Kapitel 56

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Dritte Person:

New York City war schon immer eine lebhafte Stadt gewesen. Ständig passierten irgendwelche Unglücke und es war auch noch nicht lange her, als die Chitaurie versucht hatte, die gesamte Stadt zu erobern und dadurch zu vernichten.
Doch bei was auch immer Tony Stark wiederfahren war, hatte nie jemand ihn ohne einen guten Kontra gefunden. Er besaß immer ein Ass im Ärmel. Nur seit Samstag konnte man sich nicht mit ihm unterhalten. Der Milliadär tigerte in seiner Wohnung auf und ab, zertrümmerte die Tür seiner Corvette und nahm so einige Schimpfwörter in den Mund. Nur half all das nicht, um seinen Schützling zu suchen. Am Abend war er unruhig, am Sonntag Morgen wusste er schon, dass etwas nicht stimmte. Keine einzige seiner zahlreichen Nachrichten erreichte Spiderman.
Nur war es  Tony Stark unmöglich einen Anhaltspunkt finden. Ein dutzend Kameras des öffentlichen Verkehrssystems waren am Samstag Abend für eine knappe Stunde ausgeschaltet worden. Genau in dem Zeitpunkt musste der Junge entführt worden sein. Leider half es nicht, alle Orte ab zu suchen, nirgendwo wurde auch nur der kleinste Hinweis geliefert. Da musste ein echter Profi am Werk gewesen sein.
Tony Stark hatte jetzt schon genug Sorgen, wegen Nyx, der als einziger Tatverdächtiger in Frage kam. Dieser Mistkerl, er würde ihm die Kehle um drehen. Nur war es bis jetzt mehr als eine leere Drohung. Zwei Tage später und er hatte kein einzigen Schritt voran getan.
Was brachte ein Iron Man, wenn er kein Ziel hatte, auf das er schießen konnte? Wenn es keinen eindeutigen Gegner gab? Das allerschlimmst war, dass er auch noch Peters Tante, May, erklären musste. Sie schien schon eine gewisse Ahnung zu haben. Kein Wunder, die Frau war, auch wenn sie gerade in einem Zustand zwischen Panik und Schock stand, unheimlich intelligent. Sie hatte mild reagiert, war nur auf dem Sofa zusammen gesunken und hatte dabei die Hände über dem Kopf zusammemn geschlagen.
Tatsächlich lief die Frau ebenfalls gerade in der  Wohnung auf und ab. Sie hatte sich heute frei genommen, aus dem sicheren Wissen heraus, dass sie nicht die Geduld besaß, um sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Vielleicht war das nicht gerade schlau gewesen, denn so hatte sie den gesamten Tag damit verbracht, sich die schrecklichsten Szenarien aus zu malen, was mit Peter, ihrem Kind, geschehen sein konnte. Es gab so viele schlimme Personen, soviele Möglichkeiten, einen jungen, unerfahrenen Teenager um zu bringen. Ja, sie glaubte an ihren Jungen, nur glaubte sie auch das es genug schlechtes gab, um jemanden in Angst zu stoßen.
Wegen diesem, und noch viel  schlimmeren Gedanken, waren ihre Fingernägel schon abgekaut. Das Handy war stets bei ihr und immer auf hundert Prozent geladen. Allerdings hatte Tony Stark sich bis jetzt nicht gemeldet. Ebenso wenig wie es Informationen in den  Medien gab. Zumindest lief nichts auf dem Dauernachrichtensender, der seit sechs Uhr, wo sie es für unnötig hielt, noch länger im Bett herum zu wälzen, lief.
Auch Ned, Peter Pakers bester Freund scrollte sich durch alle neuen Informationen. Bei ihm hatte sich Tony Stark nicht gemeldet, doch das machte ihm gar nichts aus. Generell war zur Zeit sein einziger Wunsch, dass Spiderman gerettet wurde. Mit das schlimmste für ihn war, mit niemanden darüber reden zu können. In der Schule hatte er so tun müssen, als sei alles normal, als handele es sich bloß um einen ganz normalen weiteren Montag in einer Reihe von vielen anderen. Doch es war eben nicht normal. Peter lag nicht zu Hause mit einer schweren Grippe, sondern konnte irgendwo in einer dunkelen Gasse liegen, ohne das er was davon wusste. Ned hatte angeboten, sein Mann im Stuhl zu sein, doch was machte es für einen Sinn, wenn es keinen Befehlshaber gab? Was sollte er dann tun?
Alles in allem gab es also drei Personen, die alle auf ihre eigene Weise versuchten, mit der Situation klar zu kommen: Tony Stark ließ sich jede Information über Nyx analysieren, während er halt ein paar Sachen zertrümmerte, May kaute beim Löcher in die Luft starren ihre Fingernägel  ab und Ned versuchte irgendwie weiter zu machen.
Währenddessen mühte auch Spiderman sich ab. Doch sein Problem war eher, dass er begann, seinen Erführer z mögen. Er genoss diese Gesellschaft, die ihn jedes mal schaffte ihn zu  überraschen. Er kannte unglaubliche Sachen und man bekam fast das Gefühl, die Person hinter der Maske zu kennen. Natürlich machte Peter sich nicht nur darum Gedanken- er versuchte ebenfalls, jedes mal auf eine andere, leider nicht wirklich erfolgreich Weise, aus der Lagerhalle zu kommen und drehte die Idee, wie er eine Nachricht an Tante May schicken konnte, hin und her.
Ohne Ergebnis. Generell gab es keine Ergebnisse. Von keiner Seite.
Denn auch Nyx hatte ausnahmsweise keinen Plan, wie es weiter gehen sollte. Sie hatte nichts von Iron Mans Reaktion mit bekommen, stand vor einer Blockade beim Mordfall von Fite und sehnte sich mehr als zuvor nach Peter. Ihren Freund, den sie immer noch nicht soo lange kannte, war jedoch nicht erreichbar, wie eine blasse, gehetzte May ihr an der Tür mitteilte, als sie in Gestalt von Laila Hausmer dort klingelte.
Und Laila war nicht enttäuscht, weil sie auch heute nicht von ihm das Tattoo gemacht bekommen hatte, sondern weil sie einen einzigen Entschluss gefasst hatte:
Es war Schluss mit den Geheinissen. Schluss mit den ständigen Lügen, diesen widerlichen Halbwahrheiten. Vielleicht war es eine egoistische Entscheidung, aber sie wollte nicht immer unter dem Druck stehen, alles für Hydra zu verheimlichen. Warum sollte man sich verdecken, wenn man für den Frieden handelte? Sie brachte jemanden, mit dem sie endlich offen reden  konnte. Und das war Peter. Er würde verstehen. Hoffentlich. Hoffentlich nahm er ihr nicht übel, was sie alles getan hatte.

Stark ist nicht starkWhere stories live. Discover now