XXVII. SoMeWhErE OvEr ThE RaInBoW - Part I

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"While many spend their lives chasing the pot of gold at the end of the rainbow, others recognize that the rainbow itself is the pot of gold. The rainbow is the universe saying, "Anything is possible."

-Stacey Alcorn

"Ich werde dir alles erzählen, Mom und dir den Menschen vorstellen, der mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt hat."

Auch Magnus hört diese entscheidenden Worte und betrachtet mich nun mit gemischten Gefühlen. Ich bleibe dicht vor ihm stehen und höre deutlich meine unregelmäßigen Atemzüge. Die kühle Abendluft erzeugt dabei kleine Wölkchen, die aus meinem Mund dringen.

Magnus' Hand legt sich sanft an meine Wange und fängt die vielen kleinen Tränen auf, die noch immer nicht versiegt sind. Sehnlich schmiege ich mein Gesicht in seine warme Handinnenfläche und küsse sie zärtlich. Seine Gegenwart gibt mir Kraft und Halt, so wie sie es seit unserer ersten Begegnung getan hat.

"Ich würde dich am liebsten sofort sehen, mein Sohn, aber es ist schon spät. Wie wäre es, wenn dein Dad und ich morgen Abend zu dir kommen? Dann können wir in Ruhe reden", schlägt meine Mutter mir vor.

"Das klingt wundervoll, Mom. Allerdings wohne ich derzeit bei Stephen", gestehe ich ihr notgedrungen und kann nicht verhindern, dass eine bedrückende Stille entsteht. Ich kann mir nur ansatzweise vorstellen, wie seltsam und überraschend das alles gerade für meine Mutter klingen muss.

"Okay, kein Problem. Dann kommen wir zu Stephen. Dann sehe ich meine beiden Jungs endlich mal wieder und muss nicht noch zwei Wochen bis Thanksgiving warten", erwidert sie schließlich liebevoll und bringt mich leicht zum Schmunzeln.

Stephen ist nicht nur für mich wie ein Bruder, sondern für meine Eltern auch wie ein zweiter Sohn. Sie liebten ihn von Anfang an, ohne dass er sich groß um ihre Zuneigung bemühen musste. Ich glaube, Stephen ist ein Mensch, den man unweigerlich in sein Herz schließen muss.

"Er wird sich freuen, euch wiederzusehen, da bin ich mir sicher. Ich spreche morgen mit ihm und melde mich dann nochmal bei dir", stimme ich dem Vorschlag meiner Mutter zu.

"So machen wir das, Alec. Ich liebe dich", versichert sie mir und ich spüre deutlich, wie die angestaute Anspannung in mir der Erleichterung weicht.
"Ich dich auch, Mom. Bis morgen", erwidere ich seufzend und beende das Telefonat.

"Alexander?" Magnus mustert mich aufmerksam, in seinen Augen liegt so viel Güte und Liebe, dass es mein Herz augenblicklich schneller schlagen lässt.
"Ich möchte mich nicht mehr verstecken und dich schon gar nicht", wispere ich ihm zu und lehne meine Stirn an seine. Sanft berühren sich unsere kühlen Nasenspitzen und reiben neckend aneinander.

"Es wird Zeit meinen Eltern die Wahrheit zu sagen", erkläre ich ihm und küsse Magnus' weiche Lippen. Es ist mir ernst damit. Magnus soll wissen, dass ich zu unserer Beziehung stehe und mich nicht dafür schäme.

"Sicher, dass du soweit bist? Ich sehe doch, wie es dich aufwühlt", entgegnet er zweifelnd und streicht mit seinen Fingern durch mein Haar. Intuitiv schließe ich die Augen und genieße das vertraute Gefühl. Ich lechze nach Magnus' Nähe, ebenso wie er sich nach meiner sehnt.

Die Wärme seiner Haut, der Duft seines Parfüms und die sanften Klänge seiner Stimme beruhigen mich, wie es niemand anderes vermag. Ich kann mir nicht vorstellen, je wieder ohne Magnus zu sein. Es gibt einen Grund, weshalb sich unsere Wege gekreuzt haben und auch, warum wir auf Umwegen wieder zueinander gefunden haben. All das ist für mich kein Zufall gewesen.

"Natürlich bin ich aufgewühlt. Daran wird auch die Zeit nichts ändern, aber ich weiß nicht, ob meine Eltern auch noch Verständnis aufbringen werden, wenn ich ihnen nach einem Jahr gestehe, dass ich mit einem Mann zusammen bin", erkläre ich Magnus meine Sichtweise.

Color Palette 🌈 (🔞)Where stories live. Discover now