XXII. PeRfEcT HaRmOnY - Part III

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"Sometimes home isn't four walls. Sometimes it's two eyes and a heartbeat."

                                   -Unknown

"Alexander, wer ist John?"
Magnus' Frage ist simpel und doch fällt es mir gerade ungewöhnlich schwer, eine zufriedenstellende Antwort für uns beide zu finden. Wenn ich sagen würde, John wäre niemand, entspräche das nicht der Wahrheit, denn ich habe ihn schon einmal getroffen.

Ich habe mir wirklich nichts dabei gedacht. John ist ein netter Mann, der mir für wenige Minuten seine Aufmerksamkeit und ein offenes Ohr geschenkt hat. Sicher waren seine Absichten bei unserer ersten Begegnung eindeutig und doch kann ich nicht behaupten, er habe sich mir in irgendeiner Form aufgedrängt.

"Ich habe ihn heute Morgen beim Bäcker getroffen. Er hat mich angesprochen und mir seine Nummer gegeben. Ich hatte nicht vor, ihn wiederzusehen, aber ich wollte auch nicht unhöflich sein, als er mir seine Nummer gegeben hat."
"Verstehe", erwidert Magnus und schenkt mir ein mildes Lächeln.

Es ist nicht das, welches er mir sonst schenkt. Dieses hier ist höflich und trägt einen Hauch von Enttäuschung in sich, auch wenn er es gekonnt zu verbergen versucht.
"Ich gehe kurz unser Essen bezahlen", erkläre ich mich und entfliehe für einen Augenblick dieser bedrückenden Situation.

Es war doch alles so schön. Magnus und Stephen scheinen sich gut zu verstehen und ich zerstöre dieses gemeinsame Treffen nun mit meinem unbedachten Handeln. Gedanklich schelle ich mich selbst für diese Dummheit.

Ich zahle die Rechnung für unser Mittagessen und gebe gutes Trinkgeld. Bisher hat es mir hier immer geschmeckt und ich habe nicht den geringsten Zweifel daran, dass es heute nicht auch so ist.

Als ich zu Magnus und Stephen zurückkehre, sehe ich beide wieder in ein angeregtes Gespräch vertieft. Ihr Essen ist noch unberührt.
"Wieso habt ihr nicht schon angefangen? Euer Essen wird doch kalt", murre ich.
"Das wäre unhöflich, vor allem da du uns schon eingeladen hast", erwidert Magnus freundlich und küsst mich zärtlich auf die Wange, als ich neben ihm Platz nehme und unsere Knie sich stupsend berühren.

Intuitiv schließe ich die Augen bei seiner Berührung, die jede für sich besonders für mich ist. Noch immer kann ich kaum in Worte fassen, was dieser Mann für mich bedeutet, der so unerwartet in mein Leben getreten ist und meine ganze Welt auf den Kopf gestellt hat.

Zufrieden beobachte ich, wie Magnus genüsslich sein Mittagessen verspeist und es ihm offensichtlich zu schmecken scheint. Die Zeit verfliegt im Nu und lässt uns Dreien kaum Gelegenheit, unsere kleinen Gespräche zu vertiefen.

"Wie lange habt ihr eigentlich Pause?", erkundigt sich Magnus beiläufig und vertilgt schmatzend den letzten Happen knusprigen Lachses.
"Maximal zwei Stunden, doch wir reizen es selten aus. Längere Mittagspause bedeutet weniger Zeit für unsere Arbeit und das wiederum bedeutet Überstunden", plappert Stephen und reibt sich kreisend über seinen Bauch. "Gott, bin ich genudelt", kichert er.

Magnus nickt verstehend und schielt auf seine Uhr. Ein kleines Seufzen entflieht ihm bei der Erkenntnis, dass es bereits kurz vor zwei Uhr ist.
"Ich denke, Magnus ist ein guter Grund, um heute mal über die Stränge zu schlagen", verkünde ich entschlossen und greife nach der Hand meines Partners. Sanft male ich mit dem Daumen kleine Kreise auf seinen Handrücken und erkämpfe mir dieses eine Lächeln, welches ich so an ihm liebe.

"Wir könnten noch etwas spazieren gehen. Hier in der Nähe gibt es einen sehr schönen Park. Jetzt im Herbst leuchtet er in den buntesten Farben", schlage ich kurzerhand vor und erinnere mich an die vielen Male, in denen ich dort stundenlang gedankenverloren schlendern war.

Color Palette 🌈 (🔞)Where stories live. Discover now