Kapitel 47

200 12 0
                                    

Ein ungewöhnliches Gefühl flammte in mir hoch, als ich sah, wie Peter an Liz Lippen hang. Er schien jedes einzelne Wort von ihren perfekt geformten Lippen auf zu saugen. Man konnte es ihm aber auch nicht übel nehmen, wenn man mal Liz betrachtete: Sie hatte wunderschöne, schwarze Haare, die gesund und glatt aussahen, an ihrem Körper war kein Gramm zu viel fett, während sie oben rum ganz schön ansehliche Rundungen hatte und ihre Augem waren noch mal eine Nummer für sich. Ganz im Gegensatz von meinen leicht gelockten Haaren und den vernarbten Armen.
Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass Peter auf diese Art Mädchen stand. Das sollte keines Falls abwertend klingen, aber was ich so mitbekommen hatte, lebte Liz in dieser typischen perfekten Welt, besaß einen großen Freundeskreis und schwärmte an dauernd mit ihren Freundinnen über irgendwelche Leute wie Harry Styls oder so.
Das war sicherlich schön, doch für mich würde es bei einer richtigen Beziehung darauf ankommen, sich mit der Person auch richtig unterhalten zu können. Was brachte es einem, wenn man  knutschen konnte, aber sonst immer nur schweigend da saß oder versuchte gezwungen ein annehmbares Gespräch zum laufen zu bekommen? Genau, gar nichts.
Doch man konnte ja, laut Studien, nichts dafür, wenn man sich in Leute verliebte. Demnach konnte ich wohl danken dafür, dass ich bis jetzt Gefühle wie ein Stein besaß. Das war das beste, was mir passiert war. Aber mal ehrlich, die meisten Menschen enttäuschten einen entweder oder starben dann auch schon wieder, sobald man sich traute eine engere Bindung ein zu gehen.
Demnach sollte ich vielleicht mal ein bisschen  besser darauf Acht geben, mich etwas von Ned, MJ und vor allem Peter zu entfernen. Denn auch wenn ich bis jetzt immer noch nicht lange auf der Schule war, verspürte ich zu alllen dreien eine starke Bindung. Sollte jemand also versuchen mich zu verletzten, dann konnte der oder die jenige es jetzt am, besten durch Erpressung mit ihnen machen. Genauso versuchte ich es jetzt ja auch über Spiderman.
Mein Vater war ein gefühlsloser Mensch,nur in letzter Zeit hatte er deutlich zu gelegt, was es anging, Bindungen auf zu bauen. Keine One-Night-Stands mehr, eine echte Beziehung und sogar ein Team, mit dem er kämpfte- Also mit dem er gekämpft htte, bevor die beiden Anfüher sich gegenseitig fast umgebracht hatten.
Trotzdem ließ bei all den Gedanken, die so durch meinen Kopf schwirrten nicht das seltsame Stechen nach, während ich Liz ansah. Irgendwie tat es weh, zu sehen, wie man plötzlich von seinem besten Freund nicht mehr beachtet wurde, sobald eine Person in den Raum kam, die er grob geschätzt   vielleicht höchstens drei mal in den letzten Monaten gesprochen hatte.
Schnell schaute ich weg zu MJ, die mittlerweile ihre Aufmerksamkeit auch zu Peter und Ned gerichtet hatte. Als sie meinen Blick auf sich spürte tippte sie sich leicht an die Stirn und zog einen Mundwinkel hoch, was wohl so viel, wie, typisch Jungs, heißen sollte.
Naja, Flash schien nicht Liz verfallen zu sein, was ich danach urteilte, dass er jetzt schon wieder zu mir schielte, als würde ich ihm innerhalb der nächsten Sekunde an die Gurgel gehen wollen. Also bitte, für wen hielt er mich? Wenn ich mit jemanden kämpfte, der mir auch noch unterlegen war, dann nicht auf eine hinterhältige Weise.
Die einzige Person, bei der ich zu inkorrekten, schmutzigen Tricks zurück greifen müsste, würde der tolle Tony Stark sein, der hoffentlich genug Gehirn hatte, um zu wissen, dass man mich nicht bekam.
Besser man verließ die Stadt und gab sein gesamtes Leben auf.
Nebenbei hörte ich zu, dass Liz von irgendeinem wichtigen Turnier oder so sprach, bei dem sie teilnehmen würden und für welches das Training noch mal angezogen werden musste.  Nach weiteren fünf Minuten begannen wir dann auch mit den Fragen.
Das schlechte Gefühl blieb, immer wenn ich Peter anschaute, doch trotzdem schaffte ich es, Gefallen daran zu finden, MJ damit zu verwundern, wie schnell ich die richtige Antwort auf jegliche Fragen wusste.
Es war ein bisschen Angeberei und ich gab nur ungerne zu, dass ich das machte, um Peters Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, der jedoch dicht an Ned gebeugte über irgendwas tuschelte und meine Antworten gar nicht mit bekam.
Nach einer Weile machten wir eine kurze Pause, wobei Liz,ganz die freundliche Teamleiterin, zu mir kam:,, Hey, schön dass du dabei bist. Wie gefällt's dir bis jetzt?" Ich zwang mich zu einem lächeln:,, Es ist super." MJ rollte mit den Augen:,, Ich wüde es ja unglaublich langweilig finden, wenn ich ein Supergenie wäre und auf alles eine Antwort wüsste!" Ich warf ihr einen Seitenblick zu:,, Also bitte, das sagte die, die sich regelmäßig zum Nachsitzen setzt, um dann die ganzen armen Personen zu zeichnen." Sie stieß mir gegen meine Schulter. Dank MJ und Peter bekam ich auch so öfters den ein oder anderen blauen Fleck.
Liz nickte mir zu, doch anstatt zu gehen, ließ sie sich auf den Platz vor mir fallen. Mist, das war nicht unbedingt der Plan gewesen, doch komischer Weise, schien MJ sich darüber zumindest zu freuen, denn ihr Blick schien auf ein mal nicht gelangweilt oder desinterresiert, während sie sich eine Haarsträhne aus der Stirn schob.
Misstrauisch warf ich einen kurzen Seitenblick zu meuner Freundin, die gerade auf irgendeine Aussage von Liz begeistert nickte und irgendwas erzählte. Sie gehörte doch nicht auch dem Fanclub dieses außergewöhnlichem Mädchens an, oder? Liz musste wirklich besonders sein, wenn sie so viele Freunde hatte, denn man sah, immer ein kleines Pulk von Leuten, die sich um sie scharten, alle darauf aus, ein Wörtchen mit der Queen des Jahrgangs zu reden. Wenn Liz nicht sogar die Queen der Schule war, aber darüber konnte ich noch nicht urteilen.

Stark ist nicht starkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt