Color Palette Honeymoon Special: CiTy Of DrEams Part V

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"When you find true love,
home is no longer a place.
It's the person you love. And wherever they're are , you're home."

Magnus' Pov

"Hou je van de smaak?", fragt uns der großgewachsene Kellner mit tiefer Stimme, während ich gerade einen üppigen Happen Pfannkuchen in meinen Mund stopfe.

Ich habe das Gefühl nicht einmal mehr genügend Platz zum Kauen in meiner Mundhöhle zu haben, aber diese Pfannkuchen sind einfach zu gut.

"Vielen Dank, es ist köstlich", entgegnet Alexander freundlich. Verdutzt sehe ich ihn an und schlucke Stück für Stück die Teigbrocken herunter, um endlich die Frage zu stellen, die mir auf der Zunge brennt.

"Das hast du verstanden?", nuschle ich mit halbvollem Mund, als der Kellner außer Reichweite ist.
"Mmhh. Du darfst nicht allzu genau hinhören. Die Silben, die letztlich bei dir ankommen, ergeben dann bestenfalls einen Sinn", kichert Alexander und streicht mit seinem Daumen über meinen Mundwinkel, nur um anschließend seine Fingerspitze zu seinen Lippen zu führen und die letzten Tropfen Ahornsirup aufzunehmen.

Diese Geste wirkt beiläufig und doch unglaublich liebevoll. Ich habe das Gefühl, meinem Mann in den vergangenen Tagen noch näher gekommen zu sein, dabei dachte ich bisher, dass das kaum noch möglich ist.

"Also war das gerade nur Glück?", hake ich skeptisch nach.
"Absolut. Zudem war es naheliegend, dass der Kellner uns fragt, ob es uns schmeckt."
"Du bist ja wirklich ein Fuchs, Alexander", stelle ich lachend fest und reibe mir wohlig über meinen Bauch.

Alexander und ich haben dieses neckische Pfannkuchenhaus in der Prinsengracht nur durch Zufall entdeckt, nachdem wir erkannt hatten, dass wir bereits das zweite Mal im Kreis gelaufen waren.

In Amsterdam hat man das Gefühl, dass kein Haus dem anderen gleicht und doch kommt einem jedes einzelne bekannt vor, weil das ganze Stadtbild von typisch niederländischen Häusern und historischen Schaufassaden geprägt ist.

"Bist du denn satt geworden?", will mein Mann wissen und legt sein Besteck nieder. Sein Teller ist ebenso  leer und blitzblank wie meiner. Ihm scheint es auch geschmeckt zu haben.

"Auf jeden Fall. Ich habe das Gefühl, wir sind nur noch am Essen. Meine ganzen Hosen kneifen so langsam", gestehe ich ihm mit leichter Verlegenheit.

"Na Gott sei Dank! Ich dachte schon, ich wäre der einzige, dem es so ginge", erwidert Alexander und bringt uns damit beide herzhaft zum Lachen. Zärtlich greift er nach meiner Hand und streicht mit dem Daumen über meinen Handrücken. Das funkelnde Silber an seinem Ringfinger zieht dabei meine Aufmerksamkeit auf sich. Nur ein kleines Stück Metall und doch hat es so viel Bedeutung für mich.

"Es sind unsere Flitterwochen. Lass sie uns bis zum letzten Tag genießen, ohne irgendetwas zu bereuen", schlägt mein Ehemann vor.
"Mit dir an meiner Seite könnte ich nicht eine Minute bereuen. Niemals."

Schlendernd machen wir uns zu der Adresse Westermarkt 20 auf und vertrauen dabei auf die versierte Navigation von Google Maps.
"Ich erinnere mich, dass ich als Kind einst das Tagebuch der Anne Frank in der Schule gelesen habe. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte mich kein Buch so sehr berührt wie dieses", erzählt mir Alexander.

Ich selbst kenne das Buch nicht und bin unheimlich gespannt darauf, wie es ist einen Ort wie das Anne Frank Haus zu betreten und gleichzeitig tief in die Geschichte einzutauchen. Zu sehen, wie die Menschen hier damals Zuflucht gesucht und sich versteckt haben, fern von feindlichen Blicken. 'Was muss das für ein Gefühl gewesen sein?'

Sie hatten nur einander und doch hat es ihnen Kraft und Hoffnung gegeben, eines Tages wieder frei und unbeschwert Leben zu können. Doch leider sollte sich dieser Wunsch nie mehr erfüllen. Das Schicksal dieser Familie und vieler anderer stimmt mich traurig.

Color Palette 🌈 (🔞)Where stories live. Discover now