Color Palette Special: ThE oThEr SiDe

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Für alle, die sich gefragt haben, wie es Magnus ergangen ist...

"There's still time for you to be who you want to be -
to feel what you want to feel and to spend your time with those who matter most."

              - R. M. Drake

***Flashback***

Magnus' Pov

"Ich werde es nie vergessen. Ich werde dich nie vergessen", wispert  Alec und streichelt mir zärtlich eine einzelne feuchte Haarsträhne aus dem Gesicht. Seine Sanftmut ist mir sofort bei ihm aufgefallen, gibt mir ein Gefühl von Geborgenheit, dass ich bisher nur zu selten in meinem Leben verspürt habe. Doch in Alecs Gegenwart nehme ich diese Gefühle umso intensiver wahr.

Und obwohl er noch hier bei mir ist und ich die Wärme seines Körpers spüren kann, entgeht mir nicht wie Alecs Geist sich immer mehr von mir entfernt. Ihn gehen zu lassen, ist das Letzte, was ich möchte. Ist er doch gerade erst in mein Leben getreten und hat den fleischigen Klumpen in meiner Brust gehörig gefordert, mich daran erinnert, dass mein Herz noch da ist und auf seine Bestimmung wartet.

Es zerreißt mich innerlich, Alec hier und jetzt Lebewohl sagen zu müssen, doch ich weiß genauso gut, dass ich keinerlei Anspruch auf diesen wunderbaren Mann habe.
Er ist nicht frei und ich bin nicht so naiv zu glauben, dass sich das in naher Zukunft ändern wird, nur weil wir diese eine Nacht zusammen verbracht haben. Die unvergesslichste Nacht meines Lebens, sollte ich vielleicht ergänzen.

Bemüht meine Tränen zurück- und meine verletzliche Seite vor ihm verborgen zu halten, lasse ich Alec schließlich vom Haken und ein Teil meiner Erinnerung werden, denn die wird mir nie jemand nehmen können.
Ich werde in ihr baden, bis ich vor Sehnsucht ertrinke und mein Herz in tausend Stücke zersplittert.

"Ich verlass mich drauf", erwidere ich mit einem kläglichen Lächeln, bevor ich diesen wunderbaren Mann vor mir schließlich freigebe. Ein tiefgreifendes Zittern durchfährt mich, lässt mich nur stockend atmen und mein Herz sich krampfhaft zusammenziehen.
Schützend ziehe ich mir mein Handtuch enger um meinen nackten Leib, suche nach einem Ersatz für Alecs Wärme. Vergeblich.

Ich kann nur zusehen, wie Alec die Badezimmertür vorsichtig öffnet, so weit, dass er geradeso durch den Spalt passt. Als er die Tür wieder schließt, höre ich wieder seine sanfte Stimme, aber auch die einer jungen Frau. Ihre  Worte bleiben mir verborgen, doch ich benötige keine weiteren Indizien, um mir zusammenzureimen, dass es vermutlich die von Alecs Freundin ist.

Auch wenn ich an diesem Abend kein einziges Wort mit ihr gewechselt habe, las ich die Frau an Alecs Seite wie ein offenes Buch. Die Tatsache, dass sie ihn über die Absicht dieses Abends völlig im Dunkeln gelassen hat, sagt mir alles was ich wissen muss. 'Was für ein Mensch und Partner tut so etwas?'

Warum Alec bei seiner sicherlich schockierenden Erkenntnis nicht fluchtartig dieses Haus verlassen hat, ist mir ebenso ein Rätsel.
'War es Neugierde, Angst oder Stolz?' Ich vermag es kaum zu sagen. So viele Gefühle müssen in ihm getobt haben. Alecs innerer Kampf war mehr als deutlich, seine innere Zerrissenheit und der Wunsch nach Kontrolle.

Dass er sich mir wirklich hingegeben hat, erscheint mir im Nachhinein wie ein Wunder. Bereits als ich ihn das erste Mal erblickt hatte, wollte ich ihn so sehr. Alles an ihm hat mich magisch angezogen, Äußerliches und Inneres gleichermaßen. Er ist so unschuldig und doch habe ich dieses Feuer in ihm gespürt, das Verlangen nach mehr. Mehr vom Leben. Bereitwillig habe ich ihm gezeigt, wie schön es sein kann.

Ich musste es einfach wagen. Die Verbindung und Vertrautheit zwischen uns war sofort da, ich konnte es deutlich spüren. Das muss doch was bedeuten. Ich weiß, es gibt einen Grund dafür, dass wir uns begegnet sind. In dem Moment, als unsere Herzen im Einklang geschlagen haben und wir eins wurden, wusste ich es.
ER ist es.

Color Palette 🌈 (🔞)Where stories live. Discover now