Kapitel 14

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Woha, über hundert Nachrichten und fast genauso viele Anrufe. Da würde ich aber mal Ärger bekommen. Schnell überflog ich die verschiedenen Nachrichten. Erst hatte er mir befohlen, zu einem bestimmten Zimmer in einem Hotel Essen zu bestellen.
Nach fünf Minuten hatte er einen weiteren Befehl aufgegeben. Eine halbe Stunde später sahen seine Nachrichten nicht mehr ganz so freundlich aus. Eine weitere Stunde und fünf Nachrichten später kam die erste Drohung.
Ich runzelte die Stirn. Besser ich rief sofort an, bevor er, falls möglich, noch wütender wurde. Vorher sollte ich mir vielleicht noch eine gute Ausrede einfallen lassen. Obwohl, vermutlich würde er mich sowieso nicht zu Wort kommen lassen.
Diese Situation konnte ich schlecht ein schätzen. Seit dem Ereignis vor zwei Jahren war ich öfters mal für ein paar Stunden von der Bildfläche verschwunden, doch  noch nie in diesem Ausmaß, während einer Mission.
Mir wurde die Möglichkeit, selber an zu rufen, aus der Hand genommen, denn im selben Moment begann mein Handy erneut zu klingeln. Zögernd drückte ich auf den grünen Hörer:,, Ähm, hallo?"
Es herrschte einen Moment lang verblüffte Stille, bevor Fite los schrie:,, Sag mal, bist du noch ganz richtig im Kopf? Erst meldest du dich anderthalb Tage nicht, ignorierst all meine Befehle, behinderst dadurch meinen Auftrag und dann meldest du dich mit Hallo? Hast du irgendwelche Probleme? Erinnerst du dich nicht mehr an die erste Regel? Niemals offline gehen? Hydra hat so viel für dich gemacht und du meinst, sobald du in einer Großstadt bist, kannst du tun was du willst? Wir arbeiten hier alle für eine besser Welt! Ich hab mir Sorgen gemacht, meinen eigenen Auftrag fast versaut!"
Stöhnend hielt ich das Handy ein bisschen weiter von meinem Ohr weg. Das schlechte Gewissen begann mich wieder ein zu holen. Abgesehen von dem einen Tag hatte Hydra immer nur Gutes getan.
Vielleicht war meinetwegen eine Person gestorben, die Fite sonst beschützt hätte. Ich hätte ihn  nicht so lange ignorieren sollen. Mich hatte eine krankhafte Besessenheit ergriffen, Stark zu stürzen.
Obwohl, damit rettete ich vermutlich auch Leben. Vielleicht wollte mein Vater allen weiß machen, dass er sich geändert hatte, als Iron Man die Welt verbessern wollte, aber trotzdem starben noch immer so viele unschuldige Menschen.
,,Hörst du mir überhaupt zu?", brüllte Fite durch mein Telefon. Oh, das war ein ganz schlechter Moment für meine Gedanken gewesen, ab zu schweifen.
Mit gesenktem Kopf, beschämt murmelnd, entschied ich mich dazu, keine Erklärung  sondern bloß eine Entschuldigung zu geben. Was anderes hatte ich ehe nicht.
Doch auch das erniedrigte seinen Zorn nicht:,, Laila! Das ist alles? Gut, dann werde ich dir jetzt mal was erklären: Ab jetzt wirst du mir jeden Morgen einen genauen Tagesbericht schicken. Zu Hause sprechen wir dann über deine Strafe. Sollte so was nochmal passieren, dann werde ich Luis bericht erstatten und du bist raus."
Erschrocken riss ich meine Augen auf. Hydra war eine bessere Familie für mich. Das konnten sie nicht tun. Meine Stimme klang erbärmlich flehend:,, Bitte, Fite, es tut mir leid. Ich mach' s wieder gut"
Statt einer Antwort ertönt bloß das gleichmäßige Tuten. Fite hatte aufgelegt. Mist. Jetzt schaffte Tony Stark es auch noch mir Ärger mit meiner rechtmäßigen Familie einzubrocken.
Stöhnend ließ ich mich auf den Boden sinken. Helfen würde jetzt nur noch eine ordentliche Portion Schlaf. Der vertrieb die Probleme zwar nicht, aber mit klarem Kopf konnte ich viel besser arbeiten.
Kaum hatte ich diesen Gedanken zu Ende gedacht fielen mir auch schon die Augen zu. Allerdings war es kein erholsamer Schlaf, den ich da hatte, was vermutlich vor allem daran lag, dass ich auf einigen Teilchen lag.

Ein brummen riss mich aus einem wirren Traum, indem ich versuchte Spiderman, der ständig seine Gestalt zu Fite oder Tony Stark änderte, zu fangen. Mürrisch schlug ich nach dem Insekt. War mir denn gar nichts gegönnt?
Allerdings sollte ich vielleicht wirklich mal in die Socken kommen. Erwartete Fite heute morgen wohl schon einen Bericht, was ich getan hatte? Weil, wenn ich jetzt schrieb, dass ich nur schlief, dann kam das sicher nicht gut an.
Ein Blick auf meine Uhr sagte mir, dass ich keine zwei Stunden geschlafen hatte. Also könnte ich vielleicht noch ein bisschen an den Flügeln arbeiten, bevor ich Fite schreiben musste.
Um die Müdigkeit zu verscheuchen stellte ich meinen IPod an, trank einen großen Schluck Wasser und band mir meine Haare zurück. Es konnte losgehen.
Summend, mit dem Kopf zum Takt nicken,  schnitt ich das Paket auf. Alles drinnen, was ich bestellt hatte. Perfekt.
Ich versank mal wieder komplett in meine Arbeit. Hätte ich mir keinen Timer gestellt, wäre das Ewigkeiten so weiter gegangen mit meiner Bastelei. Lernen durch Fehler, nochmal durfte mir sowas nicht mehr passieren.
Nachdem ich meinen Bericht, der etwas sehr kurz, mit ein paar Lügen, ausgefallen war, abgeschickt hatte, blinkte eine weitere Benachrichtung auf. Ein lächeln erschien auf meinem Gesicht.
Gestern hatte ich anscheind übersehen, dass Ned mir mehrere Nachrichten geschickt hatte.

Ned_Leeds: Das sind ja coole Nachrichten!  Wann seid ihr da? Dann kann ich dich endlich zwingen, Star Wars zu schauen.

Lächelnd antwortete ich knapp, dass ich erst nächste Woche Montag in die Schule gehen würde.. Die Zeit davor brauchte ich, um die Flügel zu Perfektionieren, vielleicht noch ein paar Anschläge aus zu üben und die Lage um das Haus von Ryan zu überprüfen.
Drei Monate, dann wäre die Droge verkaufstüchtig, so hatte es in den Informationen von Hydra gestanden.
Das war genug Zeit, hoffte ich zumindest. Entweder ich versuchte den Auftrag so schnell wie möglich zu erledigen, oder ich ließ mir Zeit, damit ich länger in New york bleiben konnte. Bei meinem Vater und Ned.
Es machte mich wirklich verrückt , über meine kommende Schulzeit nach zu denken. Ich sollte mich lieber um die Flügel kümmern.

Stark ist nicht starkDonde viven las historias. Descúbrelo ahora