VI. ThE BuRdEn Of DeCiSiOn

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"Decisions are the hardest thing to make, especially when it is a choice between where you should be and where you want to be."                                                                                                                      -Unkown


Die innere Unruhe lässt mich keinen langen Schlaf finden. Gegen frühen Morgen wälze ich mich stündlich nur noch von einer Seite auf die andere. Mein Herz und Verstand verlangen beide nach einer Intervention, doch ich bin noch nicht bereit mich dem zu stellen.

Der vergangene Abend läuft unaufhörlich in einer Endlosschleife vor meinem inneren Auge ab, setzt dabei vermehrt auf eindrucksvolle Slow Motion-Momente, die besonders in meinem Gedächtnis geblieben zu sein scheinen.

Wieder und wieder dasselbe Augenpaar, dieselben weichen Lippen, die gleiche samtige Stimme, die immerfort in meinen Ohren nachhallt.

Als mein Körper entsprechend reagiert und die Hitze in meinem Innern unerträglich wird, entledige ich mich murrend meiner Klamotten und strample gänzlich die dicke Wolldecke weg, in die mich Stephen wohlwollend eingemurmelt hat.

Träge und mit halb geöffneten Augen tapse ich zum Wohnzimmerfenster und öffne es ganz, genieße dabei die kühle Brise, die mir entgegenströmt. Es dämmert bereits und der Anbruch eines neuen Tages lässt sich nicht länger verleugnen.

Dennoch wage ich einen neuen Versuch mir eine weitere Mütze voll Schlaf zu ergaunern, konzentriere mich dabei auf ruhige und konstante Atemzüge. Die Bilder in meinem Kopf verschwinden allerdings nicht. Ich akzeptiere diese Tatsache für den Moment und drifte mit dem Gedanken an Magnus allmählich wieder weg.

Ein kleines Stoffkissen in meinen Armen gibt mir etwas Hoffnung im Land der Träume Halt und Orientierung nicht gänzlich zu verlieren, auch wenn es eher ein kleiner Strohhalm ist an den ich mich hier klammere.

Als ich erneut meine schweren Augenlider aufschlage, dringen goldgelbe Sonnenstrahlen ins Zimmer und hüllen mich in eine wohlige Wärme. Gedankenverloren starre ich an die weiße Zimmerdecke und lasse die Einsicht keinen Plan zu haben auf mich wirken.
'Es ist in Ordnung', wispert meine innere Stimme.

Knisterndes Brutzeln dringt leise zu mir durch und lässt mich zugleich den Geruch von Süße und Vanille wahrnehmen. Gähnend recke ich mich in alle Richtungen und setze mich nach einigen Besorgnis erregenden Knackgeräuschen auf.

Auf dem Couchtisch entdecke ich eine dunkle Jogginghose, zusammen mit einem grauen Shirt. Stephen und ich haben fast dieselbe Größe. Es ist nicht das erste Mal, dass uns dieser Fakt zugutekommt.

Ich folge dem verlockenden Duft schmackhafter Köstlichkeiten mit einem knurrenden Magen und finde Stephen summend in seiner Küche vor, als ich sie betrete.
"Morgen."

"Morgen", erwidert er sanft. Stephens Lächeln ist ehrlich und liebevoll. Kaum merkbar mustert er  mich, ehe der cremige Teig in der Pfanne wieder nach seiner Aufmerksamkeit giert.
Ich bin froh ihn in meinem Leben zu wissen. In der Vergangenheit konnte ich mich stets auf meinen langjährigen Freund verlassen, auch wenn er hin und wieder ein echter Chaot ist.

"Ist es ein guter Morgen?", hakt er vorsichtig nach und wendet zugleich die goldbraunen Pfannkuchen in der Pfanne, die mir förmlich das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen.
"Das weiß ich noch nicht", entgegne ich wahrheitsgemäß und nehme auf einem kleinen Holzhocker Platz.

"Iss erstmal etwas", schlägt Stephen vor und serviert mir den ersten goldbraunen Pfannkuchen.
"Das riecht wirklich gut", gebe ich anerkennend zu und versehe mein teiglastiges Frühstück mit reichlich Ahornsirup, der sich nun ungehindert in alle Himmelsrichtungen ausbreitet.
Meine letzte Mahlzeit ist schon geraume Stunden her und die kleine Schüssel mit Erdbeeren, die ich mir mit Magnus geteilt habe, kann man wohl kaum als nahrhaft bezeichnen.

Color Palette 🌈 (🔞)Where stories live. Discover now