Kapitel 60

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Ich bekam nichts davon mit, was mit meiner Wohnung, die jetzt wohl  in Flammen stand, geschah. Aber das war vielleicht auch besser so. Auch wenn da nicht unbedingt was persönliches drin steckte, wurde hier alles aus meiner ersten eigenen Wohnung vernichtet.
Obwohl, die eigentliche Unabhängigkeit startete erst jetzt. Das hörte sich fast schön an, wenn man das so sagte. Denn in Wirklichkeit war ich jetzt auf der Flucht. Sollte ich wieder zum Armenviertel gehen? Das war zu riskant, denn, wie mir vor ein paar Wochen aufgefallen war, hatte ich eine Baterrie verloren. Eine Batterie aus dem Set, was ich geklaut hatte. Die Wahrscheinlichkeit, dass mein Vater oder Peter das herausgefunden hatte, wo die abgeblieben war, war zwar eher gering, allerdings wollte ich hier nicht auch noch ein Risiko eingehen, wo mein ganzes Leben schon ein Risiko war. Oder sich eher darein verwandelt hatte.
Hilfe, ich brauchte wirklich einen Ruhigen Ort, um die beiden Rucksäcke ab zu laden und vor allem meine vermaledeiten Gedanken zu sortieren. Peter Paker war Spiderman. Er wusste jedes einzelne meiner Geheimnisse. Das bedeutete, mein Vater wusste jetzt ebenfalls, dass seine Tochter lebte, diese Nyx war und im Auftrag von Hydra arbeitete. Dabei bedachte er sicherlich nicht, dass Hydra gut war und er hier den eigentlichen den Bösen spielte.
Zur Zeit war das alles gar nicht so relevant, wichtig für mich war nur, einen schönen Unterschlupf zu finden. Vielleicht sollte ich die Insel wechseln. Von Queens nach Staten Island oder so. Da gab es auch einen schönen Park. Great Kills oder so. Ich hatte da irgendwann mal von gelesen und mir dann vorgenommen, ihn irgendwann mal zu besuchen. Tja, vielleicht hatte ich Glück und es war, auch wenn es gerade Mittag und gutes Wetter kein Mensch im Park.
Wenigstens fand ich Staten Island, das war es dann aber schon. Bei  der nächste großen Grünfläche ließ ich mich einfach sinken. Die Anschübe hatten zwar immer noch fast komplett volle Kraft, da ich sie für meine geplante Aktion schon geladen hatte, allerdings war ich lieber vorsichtig, falls es zu eiber Verfolgung kommen würde. Ich wollte nicht gleich alles verbrauchen.
Die grün Fläche war groß, um mich herum überall Wald, nur waren da alle drei Meter kleine Kieswege. Erst nachdem ich ein paar Meter in alle Richtungen gejoggt war, kam ich zu einem Teil des Waldes, wo alle Wege endeten und sich seit ein längerer Zeit keeine Menschen mehr rum trieben.
Erschöpft ließ ich die beiden Rucksäcke fallen und lauschte.

P.o.V Peter Paker:
Stumm schaute ich Laila hinterher. Mein Körper war gerade nicht in der Lage sich zu bewegen. Laila hatte mir gerade die ganze Zeit etwas vorgespielt. All ihre Worte, jedes einzelne mal, dass sie mir in die Augen geschaut hatte war falsch , hatte sie gelogen. Hatte dabei alles nur gespielt. Wir waren vielleicht ihre Freunde gewesen, doch dabei hatten wir bloß eine ihrer Rollen gekannt.
Denn in Wirklichkeit war sie Chiara Caruso, die geheimnisvolle, totgeglaubte Tochter von meinem Mentor. In Wirklichkeit war sie Nyx. Sie war eine Agentin von Hydra, die vielleicht schon das Blut von unschuldigen Leuten an ihren Fingern kleben hatten.
Für einen Moment keimte Mitleid in mir auf. Sie hatte ihre Mutter verloren, war jahrelang selbständig gewesen und musste dann auch noch mit erleben wie ihre Vaterfigur starb.
Laila, oder sollte ich sie Chiara nennen, war eine gottverdammte Person, die ein Doppelleben führte. Sie hatte uns alle an der Nase rum geführt mit den Ausreden, die alle trozdem plausibel klangen. Hier musste ein Profi am Werk sein.
Irgendwo schlug eine Tür zu und ich zuckte erschrocken zusammen. Ich musste Tony Stark anrufen, musste im sagen, dass seine Tochter lebte, dass sie Nyx war und vielleicht versuchte einen anschlag auf ihn aus zu üben.
Aber war ich dann viel besser als Laila. Sie hatte gelogen, aber das nicht einfach so aus Spaß, sondern damit sie unentdeckt leben konnte. So wie es sich anhörte hatte sie es noch nie jemanden erzählt. Ich hatte ihr versprochen, gut zu zu  hören und ihr Geheimnis für mich zu behalten. Tja, diese Versprechen würde ich innerhalb der nächsten fünf Minuten schon brechen. Verdammt, Laila war sogar aus dem Fenster gesprungen, um von mir weg zu kommen, das sollte schon was bedeuten, aber hätte ich sie nicht noch durch meine verschnellerte Reaktionsmöglichkeit aufgefangen, dann wäre sie jetzt ziemlich sicher tot. Zumindest ging ich davon mal aus, denn man von so einer höhe runter sprang... Chiara hätte mir das sicher sagen können, welcher Knochen danach alles zerschmettert wäre.
Unschlüssig schaute ich auf mein Handy und wählte Starks Nummer. Vielleicht sollte ich Laila, meiner Freundin, der ich dann nur noch ein halb gebrochenes Versprechen schuldete, fünf Minuten geben. Fünf Minuten, damit sie die Sachen aus ihrer Wohnung holen konnte und verschwinden konnte. Ich wollte, dass sie wenigstens eine kleine Chance hatte sich zu sammeln. Ebenso wie ich die jetzt brauchte. Mist, damit hätte ich nie im Leben gerechnet. Irgendwie war mir von Anfang an klar gewesen, dass sich hinter Nyx ein Junge verstecken musste.
Und das sie Chiara war... Keine Ahnung, aber irgendwie hatte ich die Sache über Mr. Starks Tochter  nur am Rand mit bekomen. Nach der Aufteilung der Avengers war die Geschichte von Starks Tochter noch mal rausgeholt worden, weshalb ich die Grundsätze natürlich auch kannte. Sie hatte mit acht Jahren alle Systeme Gehackt und danach öffentliche ihre Anschuldigung gegen ihren eigenen Vater vorgetragen. Und danach hatte das achtjährige Mädchen ganz alleine so echt einen Selbstmord inszeniert, das selbst die Profis keine Zweifel hatten.

Stark ist nicht starkWhere stories live. Discover now