Kapitel 12

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Geschickt hackte ich mit den Fingern auf der Tastatur rum. Ich liebte es, wenn die Tasten so richtig schön klapperten, etwas, weshalb Fite mich nicht nur einmal angeraunzt hatte.
In mir drinnen existierte immer noch ein Kleinkind, was hoffnungslos naiv war und zu einem schönen Lied einfach nur tanzen wollte.
Allerdings ein Kleinkind mit hoffentlich genug Fähigkeiten, um sich in das System von Stark rein zu hacken.
Egal wie sehr ich ihn verachtete, man musste seine Stärke sehen. Ganz abgesehen davon, was für ein oberflächliches, egoistisches, arrogantes, selbstverliebtes, ignorantes, idiotische Arschloch er war.
Viel wichtiger war zu sehen, wo man ihn auf keinen Fall besiegen konnte und wo schon eher. In der Technik würde es wirklich schwer gehen, aber genau das reizte mich. Das würde ihm am meisten zu denken geben und vielleicht seinen übermächtigen Stolz begraben. Gut, sehr unrealistisch.
Trotzdem, da rein zu kommen war verdammt schwierig. Wenn ich es schaffen wollte, dann musste  ich das gesamte System sofort überschreiben. Das würde vielleicht eine größere Nummer werden, als ich mit 8Jahren  eine öffentliche Ausstrahlungsplattform gehackt hatte.
Was hieß hier wahrscheinlich, ziemlich sicher.
Angestrengt fuhr ich mir mit der Hand über die Stirn. Verdammt, ich hatte keine Ahnung mehr, wie lange ich jetzt schon arbeitete. Nachdem die schalldichten Platten  alle befestigt worden waren drang kaum noch Tageslicht in das kleine Räumchen, weshalb ich den Strahler angestellt hatte.
Auf meinen Magen konnte ich mich auch nicht verlassen. Bei solchen Aktionen, wo ich ein wirklich interessantes Projekt zu bewältigen hatte, verspürte ich kein Hungergefühl. Das verschwand immer, die Kopfschmerzen jedoch nicht.
Stöhnend grabbelte ich ohne hin zu schauen nach der Wasserflasche, die direkt neben der Wasserkiste, auf der das Laptop lag, stehen musste.
Dabei schmiss ich ausversehen den Lötkolben um, doch das störte mich gar nicht. Überrascht riss ich meine  Augen auf. Die Kopfschmerztablette, welche ich eigentlich einnehmen wollte, war vergessen.
Stattdessen klickten meine Finger noch eifriger auf der Tastatur herum. Konnte das sein? Ich musste nicht mal das Passwort heraus finden, sondern einfach einen radikaleren, vielleicht nicht ganz so unauffälligen Weg finden, um das zu umgehen.
Mir würde weniger Zeit bleiben, um irgendwas an zu stellen, bis jemand das bemerkte, aber egal. Innerhalb von einer halben Stunde könnte ich drinnen sein. Naja wurde aber Zeit. Ich hatte nicht so viel Zeit, schließlich exestierte der Auftrag auch noch. Ach und meine Rüstung musste ebenfalls beendet werden.
Trotzdem, das ganze musste, ebenso wie mein Handy, auf dem, wie ich aus dem Augenwinkel wahr nahm dutzende Nachrichten aufploppten, warten.
Die Technik riss mich komplett mit. Der Versuch, verschiedene Umwege zu finden war fazinierend. Noch besser war nur, tatsächlich einen gefunden zu haben, den man bloß noch umsetzten musste.
Schließlich knackte ich triumphierend mit den Fingerknöcheln. Endlos viele Möglichkeiten schienen sich vor mir auf zu tun. Ich hatte gerade eben das System von Tony Stark geknackt.

Die Zeit lief. Fünf Minuten, wenn ich Glück hatte zehn, dann sollten sie die Kontrolle zurück haben. Als erstes sperrte ich alle Ausgänge , damit eine gewisse Panik entstand. Perfekt, jetzt den Feuermelder anstellen. Das tuten machte jeden verrückt.
Ich versuchte zur Bestellung zu kommen. Was wenn ich mir ein wenig Munition zu einem willkürlichen Ort brachte? Nicht, dass ich damit jemanden verletzten wollte, aber ein paar leerstehende Gebäude von Stark Industries zu zerstören wäre nicht gerade schlimm.
Das musste ich logischer Weise tarnen. Man sollte nicht sofort sehen, wohin ich die Ware liefern ließ, sonst hatte ich ja gar keine Chance, sie auch ab zu holen.
Ich schaffte es gerade noch, das ab zu schließen, als plötzlich der Bildschirm wie wild begann rot zu blinken. Das war es dann wohl. Doch man konnte nicht sagen, dass ich nicht alles getan hatte, um rein zu kommen
Trotzdem, aus ruhen konnte ich mich immer noch nicht. Entweder ich musste jetzt einmal durch halb New York hetzten, oder diese Flügel waren bereits so gut wie fertig für ihren ersten Flug. Das wäre natürlich schön.
No risk, no fun. Entschlossen probierte ich nochmal alles durch. Das Ganze war nicht wirklich sicher. Ausgerechnet hatte ich es, während des Einkaufes und den Großteil während der Wartezeit auf Grund der Updates zusammen gepflastert.
Nur war Zeit zu einem großen Problem geworden. Vor allem, wenn ich mal einen Blick auf mein Handy warf, Gott sei Dank hatte ich mein Handy auf lautlos, sonst würden mich die Anrufe sicher nerven.
Shit, das gab sicher Ärger. Nur war mir das zum ersten mal seitdem ich meine Ausbildung begonnen hatte relativ egal. Ich besaß nun ein anderes Ziel. Mein Vertrauen hatte sowieso gelitten, seit.. Naja. Es war nie wieder das gleiche geworden.
Meine eigenen Ziele mussten in den Vordergrund rücken. Ich war Hydra, also vor allem Fite dankbar und schuldete ihn auch was aber trotzdem. Meine Mutter, Genas Wunsch, an den sollte ich alles legen.

Ich hatte ein Versprechen gegeben. Es wurde Zeit es ein zu lösen.

Ernergisch kontrollierte ich alles  nochmal und stülpte mir letzendlich meine nicht gerade stilvolle Metallkappe über, welche jedoch ihren Zweck erfüllen würde: Mein Aussehen verdecken und mögliche Schüsse abhalten.
Ich band mir den schweren Rucksack um und drückte probehalber auf die Fernbedienung. Mit einem rasch fuhren die Flügel auf, weshalb ich fast auf den Boden gefällen wäre. Oh, da müsste ich aber üben.
Sollte es einen Zwischenfall geben, dann wäre ich geliefert. Generell, meine Tarnung war noch ziemlich dürftig. Rasch stopfte ich mir das pinke Kostüm unter meinen schwarzen Kaapuzenpullover. Jetzt sah ich wenigstens etwas dicker aus.
Es wurde knapp, ich musste los. Verdammt, wo war dieser beschissene Stadtplan? Ich stieß in dem kleinen schlalldichtem Kabuff mit meinem Fuß gegen ein Metallteil. Mist. Dann musste das so gehen.

Was auch immer. Ich hatte einen Auftrag zu erledigen, der mich meinem Versprechen ein bisschen näher brachte.

Stark ist nicht starkWhere stories live. Discover now