Color Palette Honeymoon Special: CiTy Of DrEams Part II

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"If I could give you one thing in life,
I would give you the ability to see yourself through my eyes,
only then would you realize how special you are to me."

Frida Kahlo

Magnus' Pov

Nur ungern kehre ich der Stadt der Träume, die ich in nur wenigen Tagen wahrlich lieben gelernt habe, den Rücken zu. Doch die bevorstehende Reise in die Ewige Stadt Rom ist ein gebührender Trost für mich.

Die Sonne am Horizont ist bereits zu erahnen und doch kann ich anhand der einstelligen Uhrzeit und meiner vorherrschenden Müdigkeit nach noch nicht von einem neuen Tag sprechen.

Das sanfte Schuckeln des Taxis trägt zusätzlich dazu bei, dass ich mich sehnlichst mit Alexander in unser gemütliches Hotelzimmer der vergangenen Tage zurückziehen möchte. Ich vermisse schon jetzt das exquisite Himmelbett und das Gefühl der warmen Laken unter unseren Füßen, den Duft des Wassers, der einen im Herzen von Venedig immerfort umgibt.

"Mach ruhig ein bisschen die Augen zu. Ich weck dich, wenn wir am Bahnhof sind", versichert mir Alexander und hält mich liebevoll in seinen Armen. Ein Platz, mit dem es die schönste Stadt der Welt nicht aufnehmen kann.

"Bist du sicher?", murmle ich leise und bette meinen Kopf sanft auf Alexanders Schulter.
"Aber ja."
"Tut mir leid. Ich weiß auch nicht, weshalb ich so geschafft bin", gestehe ich ihm seufzend.

"Oh, ich habe da schon eine Vermutung...", höre ich noch Alexanders Worte, gefolgt von einem heiteren Kichern. Die Müdigkeit siegt letztlich und ich gebe dem Drang, für die nächsten dreißig Minuten meine Augen zu schließen, nach.

Die funkelnden Lichter von Venedig begleiten mich in meinen Träumen, in denen ich mit Alexander durch schmale Gassen und über erhabene Brücken flaniere. Wir werden dabei von einer Leichtigkeit getragen, die vergleichbar mit einem tranceähnlichen Zustand ist. Genauso fühle ich mich oft in Alexanders Gegenwart. Alles wirkt nahezu magisch und jeder Moment kostbar.

Mit ihm an meiner Seite kehre ich zurück zur Libreria Acqua Alta, der schönsten und eindrucksvollsten Bücherei, die ich je gesehen habe. Ich gehe die bunte Treppe hinunter, die einzig und allein aus alten Büchern besteht, und mich zu einem Ort aus längst vergangener Zeit führt.

Zärtlich lasse ich meine Fingerspitzen über alte und lederne Buchrücken streichen, bestaune die etlichen kunstvollen Postkarten und Kunstdrucke. Der Geruch von Tinte und Papier umgibt mich, aber auch die Nähe zum Wasser spüre ich.

Es zieht mich hinaus zur türkisblauen Lagune, zu den majestätischen Gondeln, die mich übers Wasser geleiten und zu den prunkvollsten Märkten von Venedig bringen.

Lachend ziehe ich meinen schönen Alexander an der Hand hinter mir her und verführe ihn nur allzu gern zur Verkostung italienischer Köstlichkeiten. Als wir den Fischmarkt mit frischem Fisch aus der Lagune passieren, verzieht er angewidert das Gesicht und bringt mich abermals zum Lachen.

Es sind Erinnerungen der letzten Tage, die noch ganz frisch sind, jedoch irgendwann verblassen werden. Als ich vor zwei Tagen erkannte, dass ich nicht alles für die Ewigkeit festhalten kann, hörte ich auf von jedem imposanten Gebäude und jeder Brücke in Venedig Fotos zu machen.

Das, woran ich mich in fünfzig Jahren erinnern möchte, sind die Gefühle die ich empfunden habe, als ich mit der Liebe meines Lebens unsere Flitterwochen zelebriert und mich dabei wieder jung und wie ein Teenager gefühlt habe.

Color Palette 🌈 (🔞)Where stories live. Discover now