„W-War alles gelogen? War wirklich a-alles vorgespielt?", brachte ich hinter unkontrollierbaren, erschütterten Schluchzen hervor.

Taehyung biss sich auf die Lippen, schnellte auf einmal nach vorne und zog meinen zitterten Körper an sich. Geschockt riss ich meine Augen auf, als ich mich an seiner Brust wiederfand. Der Ältere hatte seine Arme fest um mich geschlungen, sodass ich mich keinen Zentimeter regen konnte.

„L-Lass mich los... Bitte, lass l-los, Taehyung...!", murmelte ich schwach gegen seine Halsbeuge.

Ich hätte mich wehren müssen, hätte um mich schlagen können oder sogar nach Hilfe rufen können, aber ich tat nichts von all dem. Stattdessen erwischte ich mich dabei, wie ich seinen vertrauten Duft und seine Wärme, die ich so sehr geliebt hatte, in mich aufsog.

Love Affair ᵛᵏᵒᵒᵏ [✔]Where stories live. Discover now