Kapitel 100

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P.o.V. Peter Paker:

Mit offenem Mund schaute ich Chiara an, fuhr sanft mit meinem Daumen über ihre Wange.
Dieser Kuss... Ich war vollkommen sprachlos. Nicht, dass ich da irgendeine Erfahrung hatte, aber er war einfach perfekt gewesen. Wir waren uns immer noch so nah, dass sich unser Atem sich in der Luft vermischte.
Ich  öffnete meinen Mund, schloss ihn dann aber doch wieder, ohne was zu sagen, denn es gab nichts, was meine Gefühle zur Zeit ausreichend beschreiben könnte.
Es war Chiara, die benommen einen winzigen Schritt nach hinten machte. Sie sah komplett benebelt aus, aber was sollte ich sagen, auf meinen Lippen lag vermutlich ein total bescheuertes Honigkuchen- Lächeln.
Ich wusste nicht, was ich mir dabei dachte, vermutlich gar nichts, denn die Worte waren raus, bevor ich realisiert hatte, dass ich sie fragte:,, Willst du mit mir zum Homecoming gehen?"
Es herrschte  einen langen Moment Schweigen und ich wollte gerade zurück rudern, doch da erwiderte Chiara mit diesem umwerfenden Strahlen in ihren Augen, welches in mit das Verlangen weckte, sie wieder zu küssen:,, Ja! Gerne"
Mit fiel gleich ein ganzes Gebirge vom Herzen, oder verwandelte sich eher in ein wohltuende Wärme.
Dabei verdrängte das wunderbare Gefühl das Gesicht von Tony Stark, der noch heute ein ernstes Wörtchen mit mir gesprochen hatte.
Leider konnte ich den Gedanken an das Ziel von Chiara nicht vergessen. Denn die waren all gegenwärtig. Wenn ich aus der Schule bei Chiara vorbei schaute, dann trainierte sie, wenn ich Nachmittags kam trainierte sie. Das einzige, was sie davon abhielt, war die Gesellschaft von irgendwelchen Leuten.
Vielleicht war es selbstsüchtig, aber ich hasste ihre Entschlossenheit, Hydra zu vernichten. Natürlich hatte sie es verdient, Rache zu üben, jedoch wollte ich nicht, dass sie weg ging. Denn ich konnte dann nicht mehr bei ihr sein. Ich könnte schließlich  nicht einfach so May verlassen und die Schule abbrechen.
Ich schielte zu Chiara, die immer noch mir einem breiten Lächeln, ohne auch nur den Anflug von Angst, den Ausblick vom Dach bewunderte. Ob unser Kuss wohl was änderte? Würde die bleiben?
Der Homecomingball war in drei Wochen, bis dahin müsste sie bleiben, aber dann...
Chiara griff nach meiner Hand und drückte siee kurz. Ein Zeichen der Dankbarkeit, was komplett unnötig war. Sie hatte selber so viel getan, so viel erlebt und dankte mir trotzdem noch, hatte das Lächeln auf ihren Lippen nie verloren. Und das war eine Sache, wofür ich extrem Dankbar war!

P.o.V. Chiara

Mein Atem ging immer noch unregelmäßig, mein Herz pochte doppelt so schnell und alle drei Sekunden wanderte mein Blick zu Peter, der gerade in ein Brötchen biss. Es war einfach wunderbar, mein Leben fühlte sich in diesen Moment, wo wir in  einem einträchtigen Schweigen den Sonnenuntergang beobachteten, perfekt an.
Peter hatte es nicht nur geschafft, mich nach draußen zu locken, nein, er  konnte mit diesem Kuss jede Sorge aus meinem Kopf verbannen.
Vielleicht war es unvernünftig, hier komplett ungeschützt zu sitzen. Vielleicht war es genauso unvernünftig, dem Drang Peter  zu küssen  nach zu geben zu haben. Aber wen interessierte es? Ich war gerade zufrieden.
Und die Einladung zum Homecomingball... Ich könnte dahin schmelzen. War Peter eigentlich bewusst, wie unglaublich er war?
Heute Nacht würde ich vielleicht weinen, aber wenn, dann wären es eindeutig Tränen der puren Freude.
Da fiel mir ein, dass ich unbedingt noch ein Kleid bräuchte. Zwar hatte Peter mich schon verweint und absolut mit dem Leben am Ende gesehen, doch dieses eine mal wollte ich ihn umhauen.
Es musste ja nicht mal ein Kleid sein, aber ich würde mit MJ mal schauen.
Mit ihr hatte ich ehe schon ein Termin ausgemacht, denn sie hatte schon vor mir ein Date gehabt.
Ein Mädchen, von dem sie in höchsten Tönen geschwärmt hatte, und was scheinbar eine Stufe über uns ging hatte sie, nachdem die beiden  klischeehaft gegeneinander gelaufen waren und sich mehrmals getroffen hatten, nach ein Date gefragt. Jetzt könnten wir zusammen hingehen.
Ich drehte meinen Kopf ganz zu Peter und schluckte die drei Worte, welche gerade, und sowieso nie, angebracht waren, herunter, sondern lächelte ihn spitzbübisch an:,, Wollen wir May überraschen und einfach mal bei euch vorbei schauen?"
Er zögerte kurz, doch ich war schon aufgestanden. Protest hätte ich ehe nicht durchgehen lassen.
Den Korb ließen wir erstmal stehen, stattdessen nahm Peter mich plötzlich in den Arm, flüsterte mir als einzige Warnung ,,fest halten" in mein Ohr und dann war der Boden unter meinen Füßen weg.
Der Schrei ließ sich nicht aufhalten, auch wenn ich mir sicher war, dass Peter dadurch einen Titanus bekommen würde.
Ich hatte zwar keine Höhenangst, was auch schwer wäre, wo ich schon mit den Flügeln geflogen war, doch das schwingen fühlte  sich ganz anders an. Ich konnte mich nur an Peter festhalten, musste ihm komplett vertrauen.
Mir war vom ganzen essen etwas schwummrig, als wir vor der Tür von der Wohnung landeten und ich Peter, ohne ein leichtes kichern unterdrücken zu können, gegen den Arm boxte. Hilfe, wann hatte ich bitte das letzte mal gekichert? So ein Kuss machte schon komische Sachen mit einem.
Bevor wir uns noch so richtig käbbeln konnten klingelte Peter und ich richtete eben meine Haare.
Zwar waren Peter und ich ja kein offizielles Paar, und May würde von dem Kuss auch nichts erfahren, aber wenn wir zusammen auf den Ball gingen, konnte man das schlecht geheim halten.
May machte kurze Zeit später auf und riss überrascht meine Augen auf. Sie wusste natürlich  auch von meinen Problemen, nach draußen zu gehen, weshalb sie nun einen kleine  Schrei aufstieß und mich dann umarmte. ,,Du hast es geschafft. Und sogar meinen Neffen mit gebracht. Wie schön, kommt rein!"

Heyyyyy, schon Kapitel 100😂🤯Aber die Geschichte ist auch bald zu Ende...
Liebe Grüße

Stark ist nicht starkWhere stories live. Discover now