Kapitel 94

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P.o.V. Peter Parker:

Die drei Tage lang hatte ich fast komplett bei Mr. Stark verbracht. Also nicht bei ihm selber, auch wenn wir öfters gemeinsam vor Chiaras Bett gesessen hatten, ohne zu sprechen. Manchmal war sogar May vorbei gekommen, hatte dort ihr Laptop aufgestellt und gearbeitete, während sie ab und zu, schwer seuftze. Die Nachricht, dass ich Spiderman war setzte ihr zu, aber Live die Opfer von anderen Verbrechern zu sehen. Zu wissen, dass ich ebenso gut dort liegen könnte. Es tat mir wirklich leid für sie.
Auch MJ und Ned hatten oft hier gesessen. Manchmal hatten wir nur geschwiegen, MJ hatte gemalt, während die ein oder andere Träne auf ihre Zeichnungen getropft war und Ned, der hatte die ganze Zeit an irgendwas rumgespielt.
Doch jetzt... Chiara saß im Schneidersitz auf dem Bett, Tony Stark hatte meinen Stuhl eingenommen, weshalb ich mich nun am anderem Ende des überdimensionalen Bett Platz genommen hatte.
Ihre Augen leuchteten jetzt, auch wenn sie nicht annähernd glücklich aussah, als vor ihrer Zeit bei Hydra. Vielleicht hatte Chiara auch da schon Sorgen gehabt, aber jetzt... Ich hatte bemerkt, dass sie direkt nach dem aufwachen von irgendeiner, scheinbar ziemlich schrecklichen, Erinnerung eingeholt worden war. Und auch wenn Chiara gerade über die Erzählung von ihrem Vater, Gott was war das komisch das sie verwandt waren, hatte ich bemerkt, dass ihr unruhiger Blick immer wieder zu den Weintrauben irrte, die sie noch nicht angerührt hatte. Natürlich war es total paranoid, Rückschlüsse aus ihrem Essverhalten zu ziehen. Aber ich war nun mal paranoid, wenn es um Chiara ging.
,,Willst du jetzt wieder zur Schule gehen?", die Frage war total vorgegriffen und mir einfach so raus gerutscht. Ich hatte mal wieder zu schnell gesprochen, ohne zu denken. Als Chiara mich jetzt anschaute, begann ich automatisch los zu stammeln:,, Ähm, also, natürlich später... Also, du weißt schon"
Sie streckte sich kurz, verdrängte die Schatten, die über ihr Gesicht krochen:,, Klar, auch wenn es etwas... langweilig ist"
,,Da kommst du ganz nach mir. Ganz das Genie", prahlte Tony , wobei Chiara bloß ihre Augen verdrehte und mich mit geröteten Wangen anschaute.
Chiara schien gar nicht mehr aufhören zu wollen, mit dem essen. Irgendwann stand Tony auf und ich dankte ihm innerlich dafür, als er mit einem Augenzwinkern erklärte:,, Ich muss mal eben, unterhaltete ihr euch doch noch ein bisschen "
Ich versuchte mir meine Dankbarkeit nicht all zu offensichtlich ansehen zu lassen, als Tony einen Moment verharrte, als würde er überlegen, ob er seine tochter unarmen sollte, zum abschied dann jedoch bloß winkte und mit schwingendem schritt den Raum verließ.
Kaum klackte das Schloss ließ Chiara sich erleichtert im Bett zurück sinken:,, Wenn ich noch einen Bissen esse, dann platze ich" Zustimmenden lehnte ich mich an das Ende des Bettes, sodass ich sie noch sehen konnte.
Eine Weile schwiegen wir wieder, doch jetzt war es viel entspannter, bis Chiara sich wieder aufrecht hin setzte und mich mit wackelnden Brauen anschaute:,, Erzähl, wie läuft es bei dir so? Geht es MJ, Ned und May gut?"
Sofort nickte ich:,, MJ hat sich natürlich totale Sorgen gemacht, hab keine Gewissensbissen deswegen, sie nimmt es dir nicht übel. Ned war auch besorgt, aber total davon überzeugt, dass du es irgendwie schaffen wirst, genau wie May." In meiner Erzählung ließ ich aus, dass man zurückblickend immer wieder gesehen hatte, dass alle drei rote Augen hatten. Aber das würde Chiara zu viele Schuldgefühle machen.
Auch ich hatte so manches Mal geweint, was ich ihr noch weniger sagen würde.
Ein Gespräch entwickelte sich: Ich erzählte davon, wie Flash sich mir gegenüber verhalten hatte, nachdem ich ihn fertig gemacht hatte und im Gegenzug redete Chiara davon, dass ich unbedingt ein Buch lesen musste.
Es wurde später, und Tony kam nicht mehr rein, wofür ich ihm wirklich dankte. Mittlerweile mussten ein paar Stunden vergangen sein, in dem wir einfach nur Sachen aus getauscht hatten, während wir auf dem Bett saßen und uns gegenseitig anschauten.
Das wirklich Thema hatten wir umschifft, jedoch ohne jegliche peinliche Pause, weshalb ich es jetzt wagte, davon an zu fangen. Vorsichtig rutschteich ein Stück näher, sodass wir nun kaum noch von einander entfernt saßen.
,,Willst du reden? Was hat man mit dir gemacht?" , fragte ich leise nach, dazu brauchte es überhaupt keine Erklärungen, die Bedeutung kannte sie. Chiaras Augen verdunkelten sich, ich rückte neben sie, drückte ihre Hand, als Zeichen, dass ich bei ihr war.
Ihre Stimme war leise, brüchig, als sie begann zu erzählen. Es war so schlimm, Chiara war fast gefasster, als ich, hatte ich manchmal das Gefühl, als sie mir davon erzählte, wie man sie in dem Kofferraum eines alten Autos entführte.
Man hatte Chiara tatsächlich gefoltert, wurde mir klar, als sie mir erzählte, dass man Strom durch ihren Körper gejagt hatte.. Als Strafe, wenn sie nicht gehorchte. Ihre Stimme brach, sie verlor sich in den Erinnerungen. Verzweifelt drückte ich ihre Hand noch fester, zog sie in meine Arme, um ihr zu zeigen, dass ich da war, dass ich verdammt noch mal aufpassen würde, wenn sie es zu ließ.
Ich wollte ihr der bester Freund sein, den sie jemals hatte. Wollte ihr zeigen, dass wir es zusammen schaffen konnten, dass wir gemeinsam Hydra finden würden und ihnen alles mögliche Heimzahlen würden, was sie ihr jemals angetan hatten.
Doch trotzdem war ich hilflos gegen die Schluchzer, welche jetzt Chiaras Körper durchschütteten. Ich konnte nichts gegen die Tränen machen, welche ihre Wangen wie kleine Bäche runter strömmten. Das war das schlimmste. Das tatenlose rum sitzen, ohne gegen jemanden kämpfen zu können. Denn vermutlich würde es Chiara auch nichts bringen wenn ich Austin, wäre er nicht ehe schon längst gestorben, durch die ganze Stadt jagen würde.


Hey, morgen kommt endlich das Special😅Liebe Grüße😚

Stark ist nicht starkWhere stories live. Discover now