Kapitel 73

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Ich fühlte mich in Erklärungsnot geraten, etwa was noch nicht all zu oft vorgekommen war. Meine Wangen begannen zu glühen und diesmal reichte meine etwas dunkelere Hautfarbe nicht aus, dass das nicht auffiel.
Wenn MJ mir so ihre Geschichte erzählt hatte, kam ich mir miserabel vor. Sehr, sehr, sehr mis.  Sie wünschte sich nur ein Elternteil, während ich plante, meinen Vater irgendwie zu schaden. ,,,Ich habe es geschworen. Ich habe meiner Mutter vor ihrem Tod geschworen, Tony Stark zu verfolgen und  ihm irgendwie zu  schaden", brach es aus mir raus.
,,Und wie willst du das machen? Möchtest du weiter seinen Schüzling entführen und Bomben auf das Hauptqaurtier werfen, oder möchtest du ihn töten?" Peter musste ihr gesagt haben, was ich alles getan hatte und  anscheinend war es ihr doch nicht so egal, was ich alles machte.
Aber an was dachte sie. Ich würde niemals, nie jemanden umbringen! Obwohl, was war dann mein Plan? Ich wollte niemanden töten! Natürlich, doch was dann. Mit einem Satz hatte MJ mein ganzes Leben durcheinander gebracht. Ich hatte immer nur die nächste Aktion geplant, ohne wirklich darüber nach zu denken, wann ich mein Ziel erreicht hatte. Wann hatte ich meinen Schwur eingelöst? Gena hatte mich auf etwas hin trainiert, ohne mir das wirkliche Ziel zu nennen. Es war, als hätte ich mein Leben lang für eine arbeit gelernt, die nie statt finden würde. MJ schien mein stoppn zu bemerken. Sie schaute mich herausfordernd an.
Plözlich lief vor meinem inneren Auge, wie ein Film, der Tag als meine Mutter starb, ab:
,,Schwöre mir, dass du ihn vernichten wirst, dass du ihn mit jedem deiner Atemzüge hassen wirst und und dich an ihm rächst, bis er sich wünscht, nie geboren zu sein", dass war der letzte Satz meiner Mutter gewesen, bevor sie mir befahl zu gehen. Wie zum Teufel sollte man das deuten. Natürlich hasste ich meinen Vater. Es war mir im Prinzip in die Wiege gelegt worden, ihn zu hassen. Aber hatte ich mich genug gerächt, dass er sich wünschte, nicht zu exestieren? Wollte ich das überhaupt?
Ich schaute MJ nicht in die Augen, als ich fragte, wie sie diesen Satz interprätieren würde. sanft berührte sie mich am Ellenbogen:,, Chiara, du bist wie  ein Soldat, der für den Krieg gerüstet ist, obwohl es nicht mehr nötig ist. Du musst deinen Vater nicht mehr quälen. Das bringt niemandem was. Warum solltest du es tuen? Er hat weder dir, noch deiner Mutter etwas getan. Natürlich, er hat sich nicht um dich gekümmert, als du es brauchtest, aber vielleicht ist es an der Zeit, ihm eine neue Chance zu geben, oder wenigsens die Vergangenheit ruhen zu lassen, wenn du es nicht kannst. Ihr beiden habt euren Seelenfrieden verdient. Lass los, versuch dich nicht nur auf diese eine Minute in deinem Leben zu beziehen."
Wie erstarrt saß ich da. Wollte MJ mir gerade mitteilen... dass ich komplett umsonst alles getan hatte? Mein Vater... Er.. Er war kein Monster mehr. Er war nicht das Monster, was Gena mir immer in ihm ausgemalt hatte. Aber was sollte ich dann machen. Ich konnte ihm nicht wieder unter die Augen treten. Entweder ich würde zusammen brechen, oder ihm vorher an die Gurgel springen.
,,Flieg irgendwohin, versuch dort ein neues Leben zu beginnen. Lass dir erstmal Zeit, alles zu verarbeiten. Und bitte, tu mir den gefallen, halt dich fern von Hydra. Vielleicht haben sie auf dich gewirkt wie eine Friedensorganisation, wer weiß, vielleicht sind sie das auch, aber es ist jetzt an der Zeit, dass du nur an dich denkst. Einmal in deinem Leben"
Ich fühlte mich wie ein kleines Kind, was zu dumm war, um irgendwas zu begreifen. War das vielleicht wirklich die Lösung. Sollte ich sofort nach Spanien fliegen, um in meinem Heimatsland, Ruhe zu finden, um einen neuen Plan zu entwerfen, was ich mit meine Leben anfangen wollte. Die Rache hatte mich zerfressen, sie hatte mein ganzes Leben beinflusst, da hatte MJ recht, aber war es das nicht wert, um den Wunsch meiner Mutter zu erfüllen. Schließlich hatte sie mich dafür doch erzogen.
MJ schien meine Zweifel zu spüren, sie redete weiter auf mich ein:,, Ich regel das hier alles. Peter wird über dich hinwegkommen und Tony muss irgerndwann auch aufhören zu suchen. Schick ihm auch einen Abschiedsbrief, dann hast du erstmal deine Ruhe. Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass das zur Zeit alles ist, was du brauchst und was dir helfen kann."
Vielleicht hatte sie Recht. Zögerlich nickte ich, immer noch, ohne etwas zu sagen. Sie hatte recht, ich würde jetzt gleich einen Flug buchen und so bald es ging nach Spanien, nach Hause fliegen. Vielleicht gab es dort etwas, wo ich helfen konnte. Es wäre toll, einfach mal in einer kleinen Bäckerei zu arbeiten, oder Schafe zusammen zu treiben. Vor ein paar Nächten hatte ich noch gedacht, dass normale Leben wäre nichts für mich, aber wenn du schon mit sechzehn Jahren mehr weißt, als so mancher Erwachsener, wenn bis da mehr Stoff in dich hereingeprügelt wurde als in sonst jemanden konnte es doch auch lustig sein, dass erste mal in seinem Leben ene Pause zu bekommn.
Dabei fiel mir auf, dass ich tatsächlich noch nie im Urlaub gewesen war. Ich hatte gefühlt schon jeden Bundeststaat bereist, mich dort aber nie lang geug aufgehalten, um einen kompletten Tag entspannen zu können. wenn man mal nicht dazu zählte, dass ich einmal so verletzt war, dass ich mich eine gesamte Woche kaum bewegen konnte, aber auch da hatte ich irgendwann Stoff zm lernen bekommen.

Stark ist nicht starkWhere stories live. Discover now