Kapitel 3

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Mürrisch riss ich meinen linken Kopfhörer aus dem Ohr. Dieses miese Ding fiel doch sowieso immer raus. Ich könnte kotzen.
Okay, vielleicht lag das auch nur daran, dass ich heute morgen beim Kraulen eine neue Bestzeit erreicht hatte, die doofe Stoppuhr dies aber sofort gelöscht hatte.
Mir einem genervten Seufzen richtete ich meinen Blick wieder auf das Tablett in meinem Schoss. Mein Gott, ich sollte  den  genauen Flächeninhalt der Freiheitsstatue berechnen. Hatten die keine besseren Aufgaben?
Scheinbar nicht, denn drauf folgte weiteres ewig langweiliges Algebra- Zeugs.
Erleichtert legte ich das Tablett weg, als Fite, der die gesamte Fahrt mit einer Person auf russisch geredet hatte, anhielt.
Neugierig betrachtete ich durch die getönten Scheiben unseres Toyota Pro ACE Verso das Haus.
Die Fahrt hatte bloß zwei Stunden  gedauert, bis wir einen weiteren Sitz von Hydra erreicht hatten, den ich bis jetzt nicht kannte.
Hydra hatte sich weiter entwickelt. Verbessert.
Im Internet hatte ich herausgefunden, dass sie im zweiten Weltkrieg auf der schlechten Seite standen, doch das hatte sich nun geändert. Sonst würde ich logischer Weise nicht hier stehen.
Irgendwer hatte mir Ideale vererbt, die Gena nicht nur einmal kritisiert hatte. Alles in mir sträubte dich dagegen, Menschen unrecht zu behandeln. Vor jedem Diebeszug, jedem K. O. Schlag vergewisserte ich mich, dass diese Person es wirklich verdient hatte.
In diese Gedanken vertieft öffnete ich die Auto für und ließ die Umgebung auf mich wirken. Ein großes mit Klinker gemauertes Haus ragte zwischen Bäumen hervor.
Draußen war es komplett leer, es herrschte eine fast geisterhafte Stille.
So wie ich es gelernt hatte ging ich mit großen Schritten, einen halben Meter hinter Fite zur Eingangstür.
Dort empfing uns das Übliche: Fingerabdruckscanner, Kamaraüberwachung und Codeeingeber.
Nachdem Fite eingecheckt hatte war ich an der Reihe. Emotionslos blickte ich in die Kamera, während der Sensor meinen Fingerabdruck erkannte und ich danach meinen Code eingab: 8864
Surrend ging die Tür einen Spalt auf, sodass ich gerade eben hinein schlüpfen konnte.
Fite war bereits vor gegangen den endlosen Gang entlang, bis er vor einer Tür mir der Nummer 18 stehen blieb.
Im gehen versuchte ich mir ein zu prägen, an welchen Nummern Hinweisschilder standen.
Ein weiteres mal verfluchte ich meine Größe. Fite hatte gefühlt doppelt so lange Beine und konnte dementsprechend viel größere Schritte machen.
Neugierig schaute ich mich in dem  Raum um, wobei ich noch schnell über meine Haare Strich, die ich  heute offen trug.
Erleichtert erkannte ich, dass ER nicht da war. Nochmal Glück gehabt, die Runde war mir ganz vertraut:
Austin, der Arzt, der mich nach meinem ,,Eintritt" untersucht hatte und mich freundlich unter seiner Hornbrille anlächelte.
Abby, die mich bloß mit ihren eisblauen Augen durchbohrte, wie sie es eigentlich mit jedem machte.
Dann war da noch Justin, ein etwas unwirsches Muskelpaket und Luis, der die ganze Runde von Kopfende des Tisches anführte.
,, So, jetzt können wir ja auch beginnen" begrüßte letzterer uns freundlich wie immer. * hust hust*
Innerlich verdrehte ich die Augen, aber er war nun mal mein Chef, da sollte ich das wohl lieber nicht zeigen...
Stattdessen nahm ich gegenüber von Austin Platz, der mit mir am weitesten von Luis entfernt war.
Man konnte eindeutig erkennen, wer hier mehr Autorität hatte, auch wenn ich öfter was beitrug als Justin.
Ohne weiteres umschweifen begann der Chef nun:,, Es haben jetzt alle ihre Aufträge erfüllt und ich denke, es ist an der Zeit, die neuen Aufgaben zu verteilen."
Gespannt beugte ich mich etwas nach vorne. Normalerweise wurden uns die Sachen welche gemacht werden mussten gesagt und wir durften uns dann Wege um dies zu bekommen aus denken.
,, Einmal brauchen wir Personenschutz für einen Erfinder, der seit einer Woche  von Unbekannten terrorisiert wird..." ,,Ich mach das", rief Abby sofort, ihre Stimme so schneidend, dass sie keinen Widerspruch  zu ließ. ,, Ich bin Spionin und kann gut kämpfen", fügte Abby noch hinzu.
Wohlwollend nickte Luis, wobei ich unauffällig mit den Zähnen knirschte. Nicht, weil mir der Auftrag so gut gefiel, sondern weil man genau merkte, wen Luis mochte.
Aber so schlimm war das auch wieder nicht. Ich hatte es als einzige in meinem Alter geschafft Hydra auf mich aufmerksam zu machen. Das sollte mir mal jemand nach machen.
Die anderen Aufträge wurden verteilt, bei denen ich wegen meines Alters nie wirklich in Frage stand.
,, Laila, du müsstest dann einem reichen Schnöselein paar Daten abluchsen. Er hat eine Droge entwickelt, die starken Einfluss auf das Gehirn hat. Das soll in drei Monaten auf den Markt kommen."
Ich nickte bloß, als Zeichen meiner Zustimmung. Drei Monate waren ein Haufen Zeit, das sollte möglich sein.

Zufrieden lehnte Luis sich zurück:,, Gut dann wäre jetzt ja alles geklärt. Die Papiere bekommt ihr gleich. Jetzt habt ihr kurz Zeit, euch aus zu  tauschen"
Sofort beugte ich mich zu Austin, der als einziger keinen Auftrag bekommen hatte, sondern immer nur seinen ärztlichen Rat abgegeben hatte, wer was machen sollte.
,, Was machst du zur Zeit so? Wie weit seid ihr mit der Entwicklung des Impfstoffes gegen die Grippe in Afrika", erkundete ich mich interessiert.
Letztes mal hatte er mir  von einigen Versuchen gegen den tödlichen Virus erzählt und mich damit total begeistert. Meine Mutter, Gena, hatte das eindeutig an mich weiter vererbt.
Die Ärzte von Hydra wollten versuchen die Gene zu verändern, sodass eine gewisse Immunität entsteht, also etwas, es auf Genas Fachgebiet gelegen hätte.
Austin grinste:,, Ein Spezialist aus den Südstaaten ist vorletzte Woche zu unserer Forschungsgruppe dazu gekommen und jetzt geht es deutlich voran.. "
Gespannt hörte ich ihm zu, wie sie versuchten, egal das Virus genau zu identifizieren, damit sie wussten wo es Angriff.
Fast ein wenig enttäuscht sah ich auf, als die Tür auf ging und eine fremde Frau mir ein paar Unterlagen hineintrat.
Das legte sich jedoch sofort wieder, als ich auf meine Informationen sah.
Schnell überflog ich dir Texte.
Der Anführer war ein gewisser Ryan Thompson. Interessant wurde seine Familie, er hatte einen Sohn in meinem Alter, Flash Thompson. Vielleicht könnte ich dadurch irgendwie Kontakt auf nehmen...

Stark ist nicht starkWhere stories live. Discover now